Mörzelspitze - Bike & Hike im abgeschiedenen Mellental


Publiziert von Grimbart , 24. Juni 2018 um 21:02.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bregenzerwald-Gebirge
Tour Datum: 3 Juni 2018
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1190 m
Abstieg: 1190 m
Strecke:ca. 25,3 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auf der L190 nach Dornbirn und nach der Sägerbrücke auf die L48 via Bödele nach Bersbuch. Auf der L200 weiter bis Mellau (Alternativ: A14 und via L200 über Alberschwende nach Mellau). Bei Mellau rechts ab ins Zentrum und an der Kirche links vorbei via Eggbühel und Unterrain zum Wanderparkplatz am Eingang des Mellentals.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.
Unterkunftmöglichkeiten:Hotels u. Gasthöfe in Mellau
Kartennummer:ÖK-25V Nr. 1224 West / Ost (Hohenems / Bezau)

Das Prunkstück des größten Vorarlberger Naturschutzgebiets ist unbestritten das unberührte Mellental. Gute 15 Kilometer lang, zieht es von Mellau ins Herz des Bregenzerwaldgebirges hinein. Wer Einsamkeit und Ruhe sucht, der findet diese in den versteckten Gebirgswinkeln zwischen Sünser Spitze und Freschen noch vor. Das Rauschen der Bäche wird hier nur durch Kuhgebimmel durchbrochen, denn an Alpen mangelt es wahrlich nicht. So ist eine von Menschen geschaffene Kulturlandschaft entstanden, die sich wunderbar in die Bergszenerie einfügt und das Tal prägt.

Als Bestandteil des Dornbirner Firsts wird die Mörzelspitze für gewöhnlich von Norden aus dem Ebniter Tal bestiegen. Die nicht minder schönen südlichen Anstiege aus dem Mellental werden hingegen gemieden. Der Grund dafür dürfte im bestehenden Fahrverbot und der damit einhergehenden langen Zustiegswege zu suchen sein. So man sich nicht zu dem privilegierten Personenkreis der Alp- und Jagdberechtigten zählen darf, bleibt einem nur das MTB. Aber auch hier gilt es zu beachten, dass man sich in einem Naturschutzgebiet bewegt und deshalb nicht alle Forst- und Alpwege im Mellental für das MTB freigegeben sind.

 

Beim Wanderparkplatz am Eingang des Mellentals auf das MTB umgestiegen, steht zu Beginn gemütliches Einfahren auf dem Programm. Am Buchen Vorsäß vorbei zieht der Fahrweg erstmals merklich an und verflacht erst wieder ab der Abzweigung zur Waldalpe. Die Zeit für eine Verschnaufpause ist allerdings nicht allzu lang. Über eine Brücke auf die andere Talseite wechselnd folgt aufgrund des grobschottrigen Untergrunds ein ziemlich zäher Anstieg. Hat man den geschafft, so kann man bis zum Bike-Depot bei der Krüzbachbrücke seine Laktatwerte wieder ins Gleichgewicht bringen.

Ab der Krüzbachbrücke ist man nun zu Fuß unterwegs und die Gehzeit zur Mörzelspitze wird vom Wanderwegweiser mit 2 ¼ h angegeben. Diese Angabe bezieht sich aber auf die markierte Route über die Mörzelalpen und nicht auf den von mir gewählten Anstieg über die Bruderthanalpen. Kombiniert man beide so ergibt sich eine schöne Rundtour, die man in der hier beschriebenen Richtung begehen sollte.

Das Bike-Equipment samt Helm verstaut, geht’s von der Krüzbachbrücke in Kehren hoch zur Wegverzweigung bei der Oswaldalpe. Hier hält man sich rechts und folgt dem Fahrweg in den Wald hinein bis zu einer weiteren Weggabelung. Das Schild Mörzelalpe ignorierend nimmt man den oberen Fahrweg, der um einen Bergrücken herum zu den an den Ostflanken des Salzbödenkopfs liegenden Bruderthanalpen hineinführt. Gute 10 Minuten später sind dann die ersten Weiden erreicht. Mit Blick auf den Salzbödenkopf leitet der Fahrweg – den Ruamellengraben querend – hinüber zur Unterbruderthanalpe.

