Chratzerengrat


Publiziert von carpintero , 10. November 2018 um 11:42.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum: 9 Oktober 2018
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SZ   Ortstockgruppe 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Strecke:15 km / siehe GPS-Track
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW ins Muotatal (Parkplatz bei der Alpwirtschaft Roggenloch)
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Vor gut einem Jahr wagte ich schon einmal einen Versuch am Chratzerengrat. Bei der brüchigen IIIer-Kletterstelle, die den Zugang auf den Felsgrat gewährt, trat ich damals den Rückzug an. Heute liess ich diese Stelle ganz einfach links bzw. rechts liegen und stieg knapp 50 m östlich auf den Grat.
 
Auf der Fahrt zur Alpwirtschaft Roggenloch piepst das Mobility-Fahrzeug, weil die Aussentemperatur 4 °C unterschritten hat. Es ist frisch, als ich den Wagen beim Unterroggenloch zurücklasse und zur Alp Tor aufbreche. Bevor ich den Chratzerengrat in Angriff nehme, lege ich an dessen Westende eine kurze Pause ein, inzwischen erreichen mich die wärmenden Sonnenstrahlen.
 
Der Grat ist zunächst ohne Schwierigkeiten zu begehen und meistens ist ein deutliches Weglein im Gras vorhanden. Während der Alpzeit weiden hier wohl Schafe. Bei Punkt 2283 geht der grasige Grat in einen Felsgrat über. Ich schenke mir diesmal die Kletterei über die Felszacken rund um den Punkt 2283. Bei der Scharte östlich des besagten Punktes befindet sich die eingangs erwähnte Kletterstelle, es stecken noch alte rostige Haken. Ich inspiziere sie kurz, beschliesse aber knapp 50 m östlich davon auf den Felsgrat zu klettern (Bild). Nun beginnt der wilde Ritt über den äusserst scharfen und ebenso brüchigen Felsgrat. Manchmal bewege ich mich aufrecht balancierend, manchmal anstrengend im Reitersitz vorwärts. Jedoch immer vorsichtig und darauf bedacht, dass der Fels unter mir nachgeben könnte. Das Gipfelbuch von MaeNi befindet sich beim kleinen Kreuz nicht weit vom Gämsiloch entfernt. Beim Gämsiloch weiche ich kurz in die Südflanke aus, wobei der Ab- und Aufstieg nicht ganz trivial ist (Bild 1, Bild 2). Nachdem ich die nächsten knapp 250 m auf dem scharfen Grat gemeistert habe, erreiche ich bei Punkt 2349 den Gipfel und damit wieder Wandergelände.
 
Nach dem Picknick folge ich dem Grat vom Gipfel weiter gegen Osten. Die Schwierigkeiten sind nun deutlich geringer als vorher. Meistens überwinde ich die Aufschwünge und Absätze oben auf der Gratkante. Einer der Aufschwünge umgehe ich allerdings auf der Südseite, weil mir das Felsgefüge zu brüchig ist. Bei Punkt 2147 besteige ich einen weiteren Aufschwung, an dessen Ende eine etwa 2 m hohe senkrechte Felsstufe aufwartet. Sie zu überwinden benötigt Kraft in den Armen und Beinen. Kurz danach verlasse ich den Grat und steige gegen Norden zum Silberenseeli ab. Wegen des tiefen Wasserstandes haben sich natürliche Brücken gebildet, die den See unterteilen. Auf einem grossen Felsbrocken am Ufer setze ich mich hin und geniesse die letzten Sonnenstrahlen.
 
Nach der Pause beim Silberenseeli wandere ich durch die vereinsamten Alpweiden und stosse bald auf den Bergwanderweg. Der tiefe Sonnenstand und der aufkommende Nebel, der langsam vom Tal aufsteigt, sorgen für eine wundervolle Stimmung. Über Stock und Stein kehre ich zur Alpwirtschaft zurück.
 
Mobility-Anekdote: Ich bin sehr erleichtert, dass bei der Alpwirtschaft guter Handyempfang gewährleistet ist, denn das Mobility-Fahrzeug lässt sich nicht mehr öffnen. Der Herr von der Hotline ist sehr freundlich und kann glücklicherweise das Fahrzeug von der Zentrale her entsperren. Aus dem Innern des Fahrzeugs darf ich mir eine neue Mobility-Karte schnappen, welche umgehend freigeschaltet wird. Nach diesem Zwischenfall gönne ich mir ein Abendessen in der Alpwirtschaft und lasse mir die untergehende Sonne ins Gesicht scheinen.

Tourengänger: carpintero
Communities: T6


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