Alvier mit Abstieg über Vorderspina


Publiziert von rhenus , 27. Oktober 2018 um 19:42.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 9 Oktober 2018
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alvier Gruppe   CH-SG 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 650 m
Abstieg: 1850 m

Der Alvier - die Rigi der Ostschweiz
Der Topograph Simon Simon, der Zeichner des wunderschönen Alvierpanoramas von 1879 rühmte den Alvier seiner umfassenden Aussicht wegen als Rigi der Ostschweiz. Weiter schrieb er anlässlich dessen Publikation um 1880: "Die Besteigung des Alvier ist absolut leicht und gefahrlos, steigt doch an schönen Sonntagen das Landvolk zu Hunderten dem Gipfel zu, um den Sonnenaufgang zu geniessen... Erst seit der Erbauung der auf dem Gipfel thronenden Clubhütte und der gleichzeitigen Anlage zweier vollkommen sicherer Wege durch die Sektion Alvier SAC (die heutige Sektion Piz Sol) wurde der Berg beachtet und ist nun in wenigen Jahren schon ein vielbesuchtes Wallfahrtsziel der Bergfreunde geworden". Simon's Worte sind zweifellos noch heute gültig, und mit der 2016 eröffneten Palfriesbahn gelangt man von Ragnatsch im Seeztal sehr bequem nach Palfries und von dort zum prächtigen Gipfel. Mit dem Abstieg über Vorderspina lässt sich eine schöne T4 Tour daraus machen.    


Beschreibung der Tour
Es klappte bestens mit der Reservation der Palfriesbahn, und bereits nach einer Viertelstunde standen wir in der schönsten Morgensonne auf Palfries. Über sanft ansteigende Alpweiden stiegen wir dem Alvier entgegen. Beim Passieren des "Piratenschiffs", einem spitzen Felsen, der dem Segel eines Schiffes gleicht, wurden Erinnerungen an die Zeit vor vielen Jahren wach, als unsere Buben dort stundenlang spielten. Dann wurde es steiler, im Zickzack führte der Weg zum Chemmi, das mit einer langen Leiter problemlos durchstiegen werden kann. "Am oberen Ende des Kamins eröffnet sich uns wie mit einem Zauberschlage ein wunderbar grossartiger Einblick in das tausendgipflige Gewirr der Vorarlberger und Tyroler Alpen, eine Überraschung, die in keiner Weise hinter der des Kriesilochs am Pilatus zurücksteht", wie Simon Simon bereits vor 140 Jahren schwärmte. Hier hielten wir Rast, und stiegen dann in ca. 20 Minuten "höchst romantisch am Rande jäher Wildheuplanken" zur Alvierhütte. Obwohl es Werktag war, herrschte um die Mittagszeit Hochbetrieb. Wir setzten uns an die Südwand der Hütte und assen unsere feinen Brötchen. Recht lange verweilten wir in der prächtigen Höhe und studierten bei guter Fernsicht eifrig mithilfe vom Simon's Alvierpanorma die unzähligen nahen und fernen Gipfel. Bernina, Calanda, Tödi, Spitzmeilen, Glärnisch, Churfirsten, Säntis, Bodensee mit Lindau, Pfänder, Hoher Freschen, Dreischwestern, Zimba, Schesplana, sogar der Monte Disgrazia waren gut erkennbar. "Doch sieh! " Da unten in jäher Tiefe, fast 2000m unter uns, tiefer als der Meeresspiegel unter Rigikulm, grüsst der tiefe Walensee." Das in fast 3-monatiger Arbeit von S. Simon von Hand gezeichnete Panorama erwies sich um ein Vielfaches detaillierter als die App "Peakfinder". ....".

So ging Mittag vorüber und es hiess allzu rasch Abschied vom Gipfel zu nehmen. Über den gleichen Weg stiegen wir hinunter nach Palfries. Von hier führte der Weg über das Rütiguet (1480m) nach Hinterspina und von dort unmarkiert teilweise den Felsen entlang zum Maiensäss Vorderspina (T4). Dann den steilen Waldweg wenig knieschonend hinunter und über Talid durch die Rebberge von Heiligkreuz und zum Auto bei Ragnatsch. Der erwartete Muskelkater am nächsten Tag wurde dann tatsächlich Wirklichkeit. 

Tourengänger: rhenus


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