Kastenkopf (2129 m) - Paradetour über dem Schrecksee


Publiziert von 83_Stefan , 3. Mai 2019 um 18:16.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:29 Juli 2018
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   D 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über Bad Hindelang nach Hinterstein. Am südöstlichen Ortsrand kostenpflichtiger Parkplatz; von dort entweder mit dem Bus oder per Fahrrad zum Ausgangspunkt am Elektrizitätswerk.
Kartennummer:Bayerisches Landesamt für Vermessung und Geoinformation - UK L8 Allgäuer Alpen.

Um es gleich vorwegzunehmen: Wer es am Berg unbedingt einsam braucht, der klickt am besten gleich weiter, denn der Anstieg aus dem Hintersteiner Tal zum Schrecksee ist ziemlich überlaufen. Für diejenigen, denen ein paar mehr Mitwanderer als sonst nichts ausmachen, bietet die hier vorgestellte Tour den herrlich gelegenen und zu Recht so beliebten Schrecksee, den ruhigen, sehr charmanten Kastenkopf und ein Blick zu König Hochvogel, der schlichtweg seinesgleichen sucht. Prädikat "sehr empfehlenswert" - daran ändert auch die Beliebtheit der Tour nichts!

Die Tour startet am Elektrizitätswerk südöstlich von Hinterstein - dorthin gelangt man von Hinterstein am besten mit dem Fahrrad oder mit dem Bus, eine Zufahrt mit dem PKW ist nicht gestattet. Der Steig leitet teilweise sehr steil im Wald nach oben zu einem kleinen Stausee. Dort beginnt dann eine erholsame Etappe: Man verlässt den Wald und deutlich flacher geht es durch das Weidegelände der ehemaligen Taufersalpe im Hochtal in Richtung des steilen Talschlusses.

Der Steig leitet auf die rechte Talseite, quert den steilen Hang ansteigend nach links und überwindet die Steilstufe in einigen Kehren. Auf diesem Abschnitt hat man bereits schöne Ausblicke über Bad Hindelang in Richtung Grünten. Nach diesem steilen Part erreicht der Steig den eindrucksvollen oberen Talkessel und es wird wieder deutlich flacher. Ein kurzes Latschenfeld wird gequert, dann geht es durch freies Gelände zum herrlichen Schrecksee. Gesäumt von Wollgras- und Schnittlauchwiesen liegt der türkisfarbene See im Talkessel, umgeben von satt-grünen Bergflanken und Feldabbrüchen. Ganz klar ein Höhepunkt der Tour und für die meisten Wanderer das Ziel ihrer Unternehmung, einige hartgesottene Naturen entscheiden sich sogar für ein paar Schwimmzüge.

Wenn man schon mal hier ist, sollte man sich aber einen Besuch des aussichtsreichen, sehr ruhigen Kastenkopfs nicht entgehen lassen. Man folgt dem breit ausgetretenen Steig hinauf zur Lahnerscharte, dabei werden die Blicke zurück zum Schrecksee immer besser. An der Scharte setzt sich dann auf der anderen Seite mächtig und unvermittelt der Hochvogel in Szene - welch formvollendete Berggestalt!

An der Lahnerscharte werden die offiziellen Wege verlassen. Stattdessen wandert man durch kupiertes Gelände nach Osten hinüber zum Gipfelaufbau, wo sich alsbald deutliche Steigspuren ausprägen. Zunächst durch begrüntes Gelände, dann durch Schutt und schließlich wieder durch Grün leiten die Spuren in Kammnähe hinauf zum wunderbar aussichtsreichen Gipfel (Kreuz und Gipfelbuch vorhanden). Der erste Blick gehört dem Schrecksee gut 300 Meter tiefer, dann kommt König Hochvogel an die Reihe. Die umliegende Bergwelt der Allgäuer Alpen überzeugt durch eine charmante Mischung aus kahlem Fels und üppigem Grün, im Norden vollzieht sich der Übergang ins Flachland, im Südosten schließen sich die Lechtaler Alpen an. Sehr überzeugend, der Kastenkopf! 

Über den Schrecksee geht es anschließend wieder hinunter ins Hintersteiner Tal. Dabei kann man bei einer Brotzeit am See noch einmal zum Kastenkopf hinauf schauen und den Gipfelbesuch Revue passieren lassen.

Schwierigkeiten:
Aus dem Hintersteiner Tal zum Schrecksee: T2 (gut frequentierte, breite Steige).
Über die Lahnerkopfscharte zum Kastenkopf: T3+ (kurzer Abschnitt in schuttigem Gelände; meist deutliche Spuren).

Fazit:
Eine landschaftlich beeindruckende 4*-Tour, die als Höhepunkte den herrlichen Schrecksee und den wunderbar aussichtsreichen Kastenkopf im Programm hat. Auch wenn weite Abschnitte der Tour gut besucht bis überlaufen sind, ist es am Gipfel herrlich ruhig.

Mit auf Tour: Francesca.

Kategorien: Allgäuer Alpen, 4*-Tour, 2100er, T3.

Tourengänger: 83_Stefan


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Geodaten
 43820.kml Tourenskizze (kein GPS)

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