Die Vorabs von Elm aus


Publiziert von Dimmugljufur , 6. August 2018 um 09:34.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum: 5 August 2018
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   CH-GR   Segnas-Vorabgruppe 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 2300 m
Abstieg: 1900 m
Strecke:25km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Elm, Talstation Tschinglenbahn
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Elm, Talstation Tschinglenbahn

Gleich zu Beginn sei erwähnt, dass die Hochebene rund um den Vorabgletscher aus meiner Sicht nun wirklich kein optisches Highlight sind: Die Schutthäufen aus brösligem Granitgestein türmen sich über den letzten kümmerlichen Resten des Vorabgletschers, auf welchem zudem Raupenfahrzeuge übersommern und die Skianlagen tragen auch nicht gerade zur visuellen Aufbesseung bei. Dennoch musste ich diese Tour mal gemacht haben.

Der Start um 08:15 an der Tschinglenbahn Talstation bei bestem Wetter und der schöne, weil noch schattig-kühle Aufstieg zur Alp führt durch die durchaus sehenswerte Tschinglenbach-Schlucht, ist aber schnell erledigt. Und sofort gehts weiter in Richutng Martinsmadhütte, wo ich nach anderthalb Stunden bereits ziemlich gut aufgewärmt ankomme und mir vom äusserst freundlichen Hüttenpaar Geri und Theres was zu trinken geben lasse. Noch ein wenig "verhocket" und mit Einheimischen geplaudert, mache ich mich dann auf den Weg zum Bündner Bergjoch.

Ab hier wirds blau-weiss, aber der Weg bleibt immer gut gesichert und sobald man das Schwarzwändli (stellenweise etwas feucht, aber nie über T4) hintersich gebracht und P.2204 Passiert hat, fängt der Kraxelspass erst richtig an. Von da an bis zum U-Turn nach Südosten auf 2600m macht das grossen Spass. Dort verlasse ich den Weg, um durch einen schuttigen Aufgang direkt in Richtung Gletscherhorn zu queren. Das erweist sich als richtig, das Gelände nach dem Aufgang ist unschwierig und immer übersichtlich.

Nachdem ich erst versuche, das Gletscherhorn direkt von südosten anzugehen und mich einmal mehr an den Schiefer-Schutthalden aufreibe, quere ich dann doch zum SSW-Grat, der dann unproblematisch hoch und wieder runter gestiegen werden kann. Auf dem Gletscherhorn bietet sich eine schöne Talsicht und gegenüber auf dem Zwölfihorn hatten sich einige Kletterer zur Mittagspause eingerichtet.

Meine Pause musste noch bis zum Glarner Vorab warten. Einfache weil übersichtliche Wuerung ruch das Blockgestein, ehe es dann am Vorab wieder etwas schuttig wird. Aber auch da: Fast immer übersichtlich und ohne Gletscherberührung von Nordosten her machbar. Leider ist der Anblick von Armierungseisen im Boden, abgebrochenen Bügeln des Skilifts und anderem Wintersport-Müll nicht gerade erfreulich, aber die Mittagsrast auf dem kleinen Holzbänkli auf dem Gipfel lasse ich mir nicht vermiesen.

Danach gehts abwärts in den Sattel zwischen Bündner und Glarner Vorab und auf der anderen Seite unschwierig wieder hoch. Direkt überquert und den Seilen folgende den Westgrad des Bündner Vorabs hinunter bis zu einem felsigen Aufbau, der umgangen werden muss. Da sich auf der Südseite ein Drahtseil befindet, entscheide ich mich für diese Seite. Ein Fehler. Der Hand ist so schuttig und lose, dass ich nirgends Halt bekomme und und mir nach etlichem Rauf und Runter in den Traversen unwohl wird. Wieder hoch zum Ausgangspunkt und in den Nordhang gestiegen, der mir deutlich freundlicher gesinnt ist und ich schnell einen Abstiegsweg finde. Durch den Zeitverlust entscheide ich mich gegen den Pign und quere direkt über den Vorabgletscher (keine Steigeisen nötig zu dieser Jahreszeit) in Richtung Laaxer Stöckli.

Mein Ziel ist der Grischsattel. Eigentlich habe ich nach der Schutthalde des Terrors und der fortgeschrittenen Zeit keine Lust mehr, mich das Laaxer Stöckli hochzutreiben und bin überzeugt, dass man die Westflanke auch direkt zum Grischsattel queren kann, aber auf weitere (vielleicht erfolglose) Experimente habe ich noch weniger Lust und schwinge mich also über den letzten Gipel, der, nur um es zu erwähnen, also nochmals eine tolle Sicht bietet. Sowohl auf die glarner Seite wie auch auf die leider durch Skigebiet verbaute bündner Seite.

Der Abstieg zum Grischsattel ist wieder blau-weiss und recht einfach, danach hinunter zur Martinsmadhütte genauso ein Spass wie der Aufstieg. Die beiden Wege kann ich nur empfehlen als Abwechslung zum T5- und T6-gebolze ;-)
Wieder auf Martinsmad, wieder mit den Hüttenwarten pläuschlen und was essen, und um 17 Uhr auf die Tschinglenbahn.

Aufstieg Martinsmadhütte: T3
Aufstieg Bündnerbergjoch: T4
Kraxeln auf den Gipfeln: Meist T3-T4, nur der Abstieg vom Westgrat Bündner Vorab kurzzeitig T5
Abstieg vom Grischsattel: T4

Tourengänger: Dimmugljufur


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Kommentare (2)


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PStraub hat gesagt: Fast zur gleichen Zeit ..
Gesendet am 7. August 2018 um 08:38
.. am fast gleichen Ort.

> .. Schutthäufen aus brösligem Granitgestein ..

Granit wirst du hier keinen finden.
Der Fels am Grund ist Kalk (hellgrau), darauf liegt Schutt aus Flysch (bräunlich bis schwarz) und/oder Verrucano (grünlich)

Dimmugljufur hat gesagt: RE:Fast zur gleichen Zeit ..
Gesendet am 7. August 2018 um 10:01
Salü Peter,
danke für den Hinweis =) Bin nicht wirklich der Geologie-Kenner...
Aber es hilft mir zu wissen, welche Unterlage ich eher nicht so mag =)
Es scheint, als hätte ich einen Tag zuvor noch etwas besseres Wetter erwischt als Du. Schade drum, aber trotzdem eine schöne Runde, danke für den Bericht!


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