Rundtour Oberems - Emshorn - Brunnethorn


Publiziert von Felix , 7. Dezember 2018 um 15:53. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Mittelwallis
Tour Datum: 2 September 2018
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 6:45
Aufstieg: 1640 m
Abstieg: 1640 m
Strecke:Oberems, Parkplatz Bielumatte - Saniklöiswald - P. 1647 - Griebjini Unnerstafil - Breitlowiwald - Flesch - P. 2084 - Griebjini Oberstafil - Emshorn - P. 2793 - Brunnethorn - Brunnetji - P. 2293 - Suone Gadu - P. 2160 - Vorsass - Gasuwald - Gasalpji - Suone Spunnu - Horusschlüocht - P. 1433 - Holz - Oberems
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Sumiswald - Konolfingen, Autobahn Kiesen - Spiez, Reichenbach - Kandergrund - Kandersteg, Autoverlad Lötschberg, Goppenstein - Steg-Gampel - und Turtmann nach Oberems
Kartennummer:1287 - Sierre, 1307 - Vissoie, 1288 - Raron

Unter einer zähen Hochnebeldecke laufen wir in Oberems, beim Parkplatz Bielumatte, los - nach wenigen Metern gleich den Wald betretend. Unmittelbar danach folgen wir der deutlichen unmarkierten Abkürzung, erreichen wieder die Strasse, und folgen alsdann dem BWW im Wald hinauf - mal beschaulicher, mal steiler ansteigend.

 

Im Saniklöiswald durchmessen wir eine unerklärlich abgeholzte Waldpassage, vor P. 1647; danach leitet der Weg weiterhin im Wald sehr steil hoch zu einem Zwischenboden, auf welchem der Weiler - mit herausgeputzten Alp-Ferienhäuschen - Griebjini Unnerstafil uns sehr gefällt.

 

Weiter wandern wir unter der Nebeldecke hoch; der BWW zieht sich im Wald in angenehmer Steigung im Breitlowiwald hoch bis zu grossen Alp auf Flesch. Wenige Meter oberhalb des grossen Stalles, wo die kräftigen und schmucken Eringerkühe zeitweise untergebracht sind, lassen wir uns für eine kurze Rast nieder - nach wie vor unterhalb der sich lange haltenden Wolkendecke.

 

Anschliessend verlassen wir die Fahrstrasse und folgen dem BWW im Wald zu P. 2084 (Wegverzweigung) eine weitere Stufe hoch, bevor wir wieder auf Alpflächen hinaustreten - und später wieder das zur Alp führende Strässchen erreichen. Ein erstes Mal wirkt hier der Nebel weniger durchdringend - doch auf P. 2203 angekommen, präsentieren sich die Alpgebäude von Griebjini Oberstafil nebelverschleiert.

 

Nach einigen wenigen Minuten und Höhenmetern jedoch „durchbrechen“ wir endlich die Nebeldecke - und zeigen sich Vorbauten und Verbindungsgrat zwischen den beiden von uns anvisierten Gipfelzielen im schönsten Sonnenlicht. Ein herrliches Wandern - und anschliessend ganztägiger Sonnenschein - ist uns nun erst mal bis zum Emshorn, mal sanfter, dann von doch steilerer Art, beschieden.

Eine fantastische Aussichtswarte stellt der 2000 Meter über Turtmann (mit origineller „Botschaft“ auf dem ehemaligen Flugplatz) sich erhebende Berg dar - heute zudem mit herrlichen Nebelmeeren über dem mittleren Wallis und dem Turtmanntal angereichert.

 

Nach einer genussvollen Rast machen wir uns auf die längere Gratwanderung zum zweiten, wesentlich höheren und anspruchsvolleren Gipfel - sie beginnt flach, mit einem eher beschaulichen Abschnitt über grasigen Untergrund. Allmählich nimmt der Grat an Neigung zu, felsige Partien nehmen Überhand - doch ist noch immer unschwierig zu begehen; während nach P. 2682 die Geröll-, und später Blockfelder dominieren. Und zu P. 2793 hinauf nimmt der Grat doch an „Schärfe" zu; vielfach sind nun auf den verbleibenden Abschnitten die besten Durch- und Übergänge wie auch Kraxelstellen zu suchen.

