Hochnase (2560 m) und Zellinkopf (2597m),


Publiziert von jagawirtha , 1. Juni 2018 um 18:58.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Goldberggruppe
Tour Datum:28 Mai 2018
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 880 m
Abstieg: 880 m
Strecke:9 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mölltalstraße zwischen Winklern und Rangersdorf, Abfahrt Witschdorf nehmen und der Beschilderung Marterle folgen,dort Parkplatz kostenlos
Unterkunftmöglichkeiten:Rangersdorfer Hütte (privat), tel. abklären

Diese Tage im Mölltal sind die gleichen wie letzte Woche, von Italien kommt feuchte Luft zum Alpenhauptkamm und das bedeutet, Wetter bis Mittag ganz gut und dann kommt irgendwann ein Gewitter oder Regen oder beides. Geplant habe ich eine schöne Gratwanderung mit vier Gipfeln über 2000m, eine Runde wie sie hier noch nicht beschrieben wurde. Am Morgen wunderbares Wetter und Frühstück um 7.15 Uhr. Von meiner Pension sind es nur ein Paar Meter zur Bergstraße hoch zum Marterle, die Auffahrt sind gut 12 km. Oben angekommen, kann ich über den Lienzer Dolomiten erst Wolken sehen, aber hier noch Sonne pur. Also geht es gleich los in nordöstlicher Richtung zum Sattel zwischen Hochnase und Zellinkopf, denn die beiden sind die höchsten meiner Tour und sollten mir auf alle Fälle gehören.

Die ersten 100 hm legt man relativ einfach auf einer Forststraße zurück bis man die Lackneralm, eine sehr einfache Hütte, passiert. Danach habe ich im Aufstieg den markierten Steig übersehen. Kann aber auch sein, dass dieser absichtlich nicht mit Schild gekennzeichnet ist, denn etwa 300 m weiter ist ein größerer Hangrutsch sichtbar und  im Wegbereich noch nicht aufgeräumt, eventuell rechnet man hier noch mit einem weiteren Abgang. Geht man den Wirtschaftsweg weiter, kann man flotter gehen, der Steig ist westentlich steiler, man gewinnt natürlich schneller an Höhe. Beide Wege treffen sich wieder und man kann immer noch einige Kehren abkürzen.

Zum Schluß vereinigen sich beide Aufstiegsvarianten und es führt nur noch ein Steig links der Lawinenverbauungen hoch. Im oberen Bereich der Verbauung quert man nach rechts hinüber auf den Sattel zwischen den beiden Größen. Ich schlage den Weg zur Hochnase ein um dann auf dem Rückweg denn Zellinkopf zu besteigen und über den Grat weiter nach Westen wieder zum Marterle abzusteigen. Vom Sattel hoch zur Hochnase sind es etwas mehr als 100 hm. Der Steig ist teilweise etwas ausgesetzt und verlangt ein gewisses Maß an Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, für den geübten Bergwanderer sicher kein Problem. Schnell habe ich den Gipfel erreicht, der sogar zwei Kreuze besitzt, ein Metallkreuz sichtbar von Süden und ein Holzkreuz aus Stangen für die Nordansicht.

Trotz der nun schon stark aufziehenden Wolken aus den Dolomiten gibt es noch eine klasse Rundumschicht, nur der Großglockner ist schon total verhüllt und die Lienzer Dolomiten, die im Aufstieg alles beherrscht haben, sind bereits mit Regenwolken verdeckt. Nach einer kurzen Gipfelrast beginne ich mit meinem Abstieg zum Sattel auf gleichem Weg um noch rechtzeitig auf den höchsten Gipfel meiner Runde zu kommen, den Zellinkopf. Schon von der Hochnase konnte man sehen, daß der Zellinkopf erst hinter zwei davor liegenden Erhebungen zum Vorschein kommt. Diese beiden namenlosen Gipfel werden aber gekonnt südseitig umgangen. Vorm abschließenden Gipfelangriff muss eine Schneewechte überstiegen werden, was aber kein Problem war. Das einzige Problem das ich bekommen werde, ist das Wetter. Schon im Aufstieg zum Zellinkopf war dieser mal kurz wolkenverhangen. Aus dem Mölltal schiessen jetzt in kurzen Abständen Wolkenfetzen herauf. Im Lienzer Becken muss es schon regnen.

Den Gipfel des Zellinkopfes erreiche ich noch bei guter Sicht, aber ich bin mir nicht mehr sicher ob ich die Gratwanderung weiterführen soll oder dem drohenden Gewitter ausweichen soll. Ich entscheide mich zum Sattel zurück zu kehren und so weit als möglich nach unten zu kommen. Schon bald verhüllen den Zellinkopf und den Grat nach Westen Wolken, ob auch schon Regen fällt kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Inzwischen zieht es auch rund herum zu. Bei meinem Abstieg finde ich dann auch den eigentlichen Wandersteig, der mehr durch Bergwald führt als der Güterweg. Ich habe Glück und erreiche die Wallfahrtskirche Marterle in trockenem Zustand, auch allgemein hat sich das Wetter etwas gebessert. Vermutlich währe meine Gratwanderung doch möglich gewesen, aber nachdem heute niemand unterwegs war und ich wieder mal alleine meine Runden ziehen musste, war es einfach vernünftiger.

In der Rangersdorfer Hütte bekam ich von der netten Hüttenwirtin dann auch ein Weißbier, obwohl die Hütte geschlossen war. Zurück beim Auto setzte dann auch der Regen ein und ich wurde nicht mehr nass. Heute hatte ich noch Glück.

Tourengänger: jagawirtha


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

T3
27 Okt 15
Hochnase 2560m · ml3

Kommentar hinzufügen»