Alles auf dem Grat: Stätzer Horn - Fulenberg - Fulhorn


Publiziert von CampoTencia , 4. Juli 2018 um 21:18. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Lenzerheide
Tour Datum:30 Juni 2018
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Aufstieg: 880 m
Abstieg: 1080 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Postauto nach 'Churwalden, Bergbahnen'
Kartennummer:1195 Reichenau, 1196 Arosa, 1215 Thusis oder 3310 T Safiental -Lenzerheide

Nach dem Startkaffee in der Talstation Portal in Churwalden geht es mit der modernen Gondelbahn nach Heidbüel hoch. Die Sonne scheint aus dem blauen Himmel. Nach Meteo soll es ein Hitzetag werden, schön, wenn wir ihn in der kühleren Höhe geniessen können.
 
Auf dem Plan steht die Gratwanderung über Stätzer Horn, Fulenberg und Fulhorn. Schon lange wollte Krokus diese angehen, musste aber immer wieder wegen Schnee kapitulieren. Im Nachhinein muss ich ihr recht geben, ich würde diese Tour bei Schnee auch nicht wagen.
 
Zum Warmlaufen folgen wir der sanfteren Steigung wegen erst mal dem Alpsträsschen. Kaum auf dem Wanderweg nach dem Bach im Stätzer Täli bewegen wir uns in einer Blumenlandschaft. Alpenrosen, Langspornige Stiefmütterchen, Alpen-Gänsekresse oder Gemswurz, eine richtige Farbenpracht! Stetig geht es den Osthang des Stätzer Horn hoch, es wird karger und viele der mit weissen Adern durchsetzten Steine laden ein zum Bau eines Steinmannes. Auf dem Grat erstaunt die Angabe auf dem Wegweiser: da sollen 15 Minuten für den Fulenberg reichen? Bald stehen wir auf dem Gipfel des Stätzer Horn und geniessen den Rundumblick.
 
Etwas anspruchsvoller gestaltet sich der Weiterweg dem schmalen Grat entlang. Steil fällt der Hang gegen das Domleschg ab, aber die Felstürmchen faszinieren uns sehr: daran vorbei oder darüber hinweg? So lieben wir es! Bei P.2504 haben wir den Sattel erreicht und beginnen den Anstieg zum Fulenberg. Leider sehen wir in der felsigen Ostflanke keine Steinböcke. Wäre ja zu schön. Schliesslich wäre für sie ja jetzt Mittagspause und wir könnten sie in Ruhe beobachten! Immer wieder meinen wir, den Gipfel erreicht zu haben, aber kaum da, erblicken wir vor uns die nächste Erhebung. Ein zusammen gebrochener Steinmann markiert schliesslich den höchsten Punkt des Fulenberg.
 
Der Blick voraus zeigt uns den Verlauf des doch langen Gratabschnitts, der sich in ein paar Windungen mit leichtem Auf und Ab bis zum Sattel P.2401 erstreckt, um dann weiter bis zum Fulhorn anzusteigen. Der Weg ist nicht zu verfehlen, aber Trittsicherheit und Schwindelfreiheit ist Voraussetzung: oft geht es luftig über schmale Übergänge. Es ist angenehm hier auf dem schmalen, trockenen Grat, die leichte Brise bläst uns ungehindert um die Ohren, sodass wir nicht zu schwitzen brauchen. Unerwartet erblicken wir eine kleine, etwa 20cm grosse, schwarz gefärbte Schlange vor uns auf dem Weg. Schnell schlängelt sie davon und verschwindet leider sofort unter den Steinen. Wir vermuten, es könnte sich um die schwarze Aspis-Viper handeln.
 
Im Sattel P.2401 legen wir eine kurze Trinkpause ein, bevor wir den erdigen Pfad zum Fulhorn angehen. Die Sonne brennt im Nacken und wir sind froh, als wir die 130 Hm zum Gipfel geschafft haben. In der Ferne, links am Stätzerhorn vorbei, glauben wir Piz Ela und Corn da Tinizong zu erkennen, und dazwischen weiter hinten den Piz Palü. Wie immer ist es das grosse Raten bei der Gipfelbestimmung. Aber zum Glück gibt es ja den Deuschle! Ein letztes steileres Gratstück zur Fulbergegg und dann beginnt der Rückweg über Tgom'Aulta gegen Windegga. Riesige Flächen voll mit Alpenrosen, durch die sich der Weg windet. Geradeaus in der Ferne der Dreibündenstein. Wir zweigen aber bei P.2182 rechts ab und streben Pargitsch zu. Die Hitze hat uns eingeholt und nun lassen wir uns gerne im Schatten auf der Terrasse nieder und löschen unseren unbändigen Durst. Die letzten Höhenmeter vernichten wir gemütlich im Sessellift und treten im Postauto den Heimweg an.
 

Tourengänger: CampoTencia, Krokus


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Kommentare (2)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 5. Juli 2018 um 09:34
eine herrliche Gratwanderung (welche ich von früher kenne) - habe ich dank eures Berichtes wieder "aufleben" lassen können; Dank und lieber Gruss

CampoTencia hat gesagt: RE:
Gesendet am 5. Juli 2018 um 10:17
Nachdem wir diese Gratwanderung endlich auch geniessen durften, bleibt sie auch auf der Wunschliste für eine spätere Wiederholung
LG Herbert + Ella


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