Astana - Астана


Publiziert von his , 1. November 2018 um 19:43.

Region: Welt » Kasachstan
Tour Datum: 5 September 2018
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: KZ 
Zeitbedarf: 6:00
Unterkunftmöglichkeiten:Hotels in Astana
Kartennummer:Maps.Me

Nach etlichen Flugstunden und recht unkomplizierter Passkontrolle stehe ich endlich in der neuen Hauptstadt Kasachstans. Diese Stadt ist aber nicht aus dem Boden gestampft, sondern firmierte von 1830 bis 1961 als Akmolinsk, von 1961 bis 1991 als Zelinograd und ab 1998 als Astana (dt. "Hauptstadt").

Vom Flugplatz bis zu meinem Hotel im alten nördlichen Stadtteil gelegen brauche ich ein Verkehrsmittel. Dafür suche ich mir ein offizielles Taxi, welches mich dann für einen lächerlichen Preis quer durch das neue Astana bis zum Hotel fährt. Neben den in allen postsowjetischen Ländern bekannten Marschrutkas, gibt es hier lediglich nur Linienbusse, die in der sternförmig angelegten Stadt Astana aus der Peripherie im Zickzack in das Zentrum fahren. Leider sind an den peripheren Busstationen keine Buslinien erkennbar, so dass man sozusagen auf gut Glück in eine Bus einsteigt und hofft damit in das Stadtzentrum zu gelangen. Gelegentlich helfen auch Russischkenntnisse, wenn man etwas mit den Zielangaben an den Bussen anfangen kann.
Ursprünglich war schon seit einigen Jahren eine Stadt-/U-Bahn geplant, aber der Bau scheint irgendwie ins Stocken geraten zu sein.
Prinzipiell kann man auch alles zu Fuss angehen, aber man sollte sich eine Busfahrt nicht entgehen lassen.

Die Vorstadtviertel von Astana verfügen über den üblichen postsowjetischen Charme, zum einen etliche Bauten vor 1920 und zum anderen viele Gebäude von 1930 bis 1990. Seit 1990 werden auch Lücken mit modernen Gebäuden zugebaut. Vielerorts sind Gebäudekomplexe mit hohen Mauern, sehr stabilen Türen, Überwachungskameras, Codeschlössern und teilweise noch mit Wachdiensten versehen.

Mein Hauptinteresse gilt natürlich der modernen Innenstadt. Dafür bietet sich der sogenannte
Water-Green-Boulevard an. Von dieser breiten Prachtstraße kann man viele architektonisch interessante Bauten sich anschauen. Am besten man beginnt am Ak-Orda-Präsidentenpalast und läuft dann bis zum Einkaufszentrum Khan Shatyr. Erstaunlicherweise kann man hier alle Regierungsgebäude schonungslos fotografieren, trotz Präsenz von Staatsorganen. Mir fällt auf, dass sehr wenige Touristen und Menschen allgemein diese Prachtstraße nutzen. Wahrscheinlich ist Astana touristisch gesehen noch ein Geheimtip.

Der 105m hohe Bajterek-Turm ist eines der wenigen moderen Bauten, die man auch von Innen besichtigen kann. Trotz Sicherheitskontrolle und staatlicher Präsenz ist auch hier Fotografieren problemlos möglich. Nach einer Fahrstuhlfahrt in einer vergoldeten Kabine, kann man von hier oben die Aussicht durch die getönten Scheiben geniessen. Daneben könnte man seine Hand in den goldenen Handabdruck von Nursultan Nasarbajew legen und sich etwas wünschen...

Der Besuch von Einkaufszentren im moderne Zentrum ist auch eine interessante Erfahrung. Es gibt hier Boutiquen aller bekannten Nobelmarken, was dafür aber fehlt sind die Kunden. Die Preise in diesen Märkten haben europäisches Niveau, so dass für mich die Wirschaftlichkeit dieser Einrichtungen sehr fragwürdig erscheint. Dagegen sind die Einkaufszentren in der Peripherie rappelvoll, allerdings weitestgehend mit einheimischen und russischen Produkten.

Leider ist es mir nicht gelungen, eine typisch kasachische gastronomische Einrichtung zu finden. Lediglich in den großen Einkaufszentren kann man in Fast-Food-Einrichtungen Essen gehen. Da ist dann alles von amerikanischen bis zu russischen Gerichten vorhanden. Heute probiere ich mal russische Küche. Leider ist das Umweltbewusstsein hier noch nicht angekommen. Alles an Essutensilien ist aus Plaste und wandert dann unsortiert in den Abfall.  

 Bedauerlicherweise ist meine Zeit in Astana sehr beschränkt, so dass mir etliche architektonische Highlights entgehen.
Jedenfalls kann man Menschen mit abenteuerlichen Veranlagung einen individuellen Besuch in Astana sehr empfehlen. Grundsätzlich sind Russischkenntnisse vom Vorteil, es geht aber auch mit Händen und Füßen.
Zukünftig ist in Kasachstan geplant das kyrillische Schriftsystem durch das Lateinische zu ersetzen, was für Touristen ohne kyrillische Kenntnisse eine Erleichterung darstellen würde. Ob sich das durchsetzt ist allerdings fraglich.

Den Fotoaufnahmezeiten sind 4 Stunden hinzuzurechnen.



Tourengänger: his


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Kommentare (1)


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trainman hat gesagt:
Gesendet am 1. November 2018 um 23:26
Sehr interessante Eindrücke aus einer ganz anderen Welt-ein surrealistisches Ambiente mit gewissen Analogien zu den Emiraten.
Grüsse
trainman


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