Stoss 2111 m - Einsam im Alpstein

Der Stoss gehört zwar bei weitem nicht zu den bekanntesten Gipfeln im Alpstein. Dennoch strahlt er gegen das Toggenburg eine ziemliche Dominanz aus, was er insbesondere seiner mächtigen Südwand aus schönstem Kalk zu verdanken hat. Diese Wand zieht auch Kletterer an, welche auf verschiedenen Routen besten Fels antreffen.

Vom Parkplatz Laui oberhalb von Unterwasser ist der Stoss recht einfach und rasch erreichbar; die meisten Wanderer werden aber gar nicht auf die Idee kommen, dem hübschen Gipfel einen Besuch abzustatten, denn der Schlussaufstieg ist nicht markiert und nicht derart offensichtlich, dass er zu diesem kleinen Abstecher vom Stosssattel einlädt. Über den Stosssattel führt eine hübsche Höhenwanderung am Fusse der Silberplattenchöpf entlang, einem wenig frequentierten Bergwanderweg.

Heute schienen wir fast alleine unterwegs zu sein und erlebten eine Einsamkeit, die man im Alpstein auch auf St. Galler Seite nicht antrifft. Wäre nicht eine Hand voll Kletterer unterwegs gewesen, wären wir gar niemandem begegnet. Den Gipfel hatten wir dann ganz für uns alleine. Blies grösstenteils unterwegs ein ziemlich starker Wind, der für mehr Abkühlung als notwendig sorgte, fanden wir unterhalb der Gipfelfelsen ein hübsches, windgeschütztes Plätzchen, an welchem wir eine gute Stunde verweilten. Dabei liessen sich sowohl die schöne Aussicht als auch die wärmende Herbstsonne ausgiebig geniessen.

Die von uns gewählte Route verläuft weitgehend - auch zur jetzigen Jahreszeit - an der Sonne. Der Schnee ist im Alpstein weitgehend weggeschmolzen. Nur nordseitig hält er sich teilweise noch hartnäckig. Es sind aber weiterhin viele schönen Touren möglich.  

Routenbeschreibung:

Laui - Schrenit - Lauchwis (T2)
Auf dem markierten Bergwanderweg, der im unteren Teil auf einem Fahrsträsschen verläuft, welches ab und zu weglos abgekürzt werden kann, erreicht man nach gut 1 1/2 stündigem Aufstieg die Alphütten von Schrenit. Von dort zweigt der Bergweg - immer noch gut markiert und ausgetreten - hinauf zur Lauchwis. 

Lauchwis - Stosssattel (T2, Traverse oben T3)
Immer noch auf gutem Weg erreicht man den Stosssattel. Der Bergwanderweg traversiert zuletzt die etwas abschüssige Nordflanke, ist aber gerade dort in sehr gutem Zustand.

Stosssattel - Stoss (T4)
Man folgt dem grasigen Kamm in südlicher Richtung, teilweise auf schwach ausgetretenen Wegspuren. Hart unterhalb der Felswand erreicht man einen grasigen Grat, wo sich schon der Blick in die grasige Rinne unterhalb des Gipfels öffnet. Auf gut sichtbaren Steigspuren quert man recht abschüssig in die Rinne, wo anschliessend gute Wegspuren zu den Gipfelfelsen hinaufführen. In kurzer, einfacher Kletterei erreicht man den Gipfel, wobei man wahlweise durch eine schmale Rinne oder rechts davon, zuletzt über gute Felsen aufsteigen kann.