Unterwegs auf die Greina (letzter Teil)

"Die Realität ist demokratisch."

Ich weiss nicht mehr, wer das gesagt hat,
aber dieser Spruch hat damals bei mir wie ein Blitz eingeschlagen.

Na ja, okay, das mit dem Blitz ist übertrieben,
aber ihr wisst schon, was ich meine, oder?

Wenn zehntausend Leute behaupten,
die Greina sei mystisch, dann braucht es Mut, 
um die Greina nicht auch in ein mystisches Licht getaucht zu erleben.

Wenn zehntausend Leute behaupten würden,
die Greina sei ein Tal wie ein anderes auch,
dann braucht es Mut, 
um die Greina nicht auch wie ein gewöhnliches Tal erleben.

Ich vermute, ein Höhlenbewohner aus der Steinzeit
hätte die Greina kaum in einem mystischen Licht erlebt
oder mit einer mystischen Aura umgeben gesehen,
wenn er aus dem damaligen Tessin
ins damalige Graubünden gewandert wäre.

Der Höhlenbewohner hätte wahrscheinlich 
auf seiner Wanderung über die Greina eine Höllenangst gehabt.

Für den Höhlenbewohner: von Schönheit und Mystik auf der Greina nicht die Spur!

Dass die Natur und die Berge schön seien,
ist den Menschen erst viel später in den Sinn gekommen.


Na ja, das sind nur Grübeleien, mehr nicht.
Auf die Gedanken kann man sich sowieso nicht verlassen.

;-)))


Wegbeschreibung:

Von Pian Geirètt bis zur Capanna Scaletta
sind es ungefähr 45 Minuten (inklusive kurze Pausen),
und von der Capanna Scaletta bis zum Passo della Greina hinauf
sind es nur 40 Minuten. Kein Problem, das können fast alle.