Wasserbergfirst - via Schattig First


Publiziert von Felix , 14. Januar 2019 um 21:44. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:18 Juli 2018
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SZ 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1315 m
Abstieg: 1315 m
Strecke:Laueli, P. 1213 - P. 1262 - Heuplangg - Hinderist Hütte - (Gigen) - Schattig First - Gratlücke ca. 2297 m - Wasserbergfirst - Im Sunnigen First - Obere Träsmeren - Träsmerenseeli - Untere Träsmeren - Gigen, P. 1474 - Ahorenband - Hinderist Hütte > Laueli
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Huttwil - Ettiswil, Autobahn Sursee - Schwyz, Muotathal und Mettlen nach Laueli; Fahrbewilligung für die Zufahrtsstrasse auf Hinderist Hütte erhältlich
Kartennummer:1172 - Muotathal

MaeNis lieferten uns die Idee, den „Hausberg“ von Muotathal mal von der anspruchsvolleren Seite her anzugehen (besten Dank für euren Hinweis!) - Karma war rasch dazu gewonnen …

 

Nach erst erfolglosen Versuchen, dann kurz vor Abbruch der „Übung“ doch der „Durchbruch“: die Älplerin auf Hinderist Hütte erteilt uns das Okay für die Fahrt bis Laueli (die Bewilligung könne nachher bei ihr eingeholt werden).

Nach der Fahrt laufen wir hier bei besten Wetterbedingungen (blauer Himmel, angenehme Wärme) auf dem Fahrsträsschen los, folgen darauf dem WW bis P. 1262. Hier wendet sich nun - als BWW - das Steiglein dem Wald zu; auf schön angelegtem Weg durchmessen wir den Wald und die Heuplangg, steigen an bis zu Alpweiden oberhalb von In den Wasserzügen.

 

Steil führt nun der Steig in einigen Kehren Richtung P. 1508; etwas moderater verläuft auf weiteren Grünflächen der Weg zur Hinderist Hütte; wir vereinbaren hier mit besagter Älplerin, bei unserer Rückkehr wieder vorbeizukommen, um die Bewilligung zu bezahlen und Käse einzukaufen.

Nachdem wir ihr unser Vorhaben geschildert haben, gibt sie uns den Tipp mit auf den Weg, das Alpsträsschen zur Hütte auf Gigen bei der letzten Kurve auf knapp über 1700 m zu verlassen, und einen möglichen Einstieg zum Aufstieg über die meist nur sanft ansteigenden Alpweiden und einige Geröllabschnitte zu suchen.

 

Derart motiviert ziehen wir los auf erwähntem Kurs zur Kurve und anschliessend ins Niemandsland; wobei uns unterwegs durch niederes Strauchwerk, kurze geröllig-felsige Abschnitte und Weidland eine Herde Rinder und überaus schöner Yaks die Aufwartung macht. Wir wandern weiter weglos, mal wenig ansteigend, kurz leicht steiler, bis zu einer zum Schattig First hinaufziehenden, schrofigen, Rampe auf ~ 1870 m. Sogleich beginnt nun der längere dauernde, oft steile, Aufstieg zum meist sichtbaren Einschnitt im Gipfelgrat östlich des Kreuzes unseres Gipfelzieles. Oft stellt dabei die Suche nach den besten Aufstiegsmöglichkeiten eine grössere Herausforderung statt, ist doch das Gelände nicht immer gut einseh- und überschaubar.

Nach dem Überwinden der Schrofenstufe gewinnen wir eher besser gängiges Grasgelände, müssen uns jedoch stets aufs Neue orientieren, welche Richtung und Aufstiegsvariante wir wählen. Derart gelangen wir über bereits steileres Gras zu einer moderaten Schlaufe, bevor wir eine steinige, steile Rinne (auf ca. 1980 m) erreichen, welche recht gut gestuft hochleitet zu einem unangenehmen, nass-feuchten, rutschigen Ausstieg im Gras zu wieder moderaten Abschnitten. Wieder genussvoller steigen wir weiter an erst über grasige, dann Geröll-Abschnitte zu Schattig First.

