Punkt 2455m - Vergessene Campiller Steige


Publiziert von georgb , 22. Mai 2018 um 08:38.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:21 Mai 2018
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 950 m
Abstieg: 950 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Gadertal-St. Martin-Campill-Parkplatz Medalges
Kartennummer:tabacco Alta Badia

Im August wird Lungiarü, bzw. Campill das zweite "Bergsteigerdorf" Südtirols. Keine Ahnung, was das bedeutet und was sich verändern wird, aber auch ich bereite mich auf meine Art darauf vor und suche Wege, die bestimmt keiner der neuen "Bergsteiger" finden wird ;-)
Vorher muss ich allerdings erstmal selbst diesen Weg finden und folge einem Forstweg in die Plunsaraschlucht. Man hat mir von ihr erzählt und ich bin begeistert von dem wilden, geologisch interessanten Gelände. Aber der Forstweg verliert sich bald und auch die Schlucht endet in einer Sackgasse, was nun?
Ich blicke mich um, diskutiere mit mir selber mögliche Varianten und wende mich schließlich den nordseitigen Hängen zu. Vage Tierspuren ziehen durch Geröll und Steilwiesen, ich kämpfe mich aufwärts. Kurz vor der Grathöhe treffe ich auf einen alten Steig, zumindest, was davon übrig geblieben ist, und folge ihm spontan. Tatsächlich ist er in der tabaccokarte vermerkt und scheint in grauer Vorzeit von den Hirten benutzt worden zu sein!?
Etwas abschüssig, aber unschwierig führt er mich zu den Weideflächen und einer einsamen Hütte unter dem Kreuzkofeljoch. Ich atme durch und entscheide mich für den Weiterweg Richtung Süden. Der folgende Kamm nennt sich Juac und ich steige ihm weglos bis zum höchsten Punkt entgegen.
Natürlich könnte man jetzt über die Markierung ins Medalgestal absteigen, aber lieber folge ich dem einladenden Kamm nach Osten, sicher haben die alten Campiller auch dort einen Steig angelegt!? Die anfangs deutliche Spur wird zwar schwächer, aber ein Jägerunterstand zeugt von menschlicher Anwesenheit. Diverse Steigspuren queren hin und her, aber ich will schnell talwärts, bevor die ersten Schauer einsetzen. Also hüpfe ich direkt durch den Steilwald abwärts, finde ein paar Schneisen und Zeichen tierischer Anwesenheit. Außer einem Hirschhintern bekomme ich aber nichts zu sehen und irgendwie stoße ich wieder auf den markierten Wanderweg. Noch herrscht Ruhe in Campill, bald werden sie aber neue Wege suchen, hoffentlich fragt mich keiner, denn meine heutige Variante ist nur bedingt empfehlenswert und sollte schnell wieder vergessen werden ;-)

Tourengänger: georgb


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