Fletschhorn 3985m - Lagginhorn 4010m Überschreitung


Publiziert von Sherpa , 29. Juli 2018 um 11:48.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:24 Juli 2018
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: ZS-
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 

Fletschhorn 3985m  - Lagginhorn 4010m Überschreitung

Schon lange war diese Überschreitung auf meiner Wunschliste. Aufgrund verschiedener Hikr Berichte, planten wir die Fletsch- Lagginhorn Überschreitung. Eine Tour, welche mit vielen Aspekten punktet. 

Anreise:
Von Saas Grund konnten wir die ersten Höhenmeter bequem mit der Gondelbahn bis Kreuzboden überwinden. Ab Kreuzboden führt ein kurzer Fussmarsch über 330 Höhenmeter zur Weissmieshütte. Auf der Hütte wurden wir freundlich empfangen und bezogen unser Nachtquartier. Am späten Nachmittag machten wir noch eine kurze Reko für den morgendlichen Aufstieg. 
Das Frühstück fürs Fletschhorn war auf 3.00 Uhr angesetzt. Somit war die Nacht kurz.

Gipfeltag
Um 3 Uhr machten wir uns mit einigen weiteren Fletschhorn Seilschaften auf zum Frühstück und bemühten uns mitten in der Nacht etwas zu essen. Anschliessend verliessen wir die Hütte als erste um 3.30 Uhr und machten uns auf dem markierten Weg über die Moräne und somit vorbei an Pt. 2953. Die Reko vom Vorabend hatte sein Ziel erreicht. Wir fanden den Weg im Dunkeln problemlos. Ein kurzer Abstieg führte uns zum Tälligletscher runter. Vom Gletscher ist nicht mehr viel übrig. Wir fanden noch vereinzelt Schneefelder vor, welche an diesem Morgen gefroren und gut zu begehen waren.

Auf dem Tälligletscher hielten wir uns links (nordwestlich) in Richtung zum Jegigrat. Aufgrund der Dunkelheit war die Wegfindung bis westlich von Pt. 3263 nicht ganz einfach. Das Gelände ist hier voller Schotter und Steinblöcken. Nach Pt. 3263 war der Weg wieder klar und bald erreichten wir das steile Firnfeld, welches von der Weissmieshütte zu sehen ist. Ab hier zogen wir Steigeisen an und nahmen den Pickel zur Hand, ist doch das Firnfeld steiler als von weitem angenommen. Zum Glück wurde es heller und wir konnten ab hier die Stirnlampen ausmachen. Nach dem steilen Firnfeld erreichten wir in gutem Trittschnee den Grüebugletscher und querten diesen ansteigend zuerst nach links haltend über einige Spalten und im weiteren Aufstieg nach rechts auf den Gratverlauf. Auch wir bekamen den eiskalten Wind zu spüren. Warme Handschuhe und Mütze sind ab hier sehr zu empfehlen.

Den Gipfel des Fletschhorn 3985m erreichten wir in bestem Trittschnee. 

Nach einem kurzen Halt auf dem Gipfel folgte der leichte Abstieg über den Fletschhorngletscher zum Fletschjoch. Während dem Abstieg hat man einen super Überblick über den Grat. Nur eine einzige Dreier Seilschaft hatte ebenfalls die Überschreitung vor. 

Beim Fletschjoch folgt zuerst ein sehr steiler Einstieg auf Firn. Dann bei den ersten Felsen beginnt die moderate Kletterei am Lagginhorn Nordnordostgrat. Schnell zogen wir die Steigeisen aus, da der Fels super trocken war. Wir konnten einen Grossteil des Grates am laufenden Seil begehen. Der Fels war griffig und die schwierigsten Kletterstellen überstiegen den III Klettergrat nicht. Nach der schönen Kletterei folgte noch ein kurzer Aufstieg über ein Firnfeld zum Gipfel des Lagginhorn. Wie erwartet waren bereits viele Bergsteiger auf dem Gipfel und einige noch im Aufstieg.

Da kaum Platz, machten wir nur kurz Halt und stiegen auf der Normalroute ab. Einige Passagen müssen bereits über Blankeis gemeistert werden. Auch im Felsteil war Vorsicht geboten, da einige Steine sehr rutschig waren. Sobald wieder Schnee unter den Füssen, konnten wir abrutschen, was grossen Spass machte. So gelangten wir knieschonend zum Wanderweg, welcher uns zurück zur Weissmieshütte führte.

Material:
30m Seil
1 Friend

Fazit:
Eine schöne und abwechslungsreiche Tour mit wenig Publikum (bis zum Lagginhorn). 





Tourengänger: Sherpa


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