Lebensgefahr!


Publiziert von rojosuiza , 4. Juni 2018 um 18:36.

Region: Welt » United States » California
Tour Datum:31 Mai 2018
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: USA 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Tujunga
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Burbank
Unterkunftmöglichkeiten:Wasser mitnehmen

 

rojosuiza gerät in Lebensgefahr! Wer oder was ist schuld daran? Ist es der amerikanische Held Trump? Bedroht ihn der Waldbrand? Sind es kalifornische Polizeikugeln oder ein wildgewordener Landbesitzer? Zu nennen wäre auch noch der landansässige Puma oder der sagenhafte Burbanker Braunbär. Aber greifen wir nicht voraus…


Die Waldbrände haben schon gewütet. Jetzt brennt hier nicht viel mehr. Dafür kann der Bergheld aufrecht gehdn, wo er früher im Unterholz stecken geblieben wäre. Ja, es gibt neben den Schneisen und Forststrassen für die Feuerwehr auch verstecktere Wege - aber rojosuiza wählt fürs erste einmal das Flussbett. Es ist trocken bis auf das aller, allergeringste Rinnsal. Es hat in der Nacht etwas geregnet, die Pflänzlein sind feucht, und das sonst strohtrockene Gebiet überzieht eine feuchte Ausdünstung: ein tropischer Blumengarten, mitten in der Halbwüste. rojosuiza hat die Nase oft tief am Boden um auch das Kleine recht gut sehen zu können.


Wird’s im Bachbett zu eng geht’s hiauf in den Hang. Es gibt steinige Passagen aus dem hiesigen bräunlichen Granit - bröcklig zerfallend, ganz verschieden vom heimischen Urgestein. Es ist Granit, erinnert aber in seiner Konsistenz an Sand. Wo Büsche standen, gibt es ift nur noch Brandflecke am Boden oder ein Gerippe.  Erstaunlich ist der dicke Humusteppich an manchen Stellen. Die Wüste blüht. Pionierpflanzen erobern das Gebiet. Manche Wurzelstöcke haben doch überlebt und schiessen neue Triebe.


Was ist denn nun mit den Gefahren? Wann kommen sie denn nun, die gemeinen Mörderameisen? - Nur Geduld, lieber Leser.


Der gebeugte Wanderer kommt oben an auf seinem Hügel. Er hat ihn weglos gemeistert. Obwohl der Parkplatz für die Automenschen unten gut gefüllt schien, ist er keiner Seele begegnet. Im obersten Stock, knapp unterhalb des Gipfels, sind die Voraussetzungen günstig genug gewesen für ein kleines Pinienwäldchen. Hier konnten die Bäume so viel Ozean-Feuchtigkeit aus dem Tau auffangen, dass ihr Überleben jahrzehntelang gesichert war. Aber wie sieht es denn nur jetzt aus?

Die Brände haben ganze Arbeit geleistet. Riesige schwarze Skelette stehen da. Doch dort, seh ich recht? An manchen Stellen dringen grüne Wedel aus dem schwarzen Gestänge! Und der Baum des Lebens mit der Bank darunter, ist er tot? - Auch an ihm ist noch einiges Grün. Es ist noch Leben in ihm. Der Nebel lichtet sich jetzt. Die Sender auf dem Berg treten klar hervor.


rojosuiza wedelt auf dem Forstweg voran. Er grüsst artig nach links und nach rechts. Motorfahrzeuge gibt es auf den Sandstrassen zwar nicht, und auch Wanderer sind keine da. Aber Radfahrer gibt es, ganze vier Stück.

 

rojosuiza steigt ab, wild, wie das Letzte Mal. Die Wegfindung ist leichter, weil kein Buschdickicht den Lauf hemmt. An manchen Stellen sind ganze Wiesenstücke mit wogendem Gras. Und was kommt jetzt? - Hier liegt doch glatt ein alter Weg vor einem, mit einem Rand von Steinen markiert.


Lustig schlendert der Wandrer hinab, unterwegs zu seiner Cappuccino-Quelle in Burbank… Da! Jetzt ist sie da, die Höchste Gefahr.


rojosuiza steht im "firing range" der Polizei!


Erst Knallen und dann Fragen! Das ist das Motto der hiesigen Polizei, sagt man. Und der kleine Schweizer Wicht steht genau in der Feuerlinie, im Baller- und Übungsgebiet. Wenn nun einer der Polizeihelden den Friedliebenden tatsächlich aufs Korn nimmt? - Waidmannsheil! und trifft? - Nicht auszudenken! - Nicht auszuschliessen! denn das Schild lügt nicht.


Har man es Knallen gehört? - Die würden doch nicht… Alles wieder hinaufsteigen? - Das Schild, war es das letzte Mal auch hier? Der Puls leicht erhöht, der Held durchbricht die unsichtbare Schranke, er hastet sich auf seinem Grätchen dahin… Was steht jetzt plötzlich dort, 50 Meter weiter vorn?


Entwarnung! Die tollen Gefahren sind vorbei. rojosuiza verlässt erhobenen Hauptes den "firing range" der kalifornischen Polizei.


Die Alten kennen das alles, wie man sich furchtlos dem heranstürmenden Stier stellt. Den Jungen möge dieses überlegte, heldenhafte Auftreten ein Vorbild sein. Auch im Ausland wird wahrer Schweizer Mut respektiert. Waffen schweigen, wo mein Wille das will!


Wer’s nachmachen will: Er nehme den Einstieg, wo La Tuna Canon die Autobahn 210 kreuzt. Immer hinauf zum höchsten Punkt der Verdugo Mountains ob Burbank. Den Grat wählen, der hinab zum Burbanker “B” führt. Über "Olive" hinab bis zur Cappuccino-Quelle.


Tourengänger: rojosuiza
Communities: Alleingänge/Solo


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