Viel Schnee in höheren Lagen verhinderte in unserer traditionellen Familien-Wanderwoche Wanderungen im alpinen Gelände. Wir wanderten deshalb mit grossem Genuss auf den Waalwegen rund um Meran.
In den alpinen Regionen wurden im Laufe von Jahrhunderten wegen der Niederschlagsarmut ausgeklügelte Techniken für die Fassung, den Transport und die Verteilung von Bewässerungsanlagen entwickelt. Besonders eindrücklich sind für uns Schweizer natürlich die Suonen im Wallis. Im Südtirol, besonders im Vinschgau, findet sich ein Bewässerungsnetz, das zu den vollständigsten im ganzen Alpenbogen zählt.
Der Talkessel von Meran ist von vielen Waalen umsäumt. Der Marlinger Waal gehört heute den 296 Bauern, die mehr als 300 Hektar Boden bearbeiten. Den Dienst am Waal versehen drei Waaler. Im Vinschgau gibt es mehr als 30 Beregnungswarte; Kleinbauern verdienen sich damit einen Zusatzverdienst.
Der Waalweg beginnt in der Talenge der Töll und endet bei Lana. Er hat eine Länge von 12 Kilometern und bietet den Vorteil, dass er an mehreren Stellen unterbrochen werden kann. Die Route ist gut markiert und kann ganzjährig begangen werden.
Wir haben den Marlingerwaal in umgekehrter Richtung, also im Aufstieg begangen. Und natürlich haben wir uns in einer der Busch'nschenken an einem Jausenbrettl erlabt.
Literatur: Waalwege in Südtirol, Gianni Bodini, erschienen im Tappeiner Verlag, Lana
Kommentare