Kurzbericht 

Potschallkopf (2587 m) - via Bockkar und Wildkarspitze


Publiziert von Nic , 22. Dezember 2018 um 14:17. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum:23 September 2018
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1350 m
Abstieg: 1350 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz der Hanauer Hütte in Boden
Unterkunftmöglichkeiten:Hanauer Hütte
Kartennummer:AV-Karte Lechtaler Alpen 3/4

Der Potschalkopf ist ein mächtiger Felsberg oberhalb von Boden in den Lechtaler Alpen. Trotz stattlicher Höhe erhält dieser formschöne Gipfel so gut wie nie Besuch. Woran das wohl liegen mag? Zum einen mit Sicherheit an der Abgeschiedenheit und den technischen Anforderungen. Zum anderen an den zahlreichen prominenten Zielen in der unmittelbaren Umgebung. Wer steigt schon auf den vergleichsweise unbedeutenden Potschallkopf, wenn direkt gegenüber die Dremelspitze winkt? Nur wirklich eingefleischte Lechtalfans. Und wir natürlich!

Im Bereich der Talstation der Versorgunsgsseilbahn der Hanauer Hütte beginnt der zunächst weglose Anstieg ins einsame Bockkar. Es gilt die zum P.1812 hinaufziehende Geröllrunse anzusteuern. Ein mühsames Unterfangen. Im oberen Bereich trifft man dann unverhofft auf recht deutliche Steigspuren (Jagdsteig), die im Bockkar angekommen, abrupt enden. Nun weglos weiter in Richtung nördlicher Bockkarscharte, die allerdings nicht ganz erreicht wird. Kurz unterhalb folgt man im Idealfall einer grasigen Rampe, die parallel etwas unterhalb des Südwestgrats der Wildkarspitze empor leitet. Am Ende der Rampe folgt die Schlüsselstelle der Tour. Es gilt über schuttige und brüchige Bänder die Grathöhe zu erreichen. Das Gelände lässt einige Varianten zu. In jedem Fall ist leichte Kletterei erforderlich (II). Eine Ideallinie gibt es nicht.

Hat man die Grathöhe erreicht, geht es in leicher Kletterei (bis II) und über brüchiges Gehgelände mit gelegentlichem Ausweichen hinauf zur unbedeutenden Wildkarspitze mit Steinmann. Auf der gesamten Tour gibt es keinen einzigen Steinmann oder vergleichbare Markierungen. Ein geschultes Auge, Erfahrung und Geländebeurteilungsvermögen sind demnach ein Muss! Auch der weitere Übergang zum Potschallkopf ist technisch gesehen nicht besonders fordernd, jedoch ziemlich schuttig und brüchig. Vorsicht!

Am Gipfel erwartet uns trotz einiger Wolken ein fantstisches Panorama. Die Fernsicht ist genial und lässt uns trotz kühler Temperaturen einige Zeit verweilen. Der höchste Punkt wird lediglich von einem Steinmann und zwei Holzstecken markiert. Viele verirren sich hierher nicht, das ist klar.

Der Abstieg verläuft anschließend auf dem Anstiegsweg. Mit der gebotenen Vorsicht natürlich.

Schwierigkeiten:

Zustieg ins Bockkar (Jagdsteig und weglos) T3+
Wildkarlspitze (komplett weglos) T5 II
Übergang zum Potschallkopf T5 I+ (Stelle II)

Fazit:

Stille Tour auf einen schönen Aussichtsgipfel der Lechtaler Alpen. Neben den typischen Anforderungen vergleichbarer Unternehmungen liegen die Hauptschwierigkeiten bei dieser Tour vor allem im Auffinden der einfachsten Route. Ein Auge für die günstigste Linie ist entscheidend.

Tourengänger: Andy84, Nic, Grimpeur


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