Olperer - 3476 m - u.a.


Publiziert von Woife , 23. Juni 2018 um 23:52.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Zillertaler Alpen
Tour Datum:14 August 1982
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6 Tage
Aufstieg: 6612 m
Abstieg: 5825 m
Kartennummer:AV-Karten Zillertaler Alpen Nr.53/1-3

Am 14.08.1982 fuhr ich von München mit Zug/Bus in die Zillertaler  bis nach Ginzling. Von dort langer  Aufstieg durch den Floitengrund bis zur Greizer Hütte (2226 m). Leider wurde es während des Aufstiegs immer wolkiger. Dann leichter Regen und Nebel. Aber die Unterbringung/Verpflegung  auf der Hütte war sehr gut. Am 15.08.1982 Gott sei Dank schönstes Wetter. Zuerst Abstieg in den Talboden bis auf etwa 1870 m und dann steiler Aufstieg zur Mörchenscharte (2870 m). Tw. Schnee in der Scharte. Schöne Ausblicke auf das zerklüftete Floitenkees und den Große Löffler. Dann hinunter zu dem idyllisch gelegenen Schwarzsee (2471 m). Dort lange Brotzeit in der Sonne. Dabei konnte ich braune Hermeline beobachten: sehr scheu, lieb anzuschauen. Dann stieg ich zur Berliner Hütte (2040 m) ab, ein vornehmer Palast im Gebirge, der einen schier erschlägt. Es fehlten eigentlich nur noch die Kellner im Frack. Schlichte Unterbringung im Winterrraum in einem Nebengebäude. Abends heftige Gewitter. Am 16.08.1982 heiteres Wetter. Auf Touren Richtung Turnerkamp/Schwarzenstein verzichtete ich als Alleingänger, da die Gletscher stark zerklüftet aussahen. Auf einem sagenhaft gut mit vielen Platten hergerichteten Weg stieg ich hinauf zum Schönbichler Horn (3133 m). Wunderbarer Blick auf die Zillertaler Gletscherwelt.. Dann Abstieg zum Furtschaglhaus (2295 m). Der Hüttenwirt riet mir davon ab, auf den Gr. Möseler zu gehen; das Eis sei viel zu brüchig. Daher stieg ich weiter ab bis zum Schlegeisspeicher. Eine Zeitlang an diesem entlang
und dann wieder recht steil hinauf zur alten Olpererhütte (2389 m), die damals von der sehr reschen, zünftigen Olperer Hex bewirtschaftet wurde. Sehr gemütlicher Aufenthalt. Leider wurde das Wetter immer schlechter. So war es auch am 17.08.1982. Als es mal aufriß, ging ich bis zum  Riepengrat (2852) und dann weiter zum Riepenkees, wo ich  Steigeisengehen übte. Im Regen zurück  zur Hütte. Dort vertrödelte ich den Tag mit Lesen, Ratschen, Essen und Biertrinken. Am 18.08.1982 herrliches Wetter. Nicht zu glauben! So konnte ich es wagen, auf den Olperer zu gehen. Ab 2700 m war es tw. gefroren. Über das Riepenkees stieg ich schräg nach rechts bis auf  ca. 3000 m  und dann nach links zu den Felsen unter dem Schneegupf und dann hinauf zu diesem. Ich querte zu seinem rechten Rand. Anfangs schlug ich noch Stufen mit dem Pickel, ging dann mit Steigeisen weiter. Tw. weiter über verschneite Felsen. Dann reine Kletterei im 2. Grad. Ging aber sehr gut, da der Fels rauh und damit griffig war. So stand ich bald auf  dem Gipfel des Olperers. Beeindruckende Fernsicht über die Zillertaler Bergwelt. War ganz allein auf diesem schönen Gipfel. Dann schneller, auch in den Kletterstellen unproblematischer Abstieg zur Olperer Hütte. Dort packte ich einen Teil  meiner Ausrüstung, die ich auf der Hütte deponiert hatte, wieder in meinen Rucksack. Dann gemütlich weiter zum Friesenberghaus (2480 m). Dort bedrückendes Gedenken an die früheren jüdischen Mitglieder des DÖAV, die von den Nazis ausgeschlossen wurden - tw. schon in den Zwanziger Jahren! Am 19.08.1982 stieg ich dann bei schönem Wetter zur Friesenbergscharte (2904 m). Leider fand ich keinen der Granatedelsteine, für die diese Gegend bekannt ist. Von der Scharte ging´s dann über Blockwerk unschwierig am Grat entlang hinauf zum Gipfel des Hohen Rifflers (3228 m). Sehr schönes Gipfelkreuz mit lateinischen Inschriften. Beeindruckende Aussicht auf die umliegende Bergwelt; weniger schön war der Blick in das Gletscherskigebiet, wo ein paar Skifahrer sich auf den mit nur wenig Schnee bedeckten Gletschern abmühten. Dann schneller Abstieg nach Süden bis zum P. 2648 m. Der Steig war manchmal schwer zu finden. Da das Wetter immer mehr zuzog, stieg ich sehr schnell über das Friesenberghaus zur romatisch gelegenen Friesenbergalpe (2030 m) und weiter zum Schlegeisstausee zur Dominikushütte ab. Von dort wieder mit Bus und Bahn zurück nach München.


Tourengänger: Woife


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