Showery Tor, Rough Tor, Brown Willy - Die höchsten Berge von Cornwall


Publiziert von pika8x14 , 8. Juni 2018 um 01:54.

Region: Welt » United Kindom » Cornwall
Tour Datum:12 Mai 2018
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: GB 
Strecke:Rough Tor Car Park (ca. 260 m) - Showery Tor (385 m) - Little Rough Tor (390 m) - Rough Tor (400 m) - Brown Willy (420 m) - Brownwilly Downs - Brown Willy - Rough Tor Car Park
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Per Pkw zum Parkplatz (Rough Tor Car Park), etwa östlich von Camelford, erreichbar über die "Roughtor Road". Koordinaten: siehe Wegpunkt.
Kartennummer:Ordnance Survey: OS EXPLORER, 109 "BODMIN MOOR", 1:25000

Unsere zweite Wanderung in Großbritannien führt uns ins Bodmin Moor zu


Brown Willy und Rough Tor.

Mit 420 m bzw. 400 m sind diese die höchsten Erhebungen der Hochmoorlandschaft und auch in ganz Cornwall, das zu den sechs Keltischen Nationen zählt.

Trotz der geringen Höhe findet man hier eine ausgesprochen schöne Landschaft mit zahlreichen bizarren Felsformationen und frühgeschichtlichen Zeugnissen (Steinkreise, Siedlungsreste,...).

Am Rough Tor erheben sich aus einem kleinen Bergkamm gleich drei Granit-Gipfel relativ nah beieinander - der eigentliche Rough Tor im Süden mit dem höchsten Punkt des Rückens, sein kleiner „Bruder“ Little Rough Tor (390 m) in der Mitte sowie der nördlich gelegene Showery Tor (385 m).

Etwa 1,5 km südöstlich vom Rough Tor befindet sich der Brown Willy (kornisch: Bronn Wennili, Bron Wennyly „Schwalben-Hügel“).

Während man sich im Bereich Rough Tor praktisch frei bewegen kann und soll, sind am Brown Willy die markierten Pfade zwingend einzuhalten - was offenbar etwas mit öffentlichen Wegerechten über Privatgrund zu tun hat.

Grundsätzlich trifft der Wanderer unterwegs auf einige der regional allgegenwärtigen Steinmauern und Zäune, die per Gatter oder Treppe/Leiter zu überwinden sind. Und je nach Jahreszeit begegnet man auch Weidetieren und manch „feuchter“ Stelle (Moor…).


Unsere Tour

Nach der gestrigen *Wanderung im Dartmoor und einer Nacht bei Okehampton fahren wir am Morgen zum Ausgangspunkt für die heutige Tour, Rough Tor Car Park (östlich von Camelford, Gemeindegebiet St. Breward).

Vom Parkplatz (ca. 260 m) ist der namensgebende Hügel auch bereits bestens zu erkennen. Das liegt nicht nur an der überschaubaren Entfernung, sondern auch am heute wirklich guten Wetter.

Kurz nach „Halb 9“ dackeln wir also los. Ein Wegweiser zeigt die ohnehin klare Richtung. Und die Info-Tafel empfiehlt, die abgenutzten Pfade und Pfade zu meiden, um Erosion zu vermeiden („Disperse across the Moor to avoid erosion - avoid well worn tracks and pathways.“)

Nach einem kurzen Stück hinunter zu einem Flüsschen und dem Queren einer Brücke schlendern wir also über eine Wiese hinauf zum Showery Tor, dem nördlichsten der drei kleinen Gipfel im vor uns liegenden Gratrücken.

Am Showery Tor (385 m) machen wir die erste Pause - vor allem, um die wirklich schönen Felsformationen aus allen Richtungen abzulichten.

Danach spazieren wir südwärts weiter im leichten Ab und Auf zum Little Rough Tor (390 m). Auch hier gibt’s wieder einen Foto-Stopp.

Und wenig später sind wir dann schon am Rough Tor (400 m). Hier erkunden wir etliche Felsen, teilweise mit leichter Kraxelei und besuchen auch kurz eine Gedenkplakette (43rd Wessex Division Memorial). Logischerweise machen wir wieder hunderte Fotos…

Nebenbei halten wir Ausschau nach einer geeigneten Route zum Brown Willy. Unten im Tal entdecken wir dabei eine kleine Brücke, die wir nun ansteuern - zwischen Blöcken und über viel Grün steigen wir also südostwärts/ostwärts ab. Auf einer Höhe von etwa 290 m geht’s dann über den De Lank River.

Nun gilt auch das Wegegebot - eine Tafel schreibt u. a. vor: „Please follow the waymarked route at all time“ (was ja so ziemlich das Gegenteil von den Empfehlungen am Parkplatz ist ;-).

Also folgen wir nun den Markierungen (Holzpfähle) hinauf zum Brown Willy (420 m), den wir 10.45 Uhr erreichen. Hier bleiben wir eine Dreiviertelstunde, während immer wieder Wolken über uns hinweg ziehen.

Dann setzen wir die Tour fort - unser listiger Plan sieht den Rückweg über die Farm Brown Willy (aka Fernacre) vor. Also überschreiten wir den schönen Brown Willy-Gratrücken weiter und steigen südwärts ab (gemäß Karte: Brownwilly Downs). Nach wie vor ist der Pfad dabei mit Pflöcken markiert.

