6 Inoffizielle Churfirsten & 5 Offizielle Churfirsten


Publiziert von maenzgi , 16. August 2018 um 22:14.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 9 August 2018
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Churfirsten   CH-SG 
Zeitbedarf: 10:30
Aufstieg: 2810 m
Abstieg: 2810 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Arvenbühl
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Unterwasser, Post

Um es gleich vorweg zu nehmen. Seit dieser Tour vermisse ich meine kleine Digicam, was mich sehr frustet. Ich hatte mir vorgenommen, diese Tour sehr genau zu dokumentieren. Was ich mit unzähligen Fotos auch tat. Nur leider ging die Kamera irgendwo zwischen Schibestoll Abbruchkante-Chäserrugg-Rüti ZH verloren. Hoffnung habe ich keine mehr, aber evt gibt es ja noch Wunder und die Kamera wird irgendwo gefunden. Aus meinem Gedächtniss hätte ich gesagt, dass ich auf dem Chäserrugg noch Fotos gemacht habe, aber sicher bin ich nicht. Sowohl die Vermisstmeldung im Restaurant, bei den Bergbahnen und bei der SBB blieben bisher erfolglos. Was mir fast noch ein bisschen mehr weh macht, ist die Tatsache, dass ich keine Fotos mehr habe vom Wyssen Fedenälpler, welchen ich auf einer noch nicht dokumentierten Route beging. Meine Hoffnung bleibt aber, dass die Kamera doch noch irgendwo zuhause auftauchte, da ich sie in der Müdigkeit an einem hirnrissigen Ort verstaute.

Nun aber zu meiner Tour. Mein Plan war gewessen früh morgens in Arvenbühl zu starten und von dort 6 der 7 inoffiziellen Churfirsten zu machen und 7 offizielle. Den Glattchamm und Flügelspitz wollte ich weglassen um Zeit zu sparen. Geo.Admin kam für  diese Tour auf 16h, da würde ich mächtig Zeit machen müssen um irgendwie die Bahn auf dem Chäserrugg zu erreichen, den eingeplant hatte ich nur 12h. Aber mit den beiden anderen Gipfel.

Material hatte ich nur ein paar Farmerriegel dabei und 4,5l Wasser welche ich aufbrauchte. Ich hatte weder Berichte noch Karten dabei. Da es eine spontane Aktion war. Da ich aber ein gutes bildlichs Gedächtniss habe, waren mir viele Stellen bekannt. Jedoch nur aus Bildern ohne Vorwissen des Abschnitts Gocht-Chäserrugg. Deshalb war die Tour

Mit dem Wetter hatte ich unglaubliches Glück. Am Morgen zog das Gewitter über den Chäserrugg. Am Abend über den Selun, so dass ich die Tour trocken überstand. In Wattwil fing es dann an zu regnen. Die Zeit von ca. 12-15Uhr verbrachte ich aber trotzdem an der heissen Sonne. Dies war wohl auch der KO-Schlag, welcher mich den Schibe-, & Zuestollen auslassen liessen. Im nachhinein ein super Entscheid, den ich hätte die Bahn verpasst und wäre wohl ins Gewitter geraten. Für einmal siegte die Vernunft. Die Tour Stufe ich wesentlich härter ein als *Die eine Hälfte des Obersee meine Oberseerunde. Dort bewegte ich mich meist auf Wanderwegen, wärend ich bei dieser Tour meist weglos in hoher Vegetation unterwegs war.

Den Tourenbeschrieb schreibe ich nun nach bestem Wissen und Gewissen, sodass wenigstens dieser eine grosse Hilfe sein kann für zukünftige Wanderer.

Arvenbühl-Gocht: T5 II 2h 15min

Für diesen Tourenabschnitt füge ich noch meinen alten Bericht ein *3 Hikrchamme, Leistchamm Gipfel und Flügelspitz Hügeli. So gibt es wenigstens von diesem Abschnitt Bilder.

Abweichungen bei meiner Tour vom Bericht. Den Flügelspitz liess ich aus. Stattdessen folgte ich dem Fahrsträsschen oberhalb der Alp Looch. Da ich mich dort gut auskenne, stieg ich die Wiese gerade hoch, querte die Bäume auf einem Kuhpfad und stieg wieder gerade hoch. So kam ich erst wieder beim Drehkreuz raus wo die Weide verlassen wird. Abgebogen bin ich dort wo der Weg steiler wird und nach links hoch führt. Er macht dort einen grossen Bogen. So stand ich nach 1h 20 min bereits auf dem Gipfel. T3. Denn Abstieg in die Scharte konnte ich dieses Mal direkt abklettern,  ohne die Umgehung der oberen Kletterpartie. Denn Aufstieg zum Mittlerleistchamm erkletterte ich direkt. Nicht der Gratkante entlang, aber etwas 20m weiter unten ist der Fels schön gestuft. T5 II (http://www.hikr.org/gallery/photo2141385.html?post_id=111161) Dort wo der grosse Schatten ist, sieht man gut die einfachste Rinne Kante von Sonne und Schatten. Danach einfach durch hohe Vegetation zum Gipfel. 30min. Kletterstellen alle etwa T5 II Abstieg via Band. Aufstieg beim letzten Mal. Von dort sofort rüber zum Vorderleistchamm ohne Glattchamm. Band T5 II sonst ein T4. Abstieg in die Gocht wie letztes Mal.

