Geierköpfe - Überschreitung Ost-West und retour über Südhangsteig


Publiziert von hannes80 , 10. November 2018 um 22:50.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum: 4 November 2018
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1450 m
Abstieg: 1450 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz an der Serpentine an der Ammerwaldstraße (kostenlos)

Wettermäßig war der Vortag in den Tannheimern kaum zu toppen und so musste ich mich heute mit äußerst seltsamen, vom ZAMG-Wetterbericht erstaunlich präzise vorhergesagten "ortsfesten Wolkenbändern" abfinden, die der Föhn über dem Alpennordrand ablud. Ein ätzendes Wolkenband hing quasi bewegungslos den ganzen Tag vor der Sonne und führte dazu, dass ich die Geierköpfe, auf die ich mich schon lange gefreut hatte, nicht gerade bei AKW überschreiten konnte/musste. Eine schöne Tour ist's trotzdem gewesen. Die knapp zwei Stunden zwischen Ost- und Westgipfel sind ein Traum!

Ich folgte der Route, die felixbavaria hier sehr gut und ausführlich beschrieben hat. Kurz gesagt: Start am Parkplatz an der Serpentine an der Ammerwaldstraße, Aufstieg über Neualmsattel, Überschreitung der Geierköpfe von Ost nach West, Rückweg über Südhangsteig. Auf Einzelstellen geh' ich bei den Bildern ein, eine weitere Textbeschreibung des Weges braucht es aber wirklich nicht, darum belasse ich es bei ein paar Anmerkungen:

1. Routenwahl
Der Weg über den Neualmsattel durch den steilen Bergwald zieht sich gewaltig, vor allem zurück fand ich es recht monton, über den Anstiegsweg auch wieder abzusteigen. Ich würde mich daher bei einer erneuten Begehung für eine dieser Alternativen entscheiden:

  • Mein Favorit: Aufstieg über Kreuzspitze und Kreuzspitzl, wie z.B. hier von quaccamozza beschrieben und Abstieg über Südwandsteig.
  • Aufstieg über Nordwand des Ostgipfels à la frehel (hier beschrieben)
  • Aufstieg über Neualmsattel ABER mit Abstieg zum Plansee (mit zweitem Auto oder Bikedepot), hier von Andy84 beschrieben


2. Schwierigkeit
Die Bewertung T5- erscheint mir aufgrund des oft sehr bröseligen, teils brüchigen Gesteins und einiger leichter Kletterstellen schon angebracht. Auch die Querung einiger Rinnen verlangt gute Trittsicherheit. Einige der schwereren Stellen lassen sich zwar umgehen, die "Schlüsselstelle" (enge Scharte, II, etwas ausgesetzt) aber nicht. Wenn ich Andy84s Bericht richtig lese, hat er damals diese enge Scharte wohl umgangen, ist dabei in recht haariges Bröselgelände geraten. Also lieber am Grat bleiben, besonders schwer ist die kurze Stelle nicht.

Abschließend bleibt mir nur noch, die Tour jedem trittsicheren Interessierten ans Herz zu legen. Am besten natürlich bei schönem Wetter und nicht auf meiner Route, sondern auf einer der von mir oben beschriebenen Wegvarianten.

Tourengänger: hannes80


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Kommentare (2)


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derMainzer hat gesagt: Geierköpfe Überschreitung Ost - West
Gesendet am 12. November 2018 um 12:53
Servus Hannes80,

beim lesen der beschriebenen Fotos selten so gelacht. Endlich mal jemand, der die tatsächlichen Schwierigkeiten der Gratüberschreitung v.O. wiedergibt. Ich bin die Grattour am 13.09.2016 die selbe Route gelaufen und habe es damals genauso empfunden. Nicht die Rinne mit Scharte und der gegenüberliegende Felsaufschwung stellten die Schwierigkeiten dar, sondern das Abklettern am Felsausbruch, dem sogenannten U. Das waren die Herausforderungen dieser Tour an dem Tag. Auch der Abstieg vom Hauptgipfel war eine einzige rumeierei, wegen der splittrigen feinen Geröllauflage. Im übrigen gibt es noch einen Alternativabstieg hinter der Zwerchenbergalpe auf einen offen gelassen Steig durch das Teufelstal. Dieser ist teilweise mit alten verwitterten Markierungen versehen. Der Steig ist nicht zu unterschätzen, da es teilweise am Pfad recht Steil abfällt und im Sommer das überwachsenes Gras die Sicht auf Steine und Wurzeln (Stolpergefahr) behindert. Als ich damals an der Zwerchbergalpe vorbeikam, war diese von einem Pärchen belegt gewesen und der Mann hat mir erzählt, das es in den 90zigern am Neualmsattel direkt am Grataufschwung auf den Geierkopf Ostgipfel aufzusteigen möglich gewesen wäre. Die zuständige Alpensektion hätte nach einigen Bergunfällen den Pfad mit Latschenkiefern zuwachsen lassen. Eigentlich schade.

Gruß
derMainzer

hannes80 hat gesagt: RE:Geierköpfe Überschreitung Ost - West
Gesendet am 12. November 2018 um 15:25
Servus Mainzer,

bin froh, dass du meine Einschätzung der Tour teilst. Hab hier schon gelesen, dass die Rinnenquerungen die angeblichen Schlüsselstellen wären ... das seh' ich wie beschrieben etwas anders.

Deine Abstiegsvariante durch's Teufelstal ist auch in der Kompass-Onlinekarte zu finden und wird auch von Mark Zahel im Buch "Wilde Wege Allgäu-Lechtal" so beschrieben. Sicher eine interessantere Alternative zum Normalweg vom Westgipfel.

Grüße, Hannes


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