Zirbelkopf (1988 m) - im Schatten der Wettersteinwand


Publiziert von Nic , 17. Juni 2018 um 19:48.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Wetterstein-Gebirge
Tour Datum:16 Juni 2018
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bahnhof Mittenwald
Kartennummer:AV Karte 4/3 Wetterstein Ost

Die Wettersteinwand im gleichnamigen Wettersteingebirge stellt den höchsten Punkt des Wettersteingrats östlich der Meilerhütte dar. Es handelt sich hierbei um ein gewaltiges Massiv aus hellem Wettersteinkalk, dessen eindrucksvolle Nordwände das Herz des Bergsteigers höher schlagen lassen. Nördlich unterhalb besagter Wände befinden sich ein paar Gipfel, dessen Existenz dem gemeinen Wanderer wohl eher nicht bekannt sein dürften. Trotzdem, oder gerade deshalb, handelt es ich hierbei um äußerst lohnende Ziele.

Nachdem wir vor zwei Jahren dem Kämitorkopf bereits einen Besuch abgestattet haben, wurde heute kurzerhand der noch wesentlich interessantere Zirbelkopf als Ziel auserkoren.

Heute waren wir mal umweltfreundlich unterwegs und haben die Möglichkeit wahrgenommen mit dem Zug anzureisen. Vom Bahnhof in Mittenwald folgen wir der Beschilderung in Richtung Wettersteinalm. Vorbei an den beiden idylisch gelegenen Seen Lauter- und Ferchensee gelangen wir über den Forstweg in moderater Steigung hinauf zu einer Verzweigung. Wir wählen den linken Weg in Richtung Schützensteig und folgen diesem zunehmend steiler bis zu einer Wiese unterhalb des Windgfällkars.

Hier halten wir uns zunächst rechts und steigen weglos durch Latschen hinauf zu einem Grasband unterhalb steiler Felsen. Unverhofft treffen wir auf deutliche Pfadspuren, die infolge zu einer steilen Grasrinne leiten, die in die Einschartung zwischen Wettersteinwand und Zirbelkopf empor führt. Immer wieder sind Steigspuren zu erkennen, die Orientierung ist jedoch unschwierig. Zuletzt gewinnen wir über eine schrofige Rinne in leichter Kletterei den Ostgrat und über diesen den einsamen Gipfel mit Steinmann und Gipfelbuch. Der Besucherandrang hält sich sehr in Grenzen. Unser Eintrag ist erst der vierte in diesem Jahr.

Um eine kleine Runde zu machen queren wir im Abstieg unterhalb der Wettersteinwand auf Steigspuren hinüber in den Sattel zwischen Kämikopf und Kämitorkopf. Da wir im oberen Bereich die zunächst deutlichen Pfadspuren verlieren, folgen wir einem Bachbett bis zu einem Abbruch und umgehen diesen im Anschluss rechterhand durch Latschen. Wenn es bisher noch nicht so etwas wie "Latschening" gibt, könnte man unseren Abstieg so bezeichnen. Vielleicht eine Marktlücke? Weiter unten treffen wir dann wieder auf schwache Spuren, die hinab zu einer großen Wiese leiten. Ab hier dann problemlos geradeaus zu einem Ziehweg, der nach wenigen Minuten auf den Normalweg zur Wettersteinalm trifft. Auf diesem dann locker zurück nach Mittenwald. Eine kurze Abkühlung im schönen Ferchensee inklusive.

Mit auf Tour: Eva

Schwierigkeiten:

Aufstieg via Windgfällkar in die Scharte zwischen Zirbelkopf und Wettersteinwand T3
Schlussanstieg T4 I
Wegloser Abstieg aus dem Sattel zwischen Kämitorkopf und Kämikopf T3+

Fazit:


Überaus lohnende ****Tour auf einen einsamen Gipfel im Schatten der Wettersteinwand. Für Individualisten und einsamkeitsliebende Berggeher sehr empfehlenswert!





Tourengänger: Nic


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