Gocht - Selunjoch: T5 II 1h 30min

Von der Gocht geht es zuerst im Blockgelände der Schulter entlang nach oben. Dahinter hat es dann eine schöne riesengrosse Platte. Auf dieser querte ich fast bis zum Einstieg Nägeliberg. Dem Schotter wich ich soweit wie möglich aus. Oben dann kurz queren durch den Schotter, danach nochmals kurz gerade hinauf aufs Band. T4. Das Band ist dann ausgesetzt. T5. Ich nahm das mittlere. Optisch mit Abstand das einfachste (Topo bei den Bildern). Kurz vor dem Ausstieg steilt es noch etwas auf. Danach kommt man zur extrem abschüssigen Querung. Ich wollte zuerst obendurch. Eine kurze Stelle ca. 3m ist senkrecht. Mit dem Rucksack passte ich nicht in den Spalt, deshalb war es mir zu ausgesetzt. T6 II. Also auf dem Grat zurück und die Querung unten durch nehmen. Ausrutschen auf alle Fälle verboten. Vegetation sehr störend. Ich blieb so nahe am Fels wie möglich um mich zu halten. Nachdem ich die Querung hatte, geht es einfach auf den Nägeliberg. Runter in die Scharte hat es dann eine feine Wegspur. Der Weg einfach T3. Danach auf Wegspuren wieder hoch. Kurz muss etwas gekraxelt werden im T4. 3-5m. Der Rest einfach. Oben rüber und die Rinnen wieder runter vom Schären (Topo bei den Bildern). T5 I. Sieht wesentlich schlimmer aus als es ist. Der Abstieg danach im hohen Gras fast schwieriger als die Rinne. Hoch zum Grat geht es dann wieder über zwei Steilstufen. T5 II vor allem der untere ausgesetzt (Topo unten). Kurz zum Kreuz und sofort weiter. Ich stieg dort dann nicht bis zum höchsten Punkt auf und kam deshalb weiter unten an die Kante. Diese sah unglaublich steil aus und die Route hatte ich hier überhaupt nicht im Kopf. Ich sah jedoch beim höchsten Punkt die Gratverlängerung und dort rannten Gämsen davon. Es sollte doch möglich sein dort abzusteigen, wenn Gämsen dort rum rennen. Also hoch bis zum Grat. Der Grat hat zwei Stufen. Diese waren beinahe senkrechtes Steilgras/Felsgemisch (Topo unten). Unter den Kletterstellen kommt ein kurzes abfallendes Band. Danach senkrechte Wände. Ich würde das als T6 betiteln. Bin mir aber nicht sicher. Für mich eine der Schlüsselstellen. Bei einem Sturz ist es vorbei. Mit Herzrasen kletterte ich also vorsichtig nach unten. Danach gehts auf dem einfachen Grat rüber zu einem senkrechten Felsaufbau.

Selunerjoch-Frümsel: T4 (T6) 2h 15min

Zuerst überlegte ich die Grasflanke zu probieren. Ich sah aber absolut nichts was auf Spuren hindeuten würde. Deshalb links runter, der Wand entlang. Sobald ich konnte, nahm ich einen kurzen T5 II Aufstieg. Je länger man wartet desto einfacher wird es. Danach im steilen Karstgelände wieder auf den Grat hoch T4+. Danach ist der Grat gut zu begehen. Steil, ausgesetzt und hohe Vegetation verlangen aber Aufmerksamkeit. Kraxeln musste ich nur noch einmal kurz. Wieder schrieb ich mich ein und lief sofort weiter. Der Kante entlang lief ich runter bis ich den besten Durchschlupf fand (Topo unten). Dies ist relativ einfach zu begehen. T4+. Danach quere ich die mühsame Karstlandschaft. Beim Frümsel hatte ich dann keine Ahnung vom Aufstieg. Ich sah von weitem eine markante Rinne, diese sah von nahem machbar aus. Sie war aber voller Vegetation 30-40cm hoch, unglaublich feucht und mind. so brüchig. Nachdem ich die ersten senkrechten 2m aufgestiegen bin gab es kein zurück mehr und ich dachte es würde einfacher. Es wurde aber immer brüchiger. So kletterte ich teilweise Rückwärts hoch, damit ich mich mit den Füssen abstossen konnte. Es raubte mir alle Nerven welche ich nicht beim Wart aufgebraucht hatte. Das schwierigste was ich je gemacht habe. Ich denke das T6 II Gelände. Also ich oben war, kraxelte ich so schnell ich konnte weg von dieser Sch**** Rinne. Danach quer hoch zum Wanderweg und auf den Frümsel.

