Südnorwegen, Lysefjord, April 2018, 1|7: Flørlitrappene


Publiziert von Felix , 13. Mai 2018 um 13:53.

Region: Welt » Norwegen
Tour Datum:16 April 2018
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: N 
Aufstieg: 750 m
Abstieg: 10 m
Strecke:Flørli, Anlegestelle Fähre - 4444 Treppenstufen "Flørlitrappene" - Staumauer Ternevatnet - Zeltlager am Ternevatnet
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Wyssachen, Abzw. Roggengrat - Langenthal - Olten - cff logo Zürich Flughafen, Flug Kloten - Oslo - Stavanger, Bus Stavanger - Lauvvika, Fähre nach Oanes, Bus nach Forland, Fähre nach Flørli
Unterkunftmöglichkeiten:St Svithun Hotell
Kartennummer:nordeca Turkart 1 : 50 000, Lysefjorden

Nach den angenehmen Flügen aus dem frühlingshaften Zürich-Kloten via Oslo nach Stavanger, der dortigen Übernachtung im Hotel der gehobenen Klasse (mit entsprechendem Frühstück), machen wir uns per Bus (des Bergwanderführers Jan) und der Fähre auf zu unserem Tourenausgangspunkt der Mammut-Test-Trekkingtour.

 

Wir steigen in Flørli von der Fähre, welche uns über den Lysefjorden transportiert hat, und erreichen nach wenigen Metern den Einstieg zu den 4444 Treppenstufen von Flørlitrappene; eine stillgelegte, heute als sportlicher Wanderweg benutzte, Servicetreppe der ehemaligen Druckleitung und einfachen Versorgungsbahn zum ~ 700 m höher gelegenen Stausee.

Das Wetter beschert uns während der Anfahrt wie auch beim Anstieg nur wenig Sonnenschein; während des anschliessenden Aufstieges verändert sich nicht nur dieses eher zum Schlechteren - sondern werden auch die Terrainverhältnisse anspruchsvoller.

Nachdem wir uns unterwegs noch mit dem vom Hotel zubereiteten Lunch gestärkt haben, gilt es nun, mit einem ungewöhnlich schweren Rucksack (Expeditionsnahrung für eine Woche, Gaskocher oder -kartusche, sowie die Hälfte eines Zweierzeltes - meiner, nicht der leichteste von allen [16,5 kg], doch weitaus nicht der schwerste, trägt Tourenleiter Jan über 20 kg, der Träger des Kamerateams, Jason 37 kg!) gleich zu Beginn des Unternehmens die „Konditionsprüfung“ abzulegen ;-)

Auch wenn die Treppen doch sogleich steil hochführen, arrangiert man sich doch recht gut mit Gewicht und dem längst nicht einsehbaren Ende der Druckleitung; ein Zwischenhalt wird bei einem ehemaligen Wärterhaus gemacht, nachdem uns das Filmteam auch mittels einer Drohne von oben aufgenommen hat. Wenig später wird deutlich, dass die Neigung der Stufen noch zunimmt - und sie alsbald unter dem nun vorhandenen Schnee verschwinden.

 

Einerseits ist es - besonders für den vorausgehenden Jan - schwierig, die unter den Schneemassen liegenden Tritte zu erahnen (und nicht dazwischen in den Hohlräumen zu versinken), anderseits wird der Hang derart steil, und die Schneehöhe so hoch, dass auch der athletische Tourenleiter beim Spuren ins Schwitzen gerät. Schliesslich lässt er uns in ein lichtes Birkenwäldchen ausweichen, um einem möglichen Abrutschen des Schnees aus dem Weg zu gehen. Wenig später, im letzten Hang, wo von der Bahnanlage nichts mehr zu sehen ist, sucht er eine moderate, in Serpentinen aufsteigende Spur, und lässt uns in Sicherheitsabständen gehen - dies wird sich in den nachfolgenden Tagen einige Male wiederholen …

Endlich flacht das Gelände ab - Verschnaufpausen ergeben einen tollen Blick über den weit unter uns liegenden Lysefjorden, und zeigen eine sich aus Westen nähernde dunkle Wetterwand.

Nun flacher durch den Schnee stampfend, gewinnen wir allmählich wieder das Trassee der Bahn und alsbald die Staumauer des Ternevatnet; wir befinden uns nun in einer gänzlich anderen Landschaft: einzelne Felsriegel ragen aus dem Schnee, der See selbst zum grössten Teil zugefroren > alpin mutet hier das Gelände an.

 

Der Wind hat inzwischen an Stärke zugenommen, die Temperaturen sind gesunken, so machen wir uns am nordwestlichen Ufer des Sees auf die Suche nach einem akzeptablen Zeltplatz am Ternevatnet - diese ist insofern schwierig, als wir nirgends windstille Orte finden, oder dann solche mit sumpfigem Untergrund. Duncan, mein outdoor- und zelterprobter Mitwanderer, und ich stellen unser „Dach“ für diese und weitere fünf Nächte, auf dem breiten, kiesigen, Wanderweg auf. Da die Heringe im steinigen Untergrund wenig bis keinen Halt finden, werden die Ecken-Abspannschnüre mit grösseren Steinen beschwert. Nach getaner Arbeit kann zum Abendessen geschritten werden - ein erstes Mal komme ich in den „Genuss“ der „Expeditionsnahrung“: mittels Gaskocher wird Wasser erhitzt und dies dem getrockneten Menu wieder zugefügt - je nach Speisewahl recht gut, akzeptabel oder weniger …

Genauso (im letzteren Sinne) „überstehe“ ich die Nacht, bei meist ~ 4° komme ich nicht richtig auf angenehme Betriebstemperatur; der meist vorherrschende Wind trägt auch nichts zur Erhöhung der gefühlten Temperatur bei …

 

unterwegs mit Andrea, Beat, Duncan, Jan (Bergwanderführer), Julian, Sabine und Sina - sowie Lars und Jason (Filmteam)

 

auf allen Tagesetappen verzichte ich auf Zeitangaben: Weg- und Zeltplatzfindung sowie „Auftritte“ fürs Fototeam lassen keine aussagekräftigen Werte zu.


Tourengänger: Felix
Communities: ÖV Touren


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Kommentare (3)


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Henrik hat gