Mürtschenstock Stock


Publiziert von carpintero , 3. Oktober 2018 um 20:31.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:20 September 2018
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Schilt-Mürtschengruppe 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 2000 m
Strecke:16 km / siehe GPS-Track
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Filzbach, Sportzentrum, Kerenzerbergbahn
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Obstalden, Post
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Als Grundlage für diese Tour diente mir der aktuelle Bericht *Lieber den Stock mürtschen als am Mürtschen stocken von ossi.
 
Im Gegensatz zu meinem letzten Besuch in Filzbach ist das Personal der Sesselbahn heute sehr freundlich. Nach einer längeren Fahrt auf dem Lift wandere ich zur Talalp. Im Wald hinter den Hütten möchte ich nicht nach dem Weg suchen, der nach Unter Tros führt. Deshalb halte ich mich an die Weide östlich der Talhütten, bis ich auf den besagten Weg stosse. Etwas oberhalb von Unter Tros zweigt ein Weg nach Ober Tros ab (Bild). Etwas erstaunt stelle ich fest, dass in der Hütte bei Ober Tros noch ein Mann mit einem Hund haust, obwohl die Alpzeit offensichtlich vorbei ist. Während mich der Hund auf seine Art begrüsst, winke ich dem Mann von Weitem zu und folge den Wegspuren auf die Homatt. Bevor ich den schwierigen Teil der Tour in Angriff nehme, lege ich bei strahlend blauem Himmel eine kurze Pause ein.
 
Von der Homatt steige ich gegen Süden auf den grasigen Rücken, unter dem sich das Stoggloch befindet (Bild). Die Schutzhütte entdecke ich wenig später, als ich das Geröllfeld auf einer deutlichen Wegspur traversiere. Auf der anderen Seite des Geröllfelds steige ich bei der ersten Gelegenheit nach links den Hang hinauf, wobei Steinmännchen bei der Orientierung helfen. Ein Felszacken im Nordgrat wird westseitig umgangen, bevor man eine Scharte im Nordgrat erreicht. Den folgenden Aufschwung umgehe ich östlich, weil ich nicht weiss, ob man auf der anderen Seite hinunterklettern kann (Bild 1, Bild 2). Rückblickend erkenne ich, dass der Aufschwung ohne Probleme überstiegen werden kann. Die Felswand dahinter ist von mehreren Rissen durchzogen und kann an verschiedenen Stellen erklettert werden (Bild 1, Bild 2). Im Riss, den ich für den Aufstieg wähle, befinden sich alte Schlaghaken und am oberen Ende eine Schlinge aus Reepschnur. Ein paar Minuten nach der Kletterei blicke ich auf den imposanten Gipfelturm des Stocks (Bild). Oben ist bereits der Nordkamin zu sehen, der den Schlussaufstieg darstellt. Unten ist die Schwarzschnuer zu sehen, ein auffälliges, schwarzes Schieferband, auf dem man zum Schussplatz gelangt (Bild). Die Querung zum Schussplatz ist zu meiner Erleichterung weitaus einfacher, als es den Anschein macht. Entlang hoher Felswände gelange ich zur nächsten Runse und gewinne links haltend durch die ausgewaschene Felsrinne das Bös Band (Bild 1, Bild 2). Ich folge dem Bös Band, das ausgesetzt zur Bös Nase und schliesslich zum Nordkamin führt (Bild 1, Bild 2). Der Aufstieg durch den Nordkamin ist mit ein paar weissen Pfeilen versehen. Aus unerklärlichen Gründen wähle ich dennoch die falsche Rinne aus. Der Verhauer beschert mir Kletterei in sehr brüchigem Felsen und eine Querung in luftiger Höhe. Kurz nach der Querung durchschreite ich den schmalen Spalt und erreiche den Gipfel des Stocks.
 
Nach dem Picknick auf dem Gipfel mache ich mich an den Abstieg, diesmal durch die richtige Rinne. Im oberen Teil muss über einen Klemmblock abgeklettert werden, derweil die Schwerkraft unerbittlich nach unten zerrt. Die ausgesetzte Passage über das Bös Band kommt mir nun kürzer vor als im Aufstieg. Die Felswand, die im Abstieg auf die Schwarzschnuer folgt, überwinde ich kletternd bei einer Abseilstelle, die mit einem silbernen Karabiner ausgerüstet ist. Mit der Rückkehr zur Homatt betrete ich wieder Wandergelände.
 
Der Hund bei Ober Tros ist misstrauisch, als ich mit seinem Herrchen plaudere. Erst recht als ich freundlicherweise in der Hütte meine Trinkflasche mit frischem Wasser füllen darf. Nach dem Hinweis, dass der direkte Weg zum Hüttenberg sehr schön sei, verabschiede ich mich. Der Weg ist in der Tat sehr schön und ich geniesse die letzten Sonnenstrahlen während des Abstiegs. Als ich in Obstalden eintreffe, hat der Dorfladen, der zugleich auch Poststelle ist, gerade noch geöffnet. Nebst einer grossen Flasche Schorle kaufe ich zwei Paar Gamswürste aus einheimischer Jagd - sehr empfehlenswert.

Tourengänger: carpintero
Communities: T6


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