Nördlicher Schafgafall 2393 m - Nordaufstieg via Saulajoch


Publiziert von alpstein , 15. Juli 2018 um 10:25.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Rätikon
Tour Datum:14 Juli 2018
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 600 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über Rheintal- und Walgauautobahn bis Abfahrt Brandnertal - Brand - Lünersee Talstation
Unterkunftmöglichkeiten:Douglas-Hütte
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Im letzten Bergsommer haben wir die Schönheit des Lünersee-Gebietes entdeckt. Dabei fiel unser Fokus auch auf den Nordaufstieg zum Nördlichen Schafgafall, der nicht markiert ist und bisher nur wenige und rudimentäre Routenbeschreibungen aufweist. Aufgrund der Einstufung T4 sollte er aber auch für uns noch machbar sein. So machten wir uns gestern zeitig in der Früh auf den Weg in das schöne Brandnertal, wo wir bei bewölkten Himmel ankamen.

Der obere Parkplatz an der Lünerseebahn war bei unserer Ankunft durch Hüttenbesucher am frühen Morgen schon gut besetzt. Es schnürten auch sonst schon einige Wanderer ihre Stiefel. Bis kurz vor dem Saulajoch, wo wir eine Dreier-Gruppe überholten, sollten es aber lange Zeit die einzigen sein, die wir zu Gesicht bekamen. Viele nehmen die Bahn oder den Bösen-Tritt-Steig zum Lünersee. Wesentlich reizvoller und effizient führt aber der alte "Arbeiterweg" nach oben. Statt auf den Bösen-Tritt gingen wir einfach geradeaus zum Talschluss. Die Serpentinen, die linkerhand der Staumauer zum Saulasteig hoch führen, sind nicht zu übersehen.

Die in die Jahre gekommenen Sicherungen braucht es für den Aufstieg nicht unbedingt. Felsige Griffe und Latschen bieten im steileren Gelände genügend Halt. Auch die mehrfach zu querenden Rinnen sind bei trockenen Verhältnissen unschwer zu bewältigen. Bei Regen oder Gewitter muss man aber in der steilen Flanke unter den Schafgafallgipfeln vor Geröll und Steinschlag auf der Hut sein. Viel Geschiebe liegt in der Talsohle herum.

Etwas 45 Minuten nach dem Start befanden wir uns schon auf dem Saulasteig. In einigem Auf und Ab führt der wbw markierte Steig mehr oder weniger  horizontal durch eine Latschenschneise nach Norden zum Saulajoch. An einigen Stellen werden auch wieder die Hände gebraucht. Drahtseile sind zum Teil vorhanden, die vor allem im Frühsommer, wenn noch Schnee liegt, sehr willkommen sein dürften. Schön auf dem Steig auch der beeindruckende Tiefblick auf die Talstation. Nach 1 1/2 Std. hatten wir das Saulajoch (2065 m) erreicht. Zeit für eine Trinkpause. Dabei konnten wir den Steilhang inspizieren, der auf die vom Grat nach unten ziehende Rasenkante hochführt. Man kann sie an fast beliebiger Stelle besteigen.

Der Steilhang brachte den Kreislauf so richtig in Schwung. Die Pulsanzeige kletterte nach oben. Die Rasenkante erreicht, sieht man rechts oben schon den Gipfel. Wegspuren haben wir im Gras ausgemacht. Wahrscheinlich handelt es sich um einen alten Übergang von Schattenlagant hinüber zur Lünerkrinne. Weiter links einer Steilrinne aufsteigend, erreichten wir die Felszone. Die Richtung war logisch, aber die Route im Fels nicht so seinfach zu überblicken, wären da nich die vielen Steinmänner gewesen. Aber wirklich verlaufen können hätte man sich auch sonst kaum. Der Schwierigkeitsgrad kommt gerade so an die T4 heran. Zwei Schneehühner, perfekt getarnt, haben wir wegen ihrer Fluchtbewegungen noch entdeckt.

Weiter oben flacht das Gelände nach der Felszone dann wieder ab und schon standen wir am Kulminationspunkt, den an höchster Stelle ein Steinmann ziert. Ein böiger Wind frischte auf und von Westen zogen dunkle Wolken heran. Dahinter zeigte sich aber schon wieder blauer Himmel. So ließen wir uns das Vesper schmecken, bis wir in südlicher Richtung abwärts stiegen. Schon bald hatten wir strahlenden Sonnenschein.

Der fakultative Gang über die Gipslöcher erforderte dann noch etwas Trittsicherheit. An der Lünerkrinne (2155 m) haben wir wieder das markierte Wegenetzt erreicht. Auf dem Weg zur Douglas-Hütte waren wir dann auch nicht mehr alleine. Um die Mittagszeit kehrten wir dort noch ein. Zur Talstation fuhren wir mit der Bahn zurück.

Fazit: Es war eine interessante und kurzweilige Wanderung. Von Beginn weg führt sie durch moderates Alpinwandergelände, ist aber nirgends ausgesprochen schwierig. Erst am Lünersee sind wir in den ganz normalen Wochenendrummel eingetaucht.

Route: Lünerseebahn-Talstation - Arbeiterweg - Saulasteig - Saulajoch - Nördlicher Schafgafall - Gipslöcher - Lünerkrinne - Staumauer - Douglas-Hütte

Tourengänger: alpstein, Esther58


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Kommentare (2)


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Menek hat gesagt:
Gesendet am 16. Juli 2018 um 11:15
panorama stupendo... ciao Hans
Menek

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 16. Juli 2018 um 12:31
Mille Grazie, Menek!

Ciao


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