Vorderer Kaunergrat; Teil 2


Publiziert von dercenturio , 27. Dezember 2018 um 08:43.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum:18 September 2018
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 9:00

Die Tour ist die Fortsetzung meiner 1. Gipfelrunde am Vorderen Kaunergrat vom 24. Juli 2018,  und führt über die restlichen Gipfel bis zum Wallfahrtsjöchl.

Aufstieg auf die schön gelegene Neubergalm (Pitztal) und von dort dem Bachverlauf folgend in das "Plötzig". Ich fand hier einen Hirten/Jägersteig, der angenehm bis zu einer Hirtenhütte auf ca 2100 führt, die in der AV Karte aber (noch) nicht eingezeichnet ist. Von dort kurz auf ebenem Talboden, dann weglos rechts steil ansteigend in Richtung Plötzigkarle, das schon auf ca 2500m liegt. In diesem weiten Kar weiter über Blockwerk einwärts.

Es ziehen vom Kaunergrat mehrere Rinnensysteme ins Kar herab, die sich unten weiten und in Graspölster übergehen. Man nimmt eine dieser Rinnen und erreicht durch diese in leichter Kletterei (II) den Kaunergrat. Ich bin in einer weiten Senke am Grat angekommen und traf es für mich genau richtig.

1. Gipfel: Von der Senke ansteigend über Blockwerk auf breiten Rücken auf den "Hinteren Stupfarri". Hier kann man sich jetzt erstmals richtig orientieren. Nächstes Ziel ist der Peischlkopf, der sich gut abzeichnet.

2. Gipfel: Also Richtung Peischlkopf weiter, rechts leichter in die Kaunertaler Seite etwas absteigen (I) und relativ schnell in die weite Scharte vor den Peischlkopf. (Die zwei großen Türme dorthin bin ich rechts umgangen).
Der weitere Wegverlauf auf den Peischlkopf zeichnet sich ab, rechts vom Gipfel zieht eine Schuttrinne herab, die einen leichen (I) Anstieg vermittelt (hier auch einzelne alte Markierungen). Von der Scharte in ca 30 min auf den Gipfel mit riesigem AluKreuz und toller Aussicht.

Ab hier wird's dann schwieriger. Die erste Herausforderung ist den Süd-Gipfel des Peischlkopfs zu erreichen. In ca 10 min in ausgesetzter, spannender Kletterei (II, III) steht man am Südgipfel. Unmittelbar danach geht's in den Südgrat, der hier jetzt ca 30m senkrecht abfällt. Luftige Wandstelle (II+), griffig aber extrem ausgesetzt!!!

3. Gipfel: Weiter dann leichter (I) über schöne Gratzacken abwärts zum "Wallfahrtskopf". Abstieg bis zum Kreuznieder (ein weiter Sattel ca 2750m) und von dort wieder aufwärts erst über Graspölster, später leichte Felskletterei (I) zum Wallfahrtskopf 2850m mit schönem Blick zurück auf den Peischlkopf.

Von dort unschwierig absteigend rechts haltend über eine breite Rinne bis in das Kar, das zum Wallfahrtsjoch hoch reicht. Hoch heraus querend erreicht man den markierten Steig und in wenigen Minuten das historische Wallfahrtsjoch. Schönes Martel. Von dort auf dem Steig zurück zur Neubergalm und ins Tal.

Fazit: Ruhige Gratüberschreitung immer knapp unter 3000 mit logischem Verlauf und schönem Ende am Wallfahrtsjoch. Über weite Strecken hat man das Gefühl, man ist hier der erste Mensch und weckt seinen Pioniergeist. Gute Nase und Beherrschung des III. Grades sind Voraussetzung.


Tourengänger: dercenturio


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