Viel Spass auf dem Glatten


Publiziert von zuezi , 22. August 2018 um 21:31.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:22 August 2018
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR   Ortstockgruppe   CH-SZ 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 780 m
Abstieg: 700 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bus ab Schwyz nach Muotathal Post, dann Bus nach Sahli, Seilbahn auf die Glattalp
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bus ab Klausenpass
Unterkunftmöglichkeiten:Glattalphütte SAC, Hotel Klausenpass

Welch spannende und eindrückliche Landschaft hat sich mir heute geboten! Auch wenn die Route hier schon oft beschrieben ist, kann ich es nicht lassen, meine Eindrücke von heute zu schildern...

...und die waren erst mal ziemlich betrübt, als ich in Schwyz in den randvoll gestopften Bus nach Muotathal stieg. Offensichtlich hatten sich die Vereinigten Pro Senecute-Sektionen das Muotathal als ihr heutiges Ziel erkoren. Aber meine Trübsal war unbegründet, beim Umsteigen in den kleinen Bus nach Sahli war dieser nur knapp halb voll.

Nachdem ich gestern einige Berichte über den Glatten gelesen hatte und dabei von verpassten, letzten Busverbindungen etc gelesen hatte, wählte ich heute den Aufstieg mit der Bahn zur Glattalp, um möglichst viel Zeit zu haben. Damit reichte es sogar noch für einen Kaffee, bevor ich das erste Teilstück unter die Füsse nahm. 

Am Anfang des Seebödelis zweigt der weiss-blau-weiss markierte Weg zum Firner Loch rechts ab. Die Markierungen sind intensiv und kaum zu verfehlen. Rasch gewinnt man Höhe und steigt in einen regelrechten Kessel ein, aus der sich der Weg nach rechts herauswindet - und schon steht man auf dem Märenspitz und geniesst eine herrliche Rundsicht.

Ab hier wird der Weg wirklich ganz nach meinem Geschmack - man wähnt sich als Zwerg im Legoland. Die Steine sind vierkant aufeinandergeschichtet, aber sauber abgeschliffen, damit sich irgendwelche Riesenbabys ihre Finger nicht daran aufschürfen. Für uns heisst das, von Stein zu Stein springen, auf und ab und äusserst kurzweilig weiter zum Firner Loch.

Im Firner Loch hören für mich die Wegmarkierungen auf - ich folge den deutlich sichtbaren Wegspuren in Richtung Glatten-Gipfel, die alsbald durch unzählige Steinmanndli abgelöst werden. Die Steinmanndli bestehen hier meist aus einem einzelnen, länglichen Stein, der senkrecht in eine der zahlreich vorhandenen Felsspalten gesteckt ist. Es hat so viele, dass es sich lohnt, den weiteren Wegverlauf etwas vorausschauend zu planen.

Stellenweise fühlt man sich auf einem aperen Gletscher und kleine Spalten müssen überschritten werden. Je höher man gelangt, umso mehr gleicht es einem Labyrinth von verlassenen Schützengräben.

Auch Ende August ist noch ein kleines Firnfeld vor einem Steilaufschwung, der aber einfach links umgangen werden kann. Überhaupt ist man ziemlich frei in der Routenwahl; es geht fast überall weiter - da und dort muss mal eine etwas zu breite Spalte kurz umgangen werden. So gelangt man rasch auf den höchsten Punkt, der durch etwas Gras in dieser Steinwüste gut hervorgehoben wird.

Die Aussicht ist - trotz des recht flachen Gipfels - überwältigend. Auf der einen Seite beschützen Clariden und Gemsfairenstock den dahinter thronenden Tödi, auf der anderen Seite grüssen Chaiserstock und Kameraden. Auch der Blick Richtung Pragel (rote Zone), Silberen, Glattalp und Ortstock ist berauschend. Ich beschliesse, dass ich demnächst wohl die Gipfeli und Zäckeli zwischen Firner Loch und Ortstock etwas genauer betrachten werde.

Vom Gipfel führt eine breite Spur aus hunderten Steinmanndli ungenau Richtung Südwesten - ich halte mich etwas mehr südlich und gelange an den Rand zur Erstchälen, in die problemlos über etliche Wegspuren abgestiegen werden kann. In der Erstchälen selber führen deutliche Wegspuren herunter links am Märcher Stöckli vorbei. Der Weg zweigt nach rechts und schmiegt sich direkt ans Stöckli (hier möchte ich nicht lange verweilen; ständig regnet es ein paar Steine...), umrundet ihn und ich gelange auf den Weg über die Stelli auf den Klausenpass. 

Ich kann jedem diese Route wärmstens empfehlen. Die Routenfindung bei gutem Wetter ist nicht schwierig, das Gelände ist spannend und die Aussicht grandios!

Tourengänger: zuezi


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