Wunderschöne Hufeisentour über dem Reschensee an einem herrlichen Herbsttag


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 2. Oktober 2018 um 11:42.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum:30 September 2018
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I   A 
Zeitbedarf: 9:00
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Bus von Arzl nach Imst-Pitztal, Zug nach Landeck, Busse nach Pedross

Eine Hufeisentour ist eine exklusive Bergfahrt, bei der man einen kompletten Bergkamm begeht, der ein ganzes Tal umfasst, das Tal also auf ihm umrundet.

Am Sonntag, 30.09.18 begann ich solch eine Hufeisentour um das Vivannatal im Langtauferer Tal kurz vor Pedross, wo ich aus dem Bus ausgestiegen war. Über einen angenehm zu begehenden Wanderweg stieg ich in schönem Bergwald auf. Weiter oben wurde er zum Steig, über den ich das Schartl unter dem Endkopf erreichte. Von dort ging ich abseits des Wegs über den flachen Grashang auf den höchsten Punkt des Endkopfs. Zu seinem Kreuz musste ich etwa 30hm absteigen. Von dort hat man einen tollen Blick über den ganzen Reschensee.

Ich begann nach etwa einer halben Stunde Gipfelrast meine Tour fortzusetzen: ich stieg zum Schartl ab u. auf der anderen Seite auf markiertem Steig auf zur großen, flachen Grasfläche des Hengstes. Dahinter steigt der Bergkamm weiter wenig steil an. Der Steig ist streckenweise kaum zu erkennen u. man sieht nicht immer Markierungen. Man findet aber auch nur leichtes Gehgelände vor, für das es keinen Weg braucht.

Ich erreichte schließlich den namenlosen Gipfel mit 2822m Höhe. Von dort geht es leicht weiter zum Seeberkopf, der 7 m niedriger ist. Von dort stieg ich ungefähr 100hm zur Ochsenbergscharte ab. Von ihr aus geht es knapp 200hm zum Habicher Kopf hinauf, was ich schon als anstrengend empfand. Es besteht ein markierter Steig.

Am Habicher Kopf war die Zeit so weit fortgeschritten, dass ich erkennen musste,  den Bus um ca. 18.20 Uhr in Graun möglicherweise nicht zu erreichen. Die geplante Tour wollte ich an diesem fantastischen Herbsttag in jedem Fall zu Ende bringen.

In schönem, grasigen, aber auch einmal von Blockwerk unterbrochenen Wandergelände überschritt ich das unbedeutende Zwischeneck. Dahinter kürzte ich den Bergkamm über die leicht zu begehende Flanke ab. Dort gibt es zahlreiche Wegspuren von Tieren, aber auch einen markierten Steig, den ich nach Erreichen aber irgendwann wieder verlor. Ich marschierte einige huntert Meter - unterhalb der Flanke im flachen Gelände - zum Ostgrat des Grosshorns, über den ich bald an sein Gipfelkreuz gelangte. Über seinen Westgrat führt übrigens ein markierter Steig hinunter nach St. Valentin.

Über den einfach zu begehenden Kamm - auch zwischendurch im Blockgelände - überschritt ich den wenig ausgeprägten Schusterkofel zum Pleisköpfl. Es existieren Wegspuren und Markierungen (auf der etwas älteren Tabacco-Karte nicht eingezeichnet).

Vom Pleisköpfl stieg ich am schönen Graskamm ab zu seinem Kreuz, in dessen Buch ich mich eintrug. Von dort kürzte ich über den Grashang darunter zu einem markierten Steig ab, den ich entdeckt hatte u. der ebenfalls nicht auf der von mir benutzten Karte eingezeichnet ist. Über diesen stieg ich ab zur Grauner Alm, zuletzt im schönen Lärchenwald. Nun war klar, dass ich den Bus nicht mehr erreichen konnte. Eine Stunde später sollte aber noch einer nach Nauders fahren.

An der menschenleeren Alm hielt ich mich noch ein paar Minuten wegen der schönen Tiere (s.Fotos) auf. Dann folgte ich dem Wegweiser nach Graun. Über einen guten Fahrweg hatte ich noch etliche Km zurückzulegen (nach Wegweiser 1,5 h Marsch). Leider kam kein Fahrzeug von oben her angefahren, das mich hätte mitnehmen können.

Einige Kehren des Fahrwegs kürzte ich im Wald ab. Das zweite Abkürzen war dann nicht so glücklich, denn ich geriet auf einen zugewachsenen Steig, auf dem ich nur langsam vorankam. Ich musste mich unter über der Wegspur hängenden Ästen bücken u. auch einmal hindurchkriechen!

Das letzte Stück marschierte ich wieder über einen Fahrweg zur Straße, die von Graun ins Langtauferer Tal führt. Auf dieser hatte ich noch ein paar hundert Meter zur Straße am Reschensee zurückzulegen. Ich ging noch am See entlang zum Kirchturm des versunkenen Graun, um die Wartezeit zu überbrücken. An der nächsten Bushaltestelle wartete ich dann darauf, nach Nauders fahren zu können. Es ist schon schwach, dass man dort um 19.36 Uhr angekommen nicht einmal mit einem Bus in die nächste Stadt, also Landeck fahren kann. Genug 4Sterne-Hotels gibt es dort ja, aber eine schlechte öffentliche Verkehrsverbindung am Abend. Also suchte ich mehr als eine Stunde lang eine günstige Übernachtungsmöglichkeit u. war froh, schließlich eine bei einer gastfreundlichen Vermieterin gefunden zu haben!

Statistik:
(1) 446 bestiegene Zwei- u. Dreitausender in den Ötztaler Alpen
(2) dieses Jahr bisher 217 Gipfel zum ersten mal bestiegen, 48 mehrmals



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