Von anregendem Charakter erweist sich nun die Gratbegehung, und je weiter wir uns voranarbeiten, desto exponierter zeigt sich nun v.a. die Westflanke des Berges. Länger zieht sich jene nun abwechslungsreich dahin, erst gilt es den markanten Vorgipfel anzusteuern (das Gipfelkreuz wird erst spät sichtbar), indem mal auf Wegspuren in der Ostflanke, dann wieder im Kraxelgelände an Terrain gewonnen wird. Die Erhebung vor der (auch auf der Karte) deutlichen Scharte umgehen wir ebenfalls auf deren Ostseite - die Nordabbrüche sind nun von beängstigender Steilheit. In der Felsrinne angelangt, helfen fixe Drahtseile über eine grössere Felsmauer hinauf (ohne die Versicherung wohl eher sehr schwierig zu überwinden) und leiten auf dem leicht exponierten Schlussgrat bis zu dessen Abflachung. Als sehr brüchig erweist sich hier der finale Gipfelaufbau des Brunnethorns - ein vor uns angekommener Gipfelstürmer weiss zu wissen, dass ein Teil des Gipfels mitsamt dem alten Kreuz einst in die Tiefe gestürzt sei …

Wir freuen uns riesig ob unserer gelungenen Gipfelerreichung - sie hat sehr viel Spass gemacht!

 

Nach aussichtsreicher Mittagsrast steigen wir erst einfach dem SW-Grat entlang ab, wechseln jedoch bald in die SE-Flanke; im anfänglich noch vorwiegend grasigen Hang suchen wir die bestmögliche Abstiegsvariante. Später - in der Senke Richtung P. 2603 uns tiefer hinunter bewegend - wird das Unternehmen etwas mühsamer: zahlreiche und weitreichende Geröll- und Blockfelder sind zu überwinden, dabei müssen wir uns im wenig übersichtlichen Gelände stets aufs Neue orientieren, um die bestmöglichen Abstiegsvarianten - sind doch öfters auch Felsabsätzen die nötige Beachtung zu schenken - auszukundschaften. So halten wir auf ~ 2560 m nach NE in die nördlicher verlaufende Geländekammer. Das Tal des Seitenastes der Vorder Borterbaches weist uns nun den schliesslich wieder unproblematischen „Weg“ zu den (teils verfallenen) Alphütten auf Brunnetji.

Ab hier leitet eine schwache Spur hinunter über einfaches Terrain zum BWW auf P. 2293.

 

Angenehm führt nun der BWW sanft hinunter zu P. 2178, wo wir auf die Suone Gadu stossen. Ihr entlang wandern wir - flach ;-) - bis zum P. 2160, wo nun ein WW moderat nach Vorsass hinterleitet.

Über steile Alpweiden bringt uns der Weg anschliessend in den Gasuwald; angenehm ist das Fortkommen darin, wiederum steil jedoch der Gang über Alpwiesen hinunter nach Gasalpji und zur Suone Sunnu.

 

Nach neuerlichem kurzem Abstieg treten wir wieder in den Wald ein; länger zieht sich nun unser Marsch - ohne viel Höhenmeter abzubauen - zwischen Ronuweide und Toibuwald dahin bis zur Horusschlüocht.

Endlich, oberhalb von P. 1433, öffnet sich die Landschaft wieder, und - mit unserem Startpunkt bereits in Sichtweite - legen wir die letzten Meter unserer doch anregend-anspruchsvollen Tour zurück - und gönnen uns im Restaurant eingangs Oberems ein leichtes Abendessen; toll war’s, einmal mehr im Wallis persönliche Entdeckungen gemacht zu haben!

 

▲ 1 ⅜ h bis Flesch

 

▲ 1 ⅜ h (inkl. 10 min Pause) bis Emshorn

 

▲ 1 h 20 min bis Brunnethorn

 

▼ 1 h 20 min bis Brunnetji

 

▼ 1 ½ h bis Oberems


Tourengänger: Ursula, Felix


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