An der Unterbruderthanalpe vorbei wandert man auf einem Alpweg weiter talein bis zu einem Bacheinschnitt. Diesen passierend verlässt man beim folgenden Geländerücken den Weg und steigt über die Wiesen – sich eher rechts orientierend – weglos hoch bis zu einem Weidezaun. Eine mit Bäumen bestückte Geländekante rechts oben anvisierend, trifft man auf etwa 1.400m auf einen ausgeprägten Pfad. Diesem folgt man nun hinein in einen Bachgraben und quert anschließend über Alpweiden hinüber zur schön gelegenen Oberbruderthanalpe. Sich bei der Alphütte auf ein Bänklein setzend, sollte man hier oben die Ruhe so richtig in sich aufsaugen, denn ab der Scheid ist man für gewöhnlich nicht mehr alleine unterwegs.

Den weiten Sattel bei der Scheid erreicht man von der Oberbruderthanalpe über einen alten Ziehweg, der gleich hinter der Alphütte ansetzt. Dort trifft man dann wieder auf einen offiziellen Wanderweg, der über den SW-Grat hoch zur Mörzelspitze leitet. Dem ausgeprägten Weg nach rechts folgend geht’s zunächst nahezu flach hinüber zu einer Wegverzweigung am Fuße des SW-Grats. Hier wechselt man nun nach links auf einen schmalen Pfad, der an eine Steilstufe heranführt. Im Wechselspiel von Buschwerk und freien Flächen zieht der Pfad stets rechts der Kante über die Gratstufe hoch in eine Wiesenmulde. Über diese hinweg steuert man die kurze N-Rippe an, über die schließlich die letzten Meter zum Gipfelkreuz bewältigt werden.

Der Abstieg von der Mörzelspitze erfolgt über den markanten SO-Grat. Zur Linken jähe Abbrüche ziehen zur Rechten die Weiden bis hinauf zum Grat. So steigt man aussichtsreich, stets rechts der Gratkante auf vom Rindvieh ausgetretenen Pfaden hinunter zur Obermörzelalpe. Während der Alpsaison bewirtet, steht man Anfang Juni aber noch vor verschlossenen Türen. Auch ohne Einkehr gilt es zwecks Orientierung bei der Alphütte ein wenig Acht zu geben. Der Wegweiser weist nämlich nur auf den Fahrweg, der hinüber zur Scheid führt. Der alte Alpweg, der direkt bei der Hütte nach Süden ausholend, wieder zurück auf den SO-Grat leitet ist hingegen nicht ausgeschildert. Über Wiesen führt dieser hinunter in eine Einsattelung. Den Gegenanstieg vermeidend kann man hier eine Abkürzung nehmen, indem man kurz nach einem Hochsitz nach rechts auf eine undeutliche Pfadspur wechselt. Diese führt über die Wiesen in einem Bogen hinunter zu einem Forstweg. Hier hält man sich nun links und schlendert in Kehren abwärts zu einer Wegkreuzung unweit der Untermörzelalpe.

Da die schön auf einer Bergschulter gelegene Untermörzelalpe die letzte Einkehrmöglichkeit vor dem finalen Abstieg ins Mellental darstellt, sollte man sich während der Alpsaison den Abstecher nicht entgehen lassen. Ab der Untermörzelalpe ist dann jedenfalls der Rückweg nicht mehr zu verfehlen, führt dieser doch ausschließlich über Fahr- und Forstwege, die zwischen Kobel- und Oswaldalpe durchgehend im Wald verlaufen, zurück zum Bike-Depot am Krüzbach. Nach Querung eines Tobels wartet dabei aber noch ein Gegenanstieg, bevor es ab der von der früh bekannten Abzweigung zu den Bruderthanalpen endgültig nur noch bergab geht.

 

FAQ's Bike:

Start: Wanderparkplatz Mellental (719m)
Bike-Depot: Mellental, Krüzbach (1.023m)
Höhendifferenz: ca. 305 m
Strecke: Hin- und Retour ca. 12,5 km
Fahrzeit (gesamt): ca. 1' 05'' (für Zufahrt ca. 50'' und für Abfahrt ca. 15'')

 

FAQ's Hike:

Start- und Endpunkt: Mellental, Krüzbach (1.023m)
Höhendifferenz: ca. 880m im Auf- und Abstieg
Strecke: ca. 12,8 km

Gehzeiten:

Mellental, Im Krüz (Bike-Depot) – Oswaldalpe – Unterbruderthanalpe (ca. 50'') – Oberbruderthanalpe (ca. 40'') – Scheid – Mörzelspitze (ca. 55'') – Obermörzelalpe (ca. 20'') – Kobelalpe (ca. 45'') – Mörzelbach – Oswaldalpe – Mellental, Im Krüz (ca. 50'')


Tourengänger: Grimbart


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