Heji Zwächte: aus dem Chaste(l), hoch zum Fir(nig)en Horn!


Publiziert von Alpin_Rise , 16. Mai 2018 um 19:48.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:12 Mai 2018
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Ski Schwierigkeit: ZS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Aufstieg: 1900 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Münster
Unterkunftmöglichkeiten:Galmihornhütte des Skiclub Münster

Der Poldereske Titel bietet sich für die Skitour Heji Zwächte-Firehorn geradezu an, die Frühsommerfirntour entspricht seinem Beuteschema bestens: einsam, landschaftlich abwechslungsreich, sonnenverwöhnte Unterkunft.
Die Touren auf der Nordseite des Goms werden im Vergleich zu den Klassikern visà-vis wie Brudelhorn und Co. wenig begangen. Erstaunlich, bieten die weiten Hänge doch ausgezeichnetes Skigelände.
Kartografisch ist die Gegend sonderbar: swisstopo verzeichnet die Heij Zwächte mit ihrer Schartenhöhe von ca. 20m  sogar auf der 1:200'000er Karte. Während das weit dominantere Firehorn leer ausgeht. P. 2886 hätte seinerseits einen eigenen Namen verdient, ist die Schartenhöhe deutlich > 30m. Tant pis, orientierungsmässig einfach und sehr erkundenswert ist die Gegend allemal!


Gommer Sommerfirntour mit interessanter Wetterentwicklung

Von der Galmihornhütte - unterhalb balzen zum Sonnenaufgang die Birkhähne - über sanfte Hänge zur Chastellicke, nordseitig kurz (20hm), aber steil (35°+) hinunter. In einem Bogen um den See in der Öugstchumm zur Lücke bei P. 2886. Durch die Südostflanke auf den Nordostrücken der Heji Zwächten. Ich schenke mir den Gipfel vorerst und ziehe direkt zum Firehorn Südostgrat. Da die Nordostflanke zur Skiabfahrt einlädt, den Grat mit aufgebundenen Ski hinauf. Der logische Gipfelpunkt des Firehorn am Treffpunkt der Grate wirkt höher als der offizielle P. 3182 der Landkarte - leider lässt sich auf beiden Gipfeln kein Buch aufspüren, wenig verwunderlich bei den momentanen Schneemassen.
Während die Gipfel am Hauptkamm schon länger in einer kleinen Föhnwalze stecken, zieht immer mehr quellartiges Gewölk auf - und das bereits vor 9 Uhr!

Viel zu kurze, dafür rassige Abfahrt direkt vom Gipfel durch die Nordostflanke (knapp 40°) und in einem Katzensprung zur Heji Zwächte.
Rauschende Firnabfahrt entlang der Aufstiegsroute, der kurze Abstecher aufs Gross Chastelhorn durch die Nordflanke (um 35°) kostet kaum 100 Höhenmeter. Schlussaufstieg über den Ostgrat, mit Ski bis knapp unter den Gipfel. Zierliches Gipfelkreuz und freiliegendes, da exponiert montiertes Gipfelbuch*.
Die Abfahrt wäre auch direkt durch die Südflanke möglich; da nun doch auch hier Gewölk die Sicht mindert über die Chastellicke zurück zur Galmihornhütte. Auf tragender und bis kurz nach Judenstafel geschlossener Sommerfirndecke hinunter, bis das Schneefleckskihüpfen auf etwa 1700 m definitiv zu mühsam wird und die Tour nach einem Frühlings-Spaziergang in Münster ihr Ende findet.

Bis auf den Gipfelgang am Firehorn (Pickel und Steigeisen bei Hartschnee nützlich) ist die Tour problemlos ohne Zusatzausrüstung machbar.
ZS+ bezieht sich auf die Direktabfahrt Firehorn Nordostflanke, sonst ist die Tour als WS+ (Steilstufe nach der Chastellicke) einzustufen.


* wo Gipfelbuchpoesie wie diese zu lesen ist:
Wo gestern klar
die Nacht am Firnament
da gibt's heut'
viel rauschend Firn am End



Tourengänger: Alpin_Rise


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