Kirchbichl 2587m - Immer wieder Paul


Publiziert von georgb , 21. Juni 2018 um 08:58.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:19 Juni 2018
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1550 m
Abstieg: 1550 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Pustertal-Pfunders
Kartennummer:tabacco Pfunderer Berge

Nach dem ausgefüllten Wochenende wollte ich es eigentlich gemütlich angehen, aber letztendlich wurde es doch eine ausgewachsene Tour mit viel Beinarbeit. Schuld daran war die verlockende Wetterprognose und wieder mal ein Paul. Zum wiederholten Mal begegnete mir ein Kollege mit diesem Namen, unglaublich!
Zunächst starte ich in Pfunders mit unklarem Ziel und wurstel mich durch den langsam verwachsenden Steig Nr. 6A Richtung Pichler Alm. Glücklich den Brennesselwildwuchs und Baumbruch überwunden, treffe ich unterhalb vom Hühnerspiel auf besagten Paul. Zunächst ignoriert er mich, doch als ich beherzt auf ihn zugehe, ist er zum Gespräch bereit und verrät mir viel Wissenswertes über die Pfunderer Bergwelt und Geschichte. Am Hühnerspiel verabschieden wir uns voneinander, ich folge dem Wink des Schicksals zur (wohin auch sonst!?) Paulscharte.
Ich orientiere mich an den gelegentlichen Markierungen, quere auf Viehspuren durch einsame Flächen, herrlich wildes Pfundrer Gelände. An der Scharte bin ich auch schon fast am höchsten Punkt meines Ausfluges, 1400 Höhenmeter bis hierher, nicht zu unterschätzen! Langsam spüre ich die vergangenen Touren und schleiche mich schweren Schrittes die wenigen Meter hoch zum Korspitz.
Von Paul weiß ich, dass der übernächste Pinggl Kirchbichl genannt wird, in der Karte ist er nicht vermerkt!? Der Name spricht mich an und ich schreite ihm entgegen. Über ein paar ausgesetzte Wiesen und einen kurzen felsigen Aufschwung erreiche ich die bescheidene Anhöhe mit Tiefblick zur Pfunderer Kirche, logischerweise. Ohne Paul wäre ich schon lange wieder auf dem Weg nach Hause, aber ich habe mich verleiten lassen und so folgt erst jetzt der lange schmerzhafte Abstieg ;-) Gut, soo schmerzhaft ist es nicht, das zauberhafte Gebiet lässt mein Herz höher schlagen und von der Furkelscharte zieht anfangs auch ein gut angelegtes Steiglein talwärts. Nebenbei sichte ich allerlei Tierchen und Blümchen, von Menschen dagegen ist weit und breit nichts zu sehen.
Der ehemals markierte Weg ist nur noch zu erahnen, aber das Gelände ist übersichtlich und verzeiht Irrwege, bald komme ich zur Oberkircher Alm und seinen Bewohnern. Sie haben eine deutlich Trasse getreten bis zur Moser Seebe und hier beginnt sowieso der Forstweg.
Es fehlt mir nur noch der letzte Tip vom Paul und ich schleiche mich heimlich zum ehemaligen Bergwerk Pfunders, denn der Herr Nachbar sieht das angeblich nicht gerne!? Niemand zuhause, so kann ich mir das längst aufgelassene Werk in Ruhe anschauen und bestaune die gewaltige alte Materialseilbahn. Für Personentransport ist sie leider nicht zu gebrauchen, ich muss weiter zu Fuß. Es findet sich zum Glück eine steile Abkürzung neben der Forststraße und so stehe ich in Windeseile wieder am Auto, sortiere meine Beine und danke Paul für die Inspiration und die Informationen über das geheimnisvolle Pfundrer Tal.

Tourengänger: georgb


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