Piz di Rüss - Croce (2126m)


Publiziert von dulac , 20. September 2018 um 10:53.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Misox
Tour Datum:23 Juni 2018
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Arbeola-Molera   CH-GR 
Zeitbedarf: 5:45
Aufstieg: 1170 m
Abstieg: 1300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bus Nr. 216 ab Grono bzw. Hst. Grono Bivio Calanca
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bus Nr. 215 bis Grono bzw. Hst. Grono Bivio Calanca
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Bereits im Jahr 2011 war der Piz di Rüss nach einem Bericht von Ivo66 auf meine Projektliste gekommen. Doch der Ausgangspunkt Sta. Maria im Val Calanca ist mit öV nicht eben einfach zu erreichen. Erst in diesem Jahr hatte ich bei einer Reko ins Val Calanca eine Möglichkeit entdeckt, wie es dennoch funktionieren könnte, zumindest samstags oder sonntags. Die interessante Kirche mit der sehenswerten Kassettendecke und den nur wenig höher gelegenen Wehr-/Wohnturm in Sta. Maria hatte ich bereits bei dieser Reko besucht und bestaunt. Drum konnte ich die Tour heute gleich nach Ankunft kurz vor 10 Uhr beginnen.

 

Dabei galt es zunächst auf markiertem Weg über den Weiler Dasga zum Pass Pian di Renten aufzusteigen.

 

Ivo hat den speziellen Reiz dieses Wegs und der umgebenden Landschaft damals in seinem *Bericht so treffend beschrieben, dass ich hier gerne auf seine Schilderung zurückgreifen möchte:

 

Je weiter wir aufstiegen, desto mehr öffnete sich das Val Misox und zeigte seine ganze Schönheit, die es dem motorisierten Durchreisenden stets vorenthält: Unendlich grosse Wälder, unterbrochen von schroffen schwarzen und weissen Felswänden und Wasserfällen, einer üppigen urwaldähnlichen Vegetation und unzähligen gezackten Berggipfeln in einer scheinbar unerreichbaren Welt. Nach dem Passübergang Pian di Renten, wo die Route nicht mehr markiert ist, bewegt man sich auf einem aussichtsreichen Grat zwischen dem Val Misox und dem ruhigen und abgeschiedenen Calancatal. Man ist in Graubünden, wähnt sich aber von der Szenerie her eher im Tessin; ein Bündner Südtal eben, voll von südländischem Charme.“

 

Und genauso ist's immer noch, auch 7 Jahre später.

 

Gut 900 hm sind bis zum Pian di Renten zu überwinden. Ein wirklich sehr schöner Aufstieg. Kurz vor Erreichen des Passes wird es dann noch eine Spur anspruchsvoller und steiler, doch wo sinnvoll hatte es Ketten zur Sicherung.

 

Bereits der Pian di Renten wäre ein schöner Rastplatz gewesen, doch meine Planung hatte dafür erst den Vorgipfel mit dem Kreuz vorgesehen. Der Aufstieg dorthin sollte immer an der Abbruchkante entlangführen. Nicht markiert, doch auf Wegspuren, wenn auch nicht immer sehr deutlichen. Der Einstieg war tatsächlich leicht zu finden, kurz darauf eine Stelle, wo es zunächst nicht so offensichtlich war, wie es weitergehen könnte. Doch diese Frage war hier schnell gelöst.

 

Bis etwa zum letzten Drittel des Aufstiegs ging es problemlos so weiter. Doch hier nun schien es keine Spur mehr zu geben. Ich meinte, es wäre vorteilhafter in die Flanke auszuweichen. Etwas weniger steil war es wohl, doch wurde dies erkauft mit Stapfen durch hohes Kraut und über Schotter. Insgesamt recht zeitraubend, noch dazu unnötig, denn wie ich später vom Gipfel erkennen konnte, war entlang der Kante wohl eine kurze Passage stark überwachsen, danach aber hätte sich die Steigspur ähnlich wie zuvor fortgesetzt. Beim späteren Abstieg hab' ich's deshalb hier besser gemacht.

 

Doch jetzt war ich erst einmal am Kreuz angekommen und konnte die Mittagsrast einlegen. Dazu die Aussicht geniessen, ein paar Fotos machen und einen Blick ins Gipfelbuch werfen. Das eigentliche und schon in die Jahre gekommene Gipfelbuch war mittlerweile durch ein eingeheftetes Notizbuch ergänzt worden – so professionell gemacht, dass es wie aus einem Guss wirkte. Nun wird es sicher noch einige Jahre ausreichen. Denn allzuviel Besuch erhält dieser Gipfel offensichtlich nicht.

 

Der Eintrag von Lena und Ivo war jedenfalls schnell gefunden.

 

Eigentlich hätte ich im Anschluss gerne die Tour so fortgesetzt wie von den beiden vorgemacht. Doch im Hinblick auf den Verhauer im Aufstieg, die dadurch verlorene Zeit bei ohnehin knapp bemessenem Zeitbudget, und die nicht ganz offensichtliche Wegfindung beim Abstieg vom Gipfel des Piz di Rüss, schien es mir sinnvoller, es bei diesem (Fast-) Gipfel zu belassen.

Stattdessen nach Rückkehr zum Pian di Renten noch eine kurze Runde zum Rifugio Alp di Fora. Von dort  dann über Mondent nach Braggio und daran anschliessend hinab nach Arvigo. Ein Weizen verkürzte mir dort dann die Wartezeit auf den Bus.


Tourengänger: dulac
Communities: ÖV Touren


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