Barcelonnette - Cime de la Bonette (2860 m) - Mont des Fourches (2342 m)


Publiziert von Max , 23. Oktober 2018 um 22:53.

Region: Welt » Frankreich » Alpes-Maritimes » Mercantour
Tour Datum:26 September 2018
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: F 
Aufstieg: 150 m
Abstieg: 150 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Barcelonnette, D900 Richtung Osten, in Jausiers Abzweig auf die Route de la Bonette. Nach 22,5 km ist man am Col de la Bonette. Zum Camp des Fourches nochmal ca. acht Kilometer Richtung Tinée-Tal.
Kartennummer:https://www.geoportail.gouv.fr/carte

Die Route de la Bonette stellt eine Alternative zur Route des Grandes Alpes dar. Sie ist die kürzeste Verbindung von Barcelonnette nach Nizza, bereits 1740-1748 marschierten hier Spanische Truppen im Österreichischen Erbfolgekrieg entlang. Und es handelt sich um den höchst gelegenen Pass in Europa, zumindest steht's so auf dem Schild in Jausiers am Abzweig zum Col de la Bonette.

Die Fahrt Richtung Küste lockern wir durch ein paar Dehnübungen auf, zunächst mit einem Bummel in Barcelonnette. Seine Entstehung geht auf das Jahr 1231 zurück, interessanter ist aber die neuere Geschichte. Im Jahr 1805 wanderten die Brüder Arnaud aus dem benachbarten Jausiers nach Mexiko aus, entflohen der Armut und gründeten ein Textilgeschäft. Dessen Erfolg zog andere Landsleute nach und löste sukzessive einen Exodus aus. Den "Barcelonnettes" gehörten am Ende des 19. Jahrhunderts fast 100 Textilunternehmen in Mexiko. Die Mexikanische Revolution und der Erste Weltkrieg beendeten das Ganze und die meisten kehrten ins Ubaye-Tal zurück, wo sie ihren wirtschaftlichen Erfolg (z.B. Villa la Sapinière) genossen. In dem übersichtlichen Kleinstädtchen geht man zur Place Manuel mit Tour Cardinalis, zur Kirche St. Pierre und außerdem ist gerade Markt mit Köstlichkeiten aus der Region, Cafes und Restaurants sind allenthalben vorhanden. Die Atmosphäre in den Gassen ist relaxed und sehr angenehm.

Am Col de la Bonette sollte man zu der Ringstraße um die Cime de la Bonette fahren und sich die 60 Höhenmeter im steilen Schutt zumuten (zumindest Turnschuhe nötig, keine Flip-Flops!), auch wenn's gerade etwas Wind hat. Am Gipfel befindet sich ein schön gekacheltes Panorama, das bei bestem Wetter als "Who's Who" der großzügigen 360-Grad-Gipfelparade ausgezeichnete Dienste leistet.

Schaut man von der Cime de la Bonette Richtung Osten, so sieht man in etwa fünf Kilometer Entfernung verfallene Häuser direkt an der Passstraße. Das Camp des Fourches wurde zwischen 1896 und 1910 als Mlitärlager erbaut und war bis zum Zweiten Weltkrieg in Betrieb. Dort ist der Ausgangspunkt für den nächsten Trip.

Von den Ruinen führt ein Wanderweg in östliche Richtung zum Col des Fourches mit Maginot Stellung, wo wir uns nach Süden wenden. Leicht bergauf spazieren wir zum Mont des Fourches, der ebenfalls mit einer Ruine aufwartet. Von dort ist die Sicht ins Tinnée Tal sehr schön, der namensgebende Fluß entspringt hier. Man kann noch ein bisschen über die sanften Hügel der Crête de Gaudin wandern und wieder mal einige Murmeltiere beobachten, bevor man auf gleichem Weg zurück geht und die Reise fortsetzt. 

Schöne Zwischenstopps, auch für den eiligen Genießer äußerst empfehlenswert.


Tourengänger: Max


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