Hochfernerspitze (3470m) Nordwand - Vanisvariante (950m, 70°, M2)


Publiziert von pete85 , 6. Juni 2018 um 00:15.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:26 Mai 2018
Hochtouren Schwierigkeit: S-
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2000 m
Abstieg: 2000 m

Nach unserer schönen Tour am Großglockner fuhren Phillip und ich über Italien Richtung Österreich. Welche Nordwand/-wände genau folgen sollten war uns noch nicht klar, wir liebäugelten mit dem Pitztaler Eisexpress - oder zumindest einem Teil davon (um die Jahreszeit wird es schwierig werden die beiden oberen Wände dranzuhängen, da fliegen einem wahrscheinlich die Steine um die Ohren).
Kurz vor'm Brenner fiel mir aber noch die Nordwand des Hochferner ein - und auch die des Griesferner läge daneben. Für Auswahl ist also gesorgt.
So blieben wir dann doch in Italien und stiegen zum Biwak zu. Ich leider mit einem linken Schuh, der mir am Großglockner kaputtgegangen ist - ein Teil der Schnürung ist gerissen, so dass ich den Schuh nicht mehr wirklich fest zubinden konnte - aber wir wollten ja auch eine überschaubare Nordwand klettern, so passte das dann schon.
Am Parkplatz trafen wir noch 2 Tourengänger, die davon berichteten, dass gestern Abend 12 Mann am Biwak eintrafen (9 Schlafplätze gibt es, ein paar mussten draußen biwakieren). Wir hatten heute (von Samstag auf Sonntag) Glück und waren nur zu viert im Biwak.
Leider spielte das Wetter entgegen dem Wetterbericht mal wieder nicht mit. Abstrahlung durch freien Himmel gab es nämlich keine. Die Schneedecke war genauso morsch und durchfeuchtet wie am Vortag.

Zu Beginn der Route sollte man sich beeilen und schnell unter dem Gletscherbruch hindurchqueren, links folgt man aktuell einer kurzen, bis 60-70° steilen Rinne, nach oben. Danach anseilen (es gibt Spalten im Mittelteil) und wir legten das Seil erst wieder am steilen Beginn der Vanisvariante (Direktvariante) ab. Es folgt meist 50° steiles Gelände. Unten mussten wir nach rechts rausqueren, da uns eine kurze WI 2 Stelle zu hinterspült und dünn erschien. Stattdessen mussten wir heute über eine plattige, schneebedeckte M2 Stelle queren. Bei mehr Eis (oder Abstrahlung) könnte man (so früh im Jahr) auch nur im Eis ohne Felskontakt nach oben kommen.
Ansonsten folgt wieder schönes 50° Gelände, teils mit Firn und Eis garniert an kurzen Passagen, die auch mal auf wenigen Meter etwas steiler sein können.
Oben folgt man dann noch dem kurzen Grat zum Gipfel. Zeit für die Nordwand:  3:40 h.
Statt der vorhergesagten Sonne bekamen wir dann im Abstieg Regenschauer bis zum Auto spendiert, anschließend fuhren wir wieder nach Hause.

Tourengänger: pete85


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