Vertainspitze (3521m) - direkte Nordwand (350m, 80-95°)


Publiziert von pete85 , 23. September 2018 um 20:17.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 9 September 2018
Hochtouren Schwierigkeit: S+
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1900 m
Abstieg: 1900 m

Heute startete ich mit Philipp in Sulden zur ersten geplanten Nordwand - die Vertainspitze - als Eingehtour.
Wäre das Wetter besser gewesen, so hätten wir gern noch Ortler und Köngispitze mit ihren Nordwänden folgen lassen - aber dazu in anderen Berichten mehr...
Zunächst stiegen wir am Nachmittag des 08.09. zur Düsseldorfer Hütte auf um dort zu übernachten. Wenn man 2 Wochen nichts gemacht hat was mit Bergen zu tun hat, so merkt man das bereits beim Zustieg mit einem schweren Rucksack....
Am Folgemorgen ging es mit den Stirnlampen gemächlich Richtung Einstieg der Nordwand. Zunächst noch dem Weg folgend, verlässt man diesen wenig später um nach rechts in bröseligem Blockgelände nach oben zu steigen. Am Gletscher wird sich das erste Mal angeseilt und dann muss (zumindest beim aktuellen Stand der Ausaperung) ein guter Weg durch die vielen Querspalten gefunden werden. Im Frühjahr sieht man vermutlich keine einzige von denen und kann gerade drüberlaufen....
Immerhin hatte der Gletscher schon im unteren Bereich - wie von uns erhofft - etwas Neuschnee nach den letzten Niederschlägen abbekommen.
Der Bergschrund zu Beginn der Nordwand stellte heute kein Problem dar - wir konnten einfach drübersteigen im mittleren Bereich. Je nach Ausaperung und Routenwahl hat man hier schon die Schlüsselstelle.

Danach folgt der mächtige Hängegletscher. Je nach Variante könnte man bis zu 110° klettern - wollten wir aber nicht. Zu einfach wollten wir es aber auch nicht haben. Der einfachste Weg wäre der nach den ersten ca. 70-80 Metern nach rechts zu queren und immer unterhalb des Hängegletschers zu bleiben, bis man sich nach oben gemogelt hat. Dürfte bei guten Bedingungen nicht über 60 bis max. 70° hinausgehen.

Wir wählten die direktere Variante (direkt über den Hängegletscher hoch). Diese Seillänge bietet über die ersten 15 Meter senkrechte Kletterei (wechselt zwischen 80 bis 95 (Bäuche!) Grad und ging gut in die Arme. Schließlich musste man 3-4 Mal schlagen um den Pickel zu setzen (das bekannte spröde Gletschereis). Anstrengend, aber dann war man auch wieder im etwas entspannteren Gelände von "nur" noch 60°.
Wir stiegen dann nicht weiter direkt nach oben (erneut bis 85/90°, weiter links und direkt sind Varianten bis 110° möglich) sondern stiegen in einer links-rechts-Querung durch einen Teil des Gletscherbruches und nach Querung um eine Kante (kurz 70°) nach oben. Es legt sich dann auf den nächsten 50 Metern relativ schnell von 60° auf unter 50° zurück. Bald darauf kann man dann wieder am laufenden Seil nach oben steigen bis zum Grat.
Dieser wird unschwierig verfolgt (max. 1, aktuell mit Neuschnee) bis zum Gipfelkreuz.

Von diesem wählten wir den Direktabstieg nach Sulden über den Rosimferner.


Zustieg zur Wand von der Düsseldorfer Hütte etwa 2 h.
Durchstieg der Wand ca. 3 h, bis zum Gipfel noch weitere 30 Minuten.
Abstieg bis Sulden weitere 4:30 h.

Tourengänger: pete85


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