I meina, da khunt eina über d'Cadeina!


Publiziert von Polder , 24. Juni 2018 um 12:49.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Safiental
Tour Datum:23 Juni 2018
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Signina   CH-GR 
Aufstieg: 2100 m
Abstieg: 2100 m

So in etwa könnte das ein Jäger auf Truein in seinen Bart brummeln, wenn er durchs Fernglas statt einer Gemse einen Berggänger vom Riein hinunterkommen sieht... Also schon wieder die Cadeina (dil Signina), diesmal in der vollen Blüte des Bergfrühlings, als Überschreitung Ost - West, von Safien bzw. Carfil nach Riein und als Kombination der Touren hier und da. Eine wunderbare Sache, vom Vieh kaum behelligte Blütenpracht, grasige Grate und Rücken bis fast oben und abenteuerliche, einsame Pfade.

Bei der Haltestelle Carfil verlasse ich das Safier Poschi, um zum alten Heimwesen Häfeli und dem Schober 1692 aufzusteigen. Auf dem Rücken gibt's eine interessante Trittspur, quasi auf der Kante des grauslichen Schlundes; man lasse sich von den vielen Hirschspuren nicht allzu weit nach links vom Rücken drängen. Oberhalb des Waldes blühende Alpenrosen en masse und ein Meer von Arnikas.
Diesmal bleibe ich auch ob Pt. 2185 dem Rücken treu; einige steile Aufschwünge sind guttrittig und vor dem letzten führt eine Schafspur nach rechts und leitet so quasi die Querung zum Unterhorn- Ostrücken ein. Dieser lässt sich unterhalb des langgezogenen Felsbandes an mehreren Stellen gewinnen; ich wähle die unterste. Auf der grünen Himmelsleiter steil, aber problemlos zum recht exklusiven Gipfel - schade, ist für mich der im SAC-Führer als Normalroute angeführte kurze Direktabstieg über eine exponierte Rampe "on sight" nicht machbar..., wobei er von unten gar nicht soo arg ausschaut. Somit zurück unter das Felsband und hinauf in den Sattel, von wo ich diesmal möglichst direkt in die zu den Rinderböda führende Mulde absteige - dies bis ca. 2250m. Dann durch Primel und Soldanellen unter den Felsen des Oberhorns bis zu den unteren Schneeböda, wo ich den Wanderweg kreuze und direkt zum Riein-S-Grat ansteige.
Über den luftigen, schiefrigen Verbindungsgrat (Stellen T4+) auf den Nordgipfel, in dessen Gipfelbüchlein seit unserem Besuch im letzten August nur 2 Einträge hinzugekommen sind. Nach wie vor ein prächtiger Aussichtspunkt mit Tiefblick in die Ruinaulta und weiten Blicken ins Rheintal, das Lugnez und die Surselva - bis hin zu den Berner und Walliser Alpen.
Abstieg über den wunderbaren, grasigen Westrücken durch viele Blumen zum Adlerhorsthüttchen von Truein und weiter über den abenteuerlichen Pfad zum steilen Chämi, das anfangs Saison noch weniger Trittspuren aufweist und rutschiger ist. Über zum Glück stabilen Altschnee über den Bach des wüsten Val dils Palets und auf der anderen Seite hinauf, bis unscheinbare Steinmännchen den Anfang des Pfädleins durch die langsam wieder zuwachsende Erosionszone anzeigen - gegen Ende wieder etwas ansteigend. Im Wald wieder hinab, bis man den tieferen Weg und bald darauf die Weiden der Alp da Riein gewinnt - und über das hübsche, auf der LK nicht eingezeichnete Pfädlein auf/entlang der Kante des Val da Riein durch wunderbare Magerwiesen wieder verlässt.
Eine prächtige, lange, aber nie allzu schwierige oder heikle Ost-West-Überschreitung der Cadeina - das ultimative Unterfangen für T6-Gänger wäre wohl der Einschluss des Direktabstiegs vom Unterhorn (wohl 50m gegen T6, aber sicher machbar) und der anschliessende Aufstieg über den Oberhorn-Ostgrat (BG-Route 888 im SAC-Führer; sieht aber äusserst steil und auch brüchig aus...; wenn machbar, dann sicher T6).

Tourengänger: Polder


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