Joch und Hönig über Älpeletal


Publiziert von schimi , 16. August 2018 um 21:46.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum:31 Mai 2018
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 

Im Älpeletal häufig bis in den Sommer Lawinenreste, steht in unserem Wanderbüchlein.

Heute ist der 31. Mai. Schon am Morgen ist es fast zu heiß zum Loslaufen. Ein Freibad wäre eine hervorragende Wahl gewesen. Wir starten an der Kirche in Berwang und können uns das mit den Schneeresten auf vielleicht 1400 Metern Höhe nur schwer vorstellen.

Durch den kleinen Ortsteil Gröben wandern wir auf zunächst asphaltierten Weg hinein in Richtung Älpelestal.
Schon ein paar Minuten hinter Gröben verlassen wir den breiten Weg nach links, um auf den mit der Nr. 612 markierten Weg zu kommen, der das Tal in seiner ganzen Länge durchzieht. Und schon hier, kaum eine viertel Stunde hinter Berwang sehen wir, dass von rechts oben eine große Frühjahrslawine durch eine steile Rinne das gesamte Tal verschüttet hat. Der Blick auf die Landkarte sagt alles. Der Flurname dieser großen Rinne ist Übeltal. Da ist jeder weitere Satz überflüssig, das ist hier wohl das Standardprogramm.

Schon gleich zu Beginn wird es also spannend. Wo ist der Weg? Wir suchen erst einmal vergeblich und machen uns daran, den alten und unwegsamen Lawinenkegel zu überqueren. Zunächst bleiben wir sehr nahe am Bach, aber da kommen wir nicht gut voran. Wenig später wird es sogar unmöglich. Ein weiterer Blick auf die Karte zeigt uns, dass der Weg etwas weiter weg vom Bach verlaufen muss. Wir entdecken ca. 10 Meter höher eine schwach ausgeprägte aber gleichmäßige Linie im dichten Grün. Da könnte doch ein Weglein verlaufen? Wir arbeiten uns da mal hoch...

Und in der Tat verläuft hier der schmale Weg, den wir suchen. Sehr viel einfacher kommen wir voran. Es soll aber noch nicht vorbei sein. Wenige Meter weiter kommt der nächste nicht minder eindrucksvolle Altschneekegel. Wir schauen nun immer konzentriert nach Spuren anderer und auf die Wegfortführung auf der anderen Seite des Schnee-Erde-gemisches.

So überqueren wir nun viele weitere Schneeschikanen und kommen deshalb auch deutlich langsamer voran als geplant. Erst so ab der Mitte des Tales, als auch die Steigung langsam zunimmt, hat es mit Lawinenresten ein Ende. Mit dem Älpele ist das Talende erreicht.  Hier queren wir zuerst den Älpelebach und kommen dann auf eine von den Bergen eingeschlossene kleines flacheres Gelände, das wohl Namensgeber für alles hier war.

Über das flachere Älpele macht unser Weg einen großen Rechtsbogen, um sich dann deutlich ansteigend in Richtung Höniggrat zu wenden. Der Weg steigt in einer ausgeprägten Senke hinauf zum Sonnbergsattel auf 1944 Metern Höhe, wo uns ein Wegweiser nach links zu den beiden Suwaldspitzen oder nach rechts zum Joch und Hönig leitet.

Nach dem kleinen Hindernislauf über die Lawinenreste, kommt nun das botanische Highlight der Tour. Eine nicht enden wollende Bergwiese mit Trollblumen und vielen anderen Schönheiten der Bergflora erfreuen uns beim Aufstieg vom Sonnbergsattel hinauf zum Joch. Fast südseitig ausgerichtet bietet dieser Standort alles was eine deftige Bergwiese so braucht (und keine Rindviecher, die diese Pracht abfressen.)

Bis zum Wetterkreuz und zum Joch geht es noch bergauf. Zum Hönig hinüber ist es dann weitgehend flach. Die Blumenpracht wird ein klein wenig spärlicher, als zu Beginn. Dafür gibt es auf dem Hönig einiges, was man nicht dauernd sieht.

Der Abstieg erfolgt nach Nordwesten und der Weg wendet sich dann langsam steiler werdend nach Südwesten, bleibt aber einfach. In steilem Zickzack verlieren wir rasch an Höhe und kommen dann direkt vor dem Sattelkopf an eine Weggabelung. Wir folgen dieser Weggabelung, wie einem Naturgesetz folgend nach Norden, denn von hier kann man bereits die Kögelehütte sehen, wo wir hoffentlich schon das Schankteam antreffen werden.

Als wir ankommen haben wir Glück. Gerade sind die Wirtsleut und das Team fertig, um am nächsten Tag die Sommersaison zu starten. Wir bekommen unsere Flüssignahrung und ein Vesper haben wir im Rucksack. Perfekt.
Ab hier ist es nun nur noch ein Spaziergang zurück bis nach Berwang. Eine schöne und überraschende Tour geht zu Ende.

Tourengänger: schimi


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