Monte Veneretta

Must-Do, so steht's im Reiseführer, na dann wollen wir mal. Zum Monte Venere oder Veneretta gelangt man über recht einsame Maultierpfade, der anfängliche Eindruck ist allerdings ein ganz anderer. Hat man den Anmarsch von knapp 200 Metern auf der Via Nazionale vom Parkplatz Richtung Süden unbeschadet überstanden, so wendet man sich genau gegenüber dem Zugang zu Isola Bella nach rechts und folgt den Treppen nach oben. Bald eröffnen sich malerische Ausblicke auf das Inselchen, die man mit gar nicht mal so vielen Menschen teilen muss, die steilen Stufen trennen schnell die Spreu vom Weizen.

Auf 160 m Höhe kommen wir zum Belvedere, nomen est omen und dürfen dann sofort in den Taorminischen Verkehr eintauchen. Ungefähr 150 m entlang der Via Luigi Pirandello nach Westen, dann an der Kehre weiter auf der Via Bagnoli Croce (ca. 300 m) und dann endlich landet man im Giardino Publico, den wir in Ruhe der Länge nach durchschreiten.

Der Einstieg zum Monte Tauro und damit unser Weiterweg befindet sich an der Via Circonvallazione auf ca. 240 m Höhe. In dem Touristen-Hurrikan sucht man sich am besten selbst die geeigneten Treppen nach oben und versucht dabei sämtlichen Restaurant-Häschern zu entkommen. 

Zum Monte Tauro bzw. Santuario Madonna della Rocca hat's wieder Treppen, das Volk dünnt sich weiter aus. Wenig westlich vom Kloster erkennen wir bereits das auf einem Felsen thronende Castelmola, das nächste Ziel. Wir folgen dem Sträßchen bergab, es mündet in die Via Leonardo da Vinci, wo wiederum bald links der beschilderte Fußweg nach Castelmola führt. Dort, steil nach oben angekommen, geht's kurz wieder bergab an das westliche Dorfende und endlich treffen wir auf einen Wegweiser zum Monte Venere.

In Serpentinen führt der zunächst asphaltierte Weg nach oben, aus ihm wird ein Feldweg, wo wiederum links der beschilderte Steig abzweigt. An Telekommunikationsanlagen vorbei wandern wir hoch bis wir auf ca. 780 m Höhe wieder auf das Sträßchen treffen, das wir über den Pfad abgekürzt haben. Dem folgen wir noch kurz nach links (ca. 150 m), rechter Hand liegt der Gipfel. Der steile Pfad ist zunächst nicht gut zu sehen, aber die Richtung ist nun klar.

In nördlicher bzw. nordöstlicher Richtung steigen wir hoch und erreichen bald den Gipfel mit schöner Rundumsicht. Nach wie vor mag sich aber die Hauptattraktion der Insel, der Ätna, nicht zeigen. Aber der Platz ist schön gelegen um zu rasten.

Beim Abstieg bauen wir eine kleine Variante ein. Nachdem wir beim Aufstieg das schön gelegene Castelmola ja nur an seiner Nordseite gestreift haben, besuchen wir nun das Adlernest und schlendern durch die Gassen. Am südlichen Dorfende, bei der Bar "Le Mimose" an der Via Alcide die Gasperi führt nach der Kehre ein bezeichneter Treppenweg zurück nach Taormina. Der endet an der Piazza J.W. Goethe.

Um nun wieder zur Corso Umberto zu gelangen, geht man am besten über die Via della Chiusa abwärts bis zur Via Dodoro Siculo, die dann an der Piazza Sant Antonio Abate auf die Flaniermeile trifft. Hier weiter nach Osten durch den Ort, wo wir auf unseren Aufstiegsweg treffen.

Eine lange Tour mit völlig verschiedenen Gesichtern, vom Massentourismus bis zur Einsamkeit ist alles geboten, garniert mit wunderschönen Bildern. Die alpinen Herausforderungen halten sich in Grenzen.