Schönberg 2273m - Wasser Marsch

Verkehrte Welt, in Innsbruck liegen sie in der Sonne und über Südtirol ist der Himmel grau. Heute ist im Pustertal kein Sonnenstrahl zu erwarten und so ziehen wir gleich Richtung Alpenhauptkamm, wo sich die Wolken am besten stauen, wenn schon, denn schon.
In Weißenbach erwartet uns tatsächlich Regen, wir stülpen den Wetterschutz über und stürzen uns in die düsteren Wälder. Wir sind auf der Suche nach einem Steig vom Graberhof direkt hinauf zu den Oberhütten, man hat uns davon erzählt!? Wir folgen unserer Intuition und verfehlen ihn knapp, dafür finden wir andere mehr oder weniger deutliche Spuren, die uns durch die Urwälder bis zum Unterkaserle führen. Karl ist ein geduldiger und toleranter Begleiter, ohne Murren quert er mit mir durchs Unterholz, nur über die inzwischen nassen Hosen verliert er ein kurzes Wort des Unmuts.
Eine Gams hüpft in der Ferne vorbei, ist aber mit Makroeinstellung und klammen Fingern schlecht zu fotografieren. Dafür kommen uns zwei regenfeste Damen mit Schirm entgegen. Karl ist so begeistert, dass er prompt den Steig verliert und sich in den Felsen verläuft. Trotz aller Widrigkeiten erreichen wir schließlich das Gipfelkreuz und frieren kurz vor uns hin. Bald schleichen wir uns über das kurze etwas ausgesetzte Stück zurück und folgen nun brav der Markierung zur Schönbergalm.
Nach dem Brand hat man sie wunderschön neu aufgebaut, im nächsten Jahr steht sie den Wanderern schon wieder zur Verfügung. Von den erhofften Auflockerungen ist weit und breit nichts zu sehen und wir hoppeln direkt weiter zum Parkplatz. Bei so viel Nässe fällt uns spontan der Luttacher Wasserfall ein, wir stellen den Wagen in der Nähe ab und steigen ein paar Meter hinab zu dem beeindruckenden Wasserspiel.
Jetzt brauchts aber dringend etwas Trockeneres, beim Café Treffpunkt packen wir das gesamte Tortensortiment ein und in der warmen Stube zuhause heißt es passend dazu Kaffe Marsch.