Weissmies 4017


Publiziert von Patrik Caspar , 10. Juli 2018 um 19:44.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum: 8 Juli 2018
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1120 m
Abstieg: 2460 m
Unterkunftmöglichkeiten:Almagellerhütte SAC

Klassische Weissmies Überschreitung

Wenn sich ein Engländer in die Alpen verirrt und dann erst noch nie auf einem 4000er stand, dann bietet sich das Weissmies als interessante Tour an, um meinem guten Kollegen unsere schönen Berge zu zeigen. Nach dem Aufstieg zur Almagellerhütte und der anschliessenden Überschreitung der Dri Horlini kamen wir gerade noch rechtzeitig zum Nachtessen. Die Verhältnisse für Sonntag waren optimal. Nach einigen gewittrigen Tagen war der Samstag schön, aber noch ein wenig windig mit tiefer Wolkenbasis. Die Prognose für Sonntag sagte weniger Wind und trockenere Luft voraus, also optimal für die bevorstehende Tour. Da die Saison noch nicht zu weit fortgeschritten ist, erwarten wir ebenfalls gute Bedingungen auf dem Triftgletscher.

Am Sonntag gab es Frühstück um 4 Uhr, und um 4.40 Uhr marschierten wir noch müde Richtung Zwischbergenpass los. Auf der anderen Talseite waren die Leute schon früher unterwegs, so waren die Stirnlampen im Aufstieg von der Mischabelhütte zur Lenzspitze deutlich zu erkennen. Der Weg bis zum Zwischbergenpass ist weiss-blau-weiss markiert und führt noch teilweise über Firnfelder, wozu wir die Steigeisen montierten. Der Blick richtung Osten ist atemberaubend, der Sonnenaufgang steht bald bevor. Es geht weiter dem Grat entlang bis auf das grosse Firnfeld östlich des SSE-Grates des Weissmies. Gemütlich steigen wir im Firn auf, bis wir auf 3700 m auf den SSE-Grat queren. Von da an ist der Grat ein wenig steiler. Gehpassagen wechslen sich mit kurzen steileren Aufschwüngen (II) ab. Schon bald erreichen wir das Ende des Felsgrates und flacher Firn beginnt. Ein wenig weiter wird dieser durch einen etwas ausgesetzten Firngrat abgelöst, welcher an einem kurzen Felsaufschwund endet. Diesen überwunden, stehen wir nach 4 h oben auf dem Weissmies. Herrliche Tiefblicke in alle Richtungen eröffnen sich uns.

Nach einer kurzen Rast auf dem fast windstillen Gipfel machen wir uns an den Abstieg, denn mein Kollege hat mich dazu überredet, die ganzen 2500 m bis nach Saas-Grund zu gehen. Ist ja eigentlich schon die richtige Einstellung, aber wenn man die ganze Zeit neben der Seilbahn hergeht, nervt das schon. So folgen wir dem breiten Pfad über den Triftgletscher. Oben mit genügend Abstand zur Gratkante, denn die Wechten sind eindrücklich gross! Unterhalb von 3500 m geht es steil den N-Hang hinunter, unter mächtigen Seracs durch. Bald können wir diesen Hang verlassen und queren den Gletscher auf ca. 3200 m zum rechten Ufer und steigen dort zum Weg nach Hohsaas ab. Der ganze Gletscher war wie erwartet noch super begehbar, es lag noch genügend Firn.

Von hier geht es alles dem Wanderweg entlang, der Weissmieshütte und dem Kreuzboden vorbei, nach Saas-Grund. Wieder einmal bin ich beeindruckt von der Gipfel-Tal Höhendifferenz. Zufrieden erreichen wir das Tal um 15 Uhr. Meinem englischen Kollegen hat es übrigens auch gefallen, da hab ich mit der Routenwahl ja nochmals Schwein gehabt!

Tourengänger: Patrik Caspar


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