In der Hoffnung, auf der orografisch linken Seite des grossen, von der Gratlücke herunterziehenden, Geröllfeldes einen Weiteraufstieg zu finden, traversieren wir nun über dieses hinauf zu einem grasbewachsenen Felssporn. Nach einigen Metern brechen wir diese Übung jedoch ab - zunehmend abschüssig und absturzgefährdet erweist sich nun eine schmale Wildspur.

 

Zurück im Geröllfeld queren wir wieder, nun direkt (in östlicher Richtung), d.h. horizontal, zum grasigen Steilhang. Diesen erklimmen wir unproblematisch - bis zu einem weiteren Geröllfeld, an dessen oberen Ende, unterhalb des Felsbandes, sich erst eine Geissherde davonmacht - auch sie erstaunt ob der wohl seltenen Besucher …

Nun - stehen wir unweit vor dem finalen „Durchstich“ durch den Grat, noch wissen wir nicht, was uns dort erwartet; erst gilt es unter der Felswand und am Fuss eines Altschneefeldes zur steilen Rinne zu traversieren. Sodann eröffnet sich uns der Blick hoch durch den Grateinschnitt - er erscheint, da gut gestuft, machbar; so ist’s - und sogar reizvoll!

Nur kurz dauert der „Spass“ - und wir stehen in der Gratschneide; doch wie weiter nun? Aus bekannter Hand wissen wir, dass erst ein kurzer Abstieg - auf etwas lockerem und steilem Untergrund - erfolgen muss; danach queren wir in der doch anregend abschüssigen Südhangseite gegen den Gipfel hin. Eine vertikal verlaufende Felsplatte darf erst umkraxelt werden, bevor eine doch sehr steile und abschüssige Passage (Gras und Gestein kombiniert) einige Trittsicherheit und Nerven verlangt - und uns dazwischen mit herrlichen Edelweiss’ für die letzte Anstrengung belohnt. Der anschliessende Aufschwung am erst luftigen Grat wie auch der flache Schlussgang zum Wasserbergfirst - mit herrlichem Ausblick zu Riemenstaldner und Zentralschweizer Gipfel - ist Genuss pur!

Lange verweilen wir - auch im Gespräch mit zwei Einheimischen - bevor wir aus auf dem Normal-BWW auf den Abstieg machen; zu Beginn weist auch dieser über Schrofen doch eine ansehnliche Steilheit auf.

 

Ausholend über Im Sunnigen First leitet der Weg (heute tatsächlich sunnig) hinunter nach Obere Träsmeren; ein geringfügiger Wiederanstieg leitet uns zum malerischen Träsmerenseeli.

Zeitweilig leicht ruppig über kleine Steinstufen, meist jedoch angenehm über Alpweiden, schreiten wir nun länger - in der Nähe des Sulzbaches - via Untere Träsmeren ab zur Alp auf Gigen.

 

Ab hier verläuft der Weg erst mehrheitlich ohne grosse Auf und Abs, gelegentlich jedoch durch dichteres Unterholz (welches die Wegfindung erschwert), in nordnordwestlicher Richtung (später länger auch im Wald) zum Ahorenband.

Dessen Durchsteigung stellt eine letzte attraktive „Herausforderung“ dar, welche jedoch (auch dank der installierten Hilfestellungen) keine echte ist - jedoch eine zusätzliche Bereicherung unserer heutigen Tour darstellt.

Erst flacher weiter im Wald, danach wieder auf Alpgebiet, an der bekannten Weggabelung südlich von P. 1508 vorbei, steigen wir wieder an zur Alp Hinderist Hütte.

Hier nun verweilen wir im Gespräch mit der Älplerin länger, begleichen unsere „Schulden“ - und machen uns schliesslich auf zu unserer Abschlussetappe.

 

Noch einmal begehen wir den leicht steileren Abstieg an P. 1508 vorbei, und biegen zu Wald und Heuplangg ab; wiederum gefällt uns dieser Wegabschnitt ausserordentlich. Via P. 1262 finden wir - nach erfolgreich „geschlagener Schlacht“ - wieder zurück nach Laueli; von wo aus wir die Rückfahrt mit dem PW antreten.

 

▲ 4 h 10 min (inkl. 20 min Pause)

 

▼▲ 3 h 20 min (inkl. 40 min Pause)


Tourengänger: Ursula, Felix, Karma


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