Col dala Sonè 2633m - Spiel mir dein Lied


Publiziert von georgb , 5. September 2018 um 14:08.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 4 September 2018
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1350 m
Abstieg: 1350 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Gadertal-La Villa-Funtanacia
Kartennummer:tabacco Alta Badia

La Sonè bedeutet Musikstück, für einen Berg ein eher ungewöhnlicher Name. Genauso ungewöhnlich wie der Berg selber, der Col dala Sonè ist für mich ein magischer Berg, eine der außergewöhnlichsten Gestalten im Gadertal und er zieht mich wieder mal spürbar an.
Diesmal wähle ich den Zustieg von Funtanacia durch das Val de Juel. Ein eher wenig begangener Steig zieht zunächst steil durch den Wald, aber bald öffnen sich die Blicke spektakulär. Die Marmolada leuchtet, das Heiligkreuzkofelmassiv taucht auf und ein herrliches Hochtal öffnet sich, ein Paradies.
Natürlich zieht hier der Sassongher alle Blicke und Wanderer an und in der gleichnamigen Scharte stehen sie schon Schlange zum Gipfelsturm. Ein Stück darunter zweigt meine Markierung ab Richtung Gardenacia, Puezhütte und in die Einsamkeit.
Auf 2590m, in einer unbenannten Scharte, öffnet sich der Blick auf die einzigartige Hochfläche und mittendrin steht wie ein Vulkankegel der Col dala Sonè, unwiderstehlich!? Ich nähere mich von Westen und suche mir durch die Steilhänge den besten Zugang zum Gipfel. Auch von dieser Seite ist er ohne größere Schwierigkeiten erreichbar, wenn man mit rutschigem Geröll und abschüssigen, weglosen Hängen umgehen kann und will.
Am Kreuz sitze ich mittendrin in den Dolomiten, nur die dichten Wolken und der unangenehme Nordwind verhindern einen Rauschanfall. Trotzdem bin ich begeistert und höre ihn beinahe singen, den Col dala Sonè. Ich steige gemächlich über die ebenso steile Ostflanke ab, der weglose Schotter braucht ein wenig Aufmerksamkeit, lässt sich aber ohne technische Anforderung begehen.
In dem faszinierenden Gelände der Gherdenaciahochfläche könnte man noch Stunden herumschweifen, aber ich sehne mich nach Kaffee und Kuchen, quere intuitiv zur Nr. 11 und mit ihr auf die Sonnenterrasse am Rifugio Gardenacia. Zum erstenmal bin ich während der Öffnungszeiten hier, umso mehr genieße ich es. Ein Stück Apfelstrudel genügt mir zu meinem Glück, was für ein nettes Fleckchen Erde!
Inmitten von Weltnaturerben aus verschiedener Herren Länder schwelge ich mit ihnen und habe Mühe, mich loszureißen. Durch eine steile Schlucht zieht die 11 zurück nach Funtanacia und ich hüpfe beseelt von meinem Ausflug durch die Wälder. Nur die ersten Herbstzeitlosen machen mich ein wenig traurig, sie singen schon ihr Lied vom Sommerende!?

Tourengänger: georgb


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