Schließlich erreichen wir eine breite Fahrpiste, der wir nun grob nordwestwärts folgen - bis wir vor einem Tor stehen. Normalerweise würden wir dieses nun öffnen und nach dem Passieren wieder schließen. Dummerweise gibt’s aber wieder einmal ein Schild, auf dem u. a. „Strictly no admittance to this enclosure“ steht. Was könnte das wohl bedeuten - etwa das gleiche wie das Symbol mit dem durchgestrichenen Fußgänger nebenan? Wir überlegen eine Weile, ob man das alles nicht doch irgendwie anders interpretieren kann…

Letztendlich drehen wir aber um, denn selbstverständlich beachten wir ja immer alle Verbote. Wo kämen wir denn sonst hin (außer z. B. viel schneller zurück zum Ausgangspunkt)?

Also steigen wir nochmals hinauf zum Brown Willy, wo wir jetzt auch die ersten anderen Wanderer treffen. Weiter geht’s hinunter zur Brücke über den De Lank River. Nun peilen wir die Einsattelung zwischen Showery Tor und Little Rough Tor an - es geht also abermals bergauf.

Von dort schlendern wir zurück in Richtung Parkplatz. Zwischendurch machen wir noch einen Abstecher zu einigen frühgeschichtlichen Siedlungs- und Gebäuderesten. 15.00 Uhr sind wir schließlich wieder zurück am Rough Tor Car Park.

Insgesamt sind also ca. 6,5 Stunden unterwegs - ohne unnötige Abstecher (Fernacre) und bei weniger (Foto-) Pausen lässt diese wirkliche schöne Wanderung sicherlich auch in ca. drei Stunden absolvieren.


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Tourengänger: pika8x14


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Brown Willy · detlefpalm

Kommentare (4)


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ABoehlen hat gesagt: Wegerechte
Gesendet am 8. Juni 2018 um 06:49
> Während man sich im Bereich Rough Tor praktisch frei bewegen kann und soll, sind am Brown Willy die markierten Pfade zwingend einzuhalten - was offenbar etwas mit öffentlichen Wegerechten über Privatgrund zu tun hat.

Das ist typisch für England; ich habe diese Unterschiede hier beschrieben. Auch die erwähnten Gatter/Treppen/Leitern… kommen mir sehr bekannt vor!
Demnach ist das Gebiet um den Rough Tor so genanntes Access Land, während ansonsten nur die Public Paths benützt werden dürfen. Auf den OS-Karten ist dies alles genau eingezeichnet, sodass es eigentlich keine Unklarheiten geben sollte.

Danke für diesen tollen Bilderbogen! Das ist England, wie ich mir England vorstelle :-)

LG Adrian

pika8x14 hat gesagt: RE:Wegerechte
Gesendet am 9. Juni 2018 um 20:53
Hallo Adrian,

gemäß naturalengland.org ist das Gebiet um den Brown Willy - wie auch am Rough Tor - "Access Land". Lediglich um die Fernacre Farm ist das anders (die eingetragene Piste durch diese Grundstücke haben wir letztendlich ja auch nicht genutzt).

Auch auf der (in der Info-Box zum Bericht) erwähnten OS-Karte, die wir uns wenige Wochen zuvor direkt vom Ordnance Survey haben zusenden lassen, ist das Areal am Brown Willy als "Access Land" schraffiert. Aber wie heißt es doch in der Legende so schön: "Observe local signs and follow the Countryside Code".

Und genau das haben wir ja - wie im Bericht erwähnt - gemacht (z. B. mit dem Durchlesen der Info-Tafeln ;-).

Unklarheiten gab es insofern keine. Wie beschrieben hat uns lediglich gewundert, dass wir im ersten Teil der Wanderung die Wege und Pfade praktisch meiden und uns über das "Moor" verstreuen sollten, während später unbedingt die markierte Route einzuhalten war. Zusätzlich gab es dann die abgebildeten Permissive path-Holzpfähle (der entsprechende Pfad ist auf den Karten eingetragen).

Besten Dank für Deinen Kommentar mit den ergänzenden Infos und viele Grüße, Andrea + André.

Demnächst folgen weitere Berichte zu England und weiteren Landesteilen von Großbritannien ;-).

83_Stefan hat gesagt:
Gesendet am 9. Juni 2018 um 15:19
Wirklich sehr schön! Wenn ich mir deinen Bericht so ansehe, muss ich wohl auch mal nach Cornwall. Aber ich tippe darauf, dass das wunderbare Wetter, das ihr hattet, dort alles andere als selbstverständlich ist. Schöne Grüße!

pika8x14 hat gesagt: RE:
Gesendet am 9. Juni 2018 um 22:41
Eine Reise nach Cornwall - aber auch in viele andere Teile von Großbritannien - ist wirklich zu empfehlen. Insgesamt hat es uns ausgesprochen gut gefallen, stellenweise waren wir sogar richtig überrascht.

Wettermäßig hatten wir sicherlich etwas Glück auf unserer "Rundreise". Vielleicht ist das britische Klima in Wahrheit aber auch besser als sein Ruf (und woanders gibt’s manchmal ja auch keine Sonnenschein-Garantie ;-).

Wir haben uns übrigens bewusst für Mai entschieden: Die Tage sind lang - selbst wenn es mal einige Stunden regnet, bleibt meist noch genügend Zeit für eine Wanderung. Nebenbei blüht der Ginster, auf den Weiden trifft man unzählige Lämmer, Fohlen u. s. w…

Bei Gelegenheit folgen in nächster Zeit noch weitere Berichte.

Viele Grüße.


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