Tiefenstock und Costa Rica


Publiziert von cls , 8. Mai 2009 um 15:00. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum: 2 Mai 2009
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Ski Schwierigkeit: S-
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR   CH-VS 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2000 m
Abstieg: 2000 m
Strecke:Realp, Hotel Galenstock, Tätsch, Auf den Stöcken, Albert Heim Hütte, Tiefengletscher, Tiefensattel, Tiefenstock, Tiefenbach, Realp.
Zufahrt zum Ausgangspunkt:SBB
Zufahrt zum Ankunftspunkt:SBB
Unterkunftmöglichkeiten:Allbert Heim Hütte, Tiefenbach
Kartennummer:LKS 25000 1231 Urseren, LKS 50000 255S Sustenpass

Um 9:00 brechen wir von Realp bei eigentlich ganz brauchbarem Wetter auf, welches sich jedoch immer mehr verschlechtert und schlussendlich kurz vor dem Hotel Galenstock in einen netten Regen verwandelt. Die Hochspannungsmasten, welche vom Hotel Galenstock zum Tätsch führen, können bei Nebel eine grosse Hilfe sein. Kurz vor dem Tätsch machen wir ein kleines Picknick, bei dem einem unserer Aspiranten der Pickel aus der Halterung fällt, das wird nun bald schon zur Tradition.

Weiter in einem westlichen Schlenker auf die Ochsenalp und über diese auf den Schafberg (Auf den Stöcken), um den Isidur wieder mal zu besuchen. Netterweise hört genau in diesem Moment der Regen auf, der sich in den letzten 300 hm zu Schnee verwandelt hat, und ein wenig Sonne drückt durch. Nach einer kleinen Abfahrt geniessen wir das Anker Bier der Albert Heim Hütte.

Wärenddessen kommen zwei kleine Jungs mit ihrem Vater bei der Hütte an und übergeben unserem pickellosen und schon leicht verzweifelten Kandidaten ebendiesen zurück. Das gibt natürlich Freifanta!

Wir ankern hingegen weiter und tauschen uns mit einer anderen Gruppe über unsere Tourenpläne aus. Lawinengefahr erheblich W-O, also Galenstock ist schon mal aus dem Rennen. Auch der Tiefenstock mit seinem steilen Hang zum Skidepot ist bei diesen Bedingungen eher kriminell. Wie uns die Hüttenwärtin erzählt, hat es Dienstag und Mittwoch 1.5m Schnee gegeben. Oben, meinen sie, evtl. sogar noch mehr. Ausserdem sieht das Wetter auch nicht unbedingt super aus. Na dann prosit.

Die Überrasschung kommt um 17:00, als wir das neue Bulletin bekommen: Lawinengefahr zurück auf mässig und auch das Wetter soll zumindest bis Sonntag Nachmittag gut sein. Somit sind die Pläne schnell geschmiedet und der Tiefenstock als neues Ziel festgelegt.

Während alledem finde ich heraus, das die Albert Heim Hüttenkoriphäe Armin ausgewandert ist. Nach Costa Rica. Könnte man in Gedenken an Armin und dem Ruf, den er der Hütte bescherte fast als "reiche Kost" übersetzen :)

Nach dem Znacht gibt es noch ein wenig Knoten und Gletscherkunde, danach verschwindet man in den Kojen.

Um 4:00 Frühstück. Der Blick aus dem Fenster lässt auf fantastisches Wetter schliessen. Schnell sind wir am Fusse des Tiefengletschers, um die Seilschaft für unseren Gletscherkurs zusammenzubauen, auch wenn das bei diesen Bedingungen wahrscheinlich nicht notwendig wäre.

2 Stunden später sind wir am Skidepot, ziemlich zeitgleich mit einer enorm grossen, vom Hotel Tiefenbach aufgebrochenen J+S Ausbildungsgruppe, welche ihre Tourenpläne gleich den unsrigen zugunsten des Tiefenstocks angepasst hat.

Der Einstieg in die Wand zum Tiefensattel ist ziemlich ausgeapert, auch wenn es den Bergschrund gut zugeschneit hat. Wie sich später zeigen wird, scheint diese Stelle wirklich zu einer Schlüsselstelle zu werden. Nundenn. Schnell hat man sich mit den J+S Leuten zusammengetan und ein Seil gesponsert. Aufstieg ohne Steigeisen.

Auf dem Tiefensattel angekommen, ärgern wir uns, dass wir unsere Skis untengelassen haben, denn der nun folgende Gipfelhang ist die Mühe absolut wert und wäre eine Notiz im SAC Führer wohl wert. Nach mühsamen Spuren erreichen jedoch auch wir den Gipfel.

Das Wetter ist der Wahnsinn. Alpenrundflugmässige Ausblicke, auch wenn der Gipfel aufgrund der Unmengen an J+S eher einer Spontanen Cocktailparty ähnelt und ein Fotografieren ohne Haarwuchsstudien fast nicht möglich scheint.

Abstieg. Die obengenannte Schlüsselstelle ist wirklich mühsam. Das Schmelzwasser verwandelt den Kamin in eine Sedimentgeseifte Rutschbahn. Die Muniringe kommen da wirklich sehr gelegen. Seil mitnehmen lohnt sich. Sogar einige J+Sler seilen sich trotz vorangehender "Mir isch so krass"-Sprüche selber ab. Darum vergebe auch ich hier nach Deltas Vorschlag die III.

Lustige Sulzabfahrt zum Tourenbierchen im Hotel
Tiefenbach. Weitere Sulzsurfereien zwischen den Furkakehren. Man kann erstaunlich weit abfahren - der Fussmarsch zum Bahnhof lag bei nur etwa 7 Minuten.

Teilnehmer: Römer, Tanja, Roller, Betti, Duri


Tourengänger: cls, pirx


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