Frümsel-Chäserrugg: T4 4h 30min


Vom Frümsel lief ich zuerst den Wanderweg runter, irgendwann sah ich dann rechts ein Grasband. Ich stieg diese ab. Ob es wirklich schneller war als der Wanderweg, ich bin nicht wirklich überzeugt. Ich konnte aber wieder meine Hosenbodenrutschtechnik anwenden. Jedoch merkte ich bereits das ich nicht mehr so frisch bin, ich ging den Start sehr schnell an. Teilweise konnte ich fast nicht mehr bremsen und es war doch relativ stotzig. Danach wieder quer übers Karstgelände, sobald es möglich war. Beim Brisi stieg ich dann etwas weit ab. Für einen weiteren Versuch ohne Routenwissen wollte mein Kopf psychisch nicht mehr. So stieg ich weiter unter auf einem Geröllfeld nach oben, als ich den breiten Rücken des Brisi erreichte ging ich quer rüber zum Wanderweg. Die Luft wird immer dünner. Hoch zum Brisi. Dort machte ich erstmals eine richtige Pause von 15min. Vom Brisi musste ich den Wanderweg bis nach unten gehen. Sobald es geht wieder queren. Dort traf ich auf die höchste Vegetation. Einmal stürzte ich noch in eine Spalte mit dem einen Fuss. So entschied ich, dass für mich fertig ist. Ich querte aber weiter. Irgendwann traf ich auf den Blau-Weissen Wanderweg zum Zuestollen. Kurzes überlegen, gehe ich doch noch hoch? 10m hoch. Nein die Luft ist draussen. Ich stieg den Weg ab. Irgendwann traf ich auf den Verzweiger zum Schibestollen. Was nun. Die Bahn fährt auf dem Chäserrugg um 17:00 Uhr laut Internet. Das sind noch über 1,5h sollte also kein Problem sein. Zuerst folgte ich dem Wanderweg soweit es ging, bevor ich den Schibestollen unten rum umging. Erneut mühsames Gelände. Blockgelände mit Sträuchern. Im Gluringertobel dann entlich besseres Gelände. Ich bleibe in der Rinne und laufe nach hinten. Die mittlere Rinne möchte ich nicht auch noch machen. Irgendwann sehe ich das mir die Zeit davon schwimmt. Deshalb fast ganz hinten hoch auf die Rippe. Danach einen kurzen einfachen Geröllaufschwung hoch. Zu meiner Verwunderung war oben der Wanderweg. Mittlerweilen donnerte es in meinem Rücken bedrohlich. Als ich auf die Uhr schaute, traf mich der Schlag. Das wird nicht mehr reichen. Also rannte ich los, was meine Beine und meine Lunge hergab. In einer knappen halben Stunde war ich auf Chäserrugg via Hinderrugg. Die Uhr zeigte 16:55. Noch kurz um die Station rum rennen und dann sehe ich die Tafel letzte Fahrt 17:13. So habe ich sogar noch fast 20min vorrätig. Völlig erschöpft, aber glücklich steige ich in die Bahn und fahre nach unten.


Material hatte ich nur ein paar Farmerriegel dabei und 4,5l Wasser welche ich aufbrauchte. Ich hatte weder Berichte noch Karten dabei. Da es eine spontane Aktion war. Da ich aber ein gutes bildlichs Gedächtniss habe, waren mir viele Stellen bekannt. Jedoch nur aus Bildern ohne Vorwissen des Abschnitts Gocht-Chäserrugg. Ich fand es aber Vertretbar. Denn die Route hatte ich schon oft studiert. Deshalb war die Tour ein Probieren Wert. Dabei stellte ich zuhause fest. Nahm ich mehrheitlich den schnellsten/direktesten Weg. Teilweise mit Glück (Abschnitt Schären-Selungipfel)(Frümselrinne).

Ich habe noch ein paar Bilder von den Schlüsselstellen herausgesucht. Sollte einer der drei Schlumpf Carpintero und Bergamotte damit ein Problem haben, Entschuldige ich mich und werde die Bilder sofort aus meinem Bericht löschen. Der Bericht mit nur 3 Bildern fand ich etwas sehr schade. Die Bilder werden ausschliesslich in diesem Bericht wieder verwendet!!!

Tourengänger: maenzgi


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