Auf dem luftigen Walserkamm von der Mutabella zum Pfrondhorn


Publiziert von sven86 , 20. Juni 2018 um 22:22.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bregenzerwald-Gebirge
Tour Datum:26 Mai 2018
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1400 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:kostenlose P. im Zentrum von Blons hinter der Kirche

Der langgezogene Walserkamm ist immer für eine luftige Gratwanderung gut. Zum guten Ton gehört hier auf Hikr mittlerweile die Komplettüberschreitung, die gleichwohl gehobene Ansprüche an Kondition und Logistik stellt. Alternativ lassen sich aber auch nur einzelne Abschnitte begehen. Vorgestellt sei nachfolgend die Begehung des östlichen Kammabschnittes von der Mutabella über die Löffelspitze bis zum Pfrondhorn. Wie auch am sonstigen Walserkamm geht es hier teils ordentlich luftig zu - vor allem am Nordgrat der Löffelspitze - und sauber treten sollte man hier schon, über längere Strecken bewegt man sich im abschüssigen T4er-Gelände. Trockenheit ist ohnehin Pflicht.

Vom Ortszentrum von Blons geht es beschildert auf Asphaltwegen in Serpentinen hinauf nach Oberblons und hier weiter auf schönem Wald- und Wiesensteig, bis ein Fahrweg erreicht wird. Auf diesem nun in längerer Querung nur leicht ansteigend weiter zur Sentumalpe und scharf abbiegend wieder auf Wanderweg hinauf zum Ansatz des Südgrates der Mutabella. Auf dem Weg weiter, bis das Kar im Südwesten der Mutabella sichtbar wird. Hier nun weglos hinein (verfallene Alpgebäude) und die Scharte zwischen der Mutabella und einer Erhebung im W-Grat derselben anpeilen. Über grasiges und zunächst recht flaches Gelände wird diese Scharte gewonnen. Auf den letzten Metern steilt es bis etwa 30-35 Grad auf, was aufgrund der schlechten Stufung mit einem knappen T4er zu bewerten ist. Auf dem obersten W-Grat nun auf guter Spur zum Gipfel, teils sind schon kurze steilere Aufschwünge dabei (wiederum T4-).

Vom schönen Berg (muta bella), der am Begehungstag jedoch durch starken Flugameisenbefall gekennzeichnet war, geht es zunächst deutlich leichter den NO-Grat hinab, bis sich bald die Schlüsselstelle des kompletten Walserkammes in den Weg stellt. Diese wird hier regelmäßig mit einem Zweier bewertet (Vgl. ausführliche Darstellung im Bericht vom Nik Brückner); die Umgehung durch die S-Flanke stellt sich aber auch als ziemlich umständlich heraus: Diese Variante wird offensichtlich nur selten begangen, sodass hier keinerlei Spuren vorzufinden sind. Die Grasflanke ist um die 35 Grad herum steil, kaum gestuft und zudem mit lockeren Steinen und kurzen Geröllzungen garniert. Hinzu kommt im Frühjahr noch glattgelegtes Gras. Ich bewerte das ganze daher mit einem T4+. Im Hochsommer bei gutem Gras mag das eine Spur leichter sein, aber den Walserkamm begeht man ja typischerweise gerade im Frühjahr oder Spätherbst. Ebenso könnte ein Abstieg schon deutlich vorher eventl. etwas leichter sein. Wie auch immer, sobald der Wanderweg zur Löffelspitze erreicht ist, gestaltet sich der Aufstieg dorthin als Spaziergang. 

Das luftigste Wegstück steht nun am Nordgrat der Löffelspitze bevor: Zwar gibt es auch hier eine gute Trittspur, die aber häufig sehr ausgesetzt und zuweilen auch schmal und leicht abgerutscht ist. Zudem sind immer wieder kurze, aber sehr steile Stufen zu überwinden. In der Tendenz eher ein oberer als ein unterer T4er. Aufgrund einiger Gegenanstiege und Türmchen zieht sich das Ganze auch ordentlich in die Länge. Irgendwann sind dann aber die Schwierigkeiten geschafft und der Kamm flacht deutlich ab. Bald wieder auf offiziellem Wanderweg geht es am Serafalben vorbei (alternativ auch darüber hinweg) und schließlich zum letzten Gipfel des Tages dem Pfrondhorn. Unter dem Gipfel wird es in einer Querung auch hier nochmals etwas luftig, aber kein Vergleich zu dem vorherigen Gratabschnitt (T3). 

Der lange Rückweg erfolgt zunächst hinunter zur Böda-Alpe, von wo aus sich der weit ausholende Fahrweg über Grasflächen abkürzt. In einer langen Querung mit etwas Gegenanstieg vorbei an den Kammalpen geht es schließlich auf dem schon bekannten Wanderweg hinunter nach Oberblons und wiederum auf dem Asphaltweg zurück zum Startpunkt.

Hinweis: Die Gratwanderung verläuft nahe der Furkapassstraße, wo im Sommer sicherlich mit massivem Lärmterror (rücksichtsloser) Motorradfahrer zu rechnen ist. Am Begehungstag war die Straße zwar schon geräumt, aber noch offiziell gesperrt. Nur vereinzelt fuhren hier mal Motorradfahrer entlang, was dann aber sehr deutlich zu vernehmen war.

Tourengänger: sven86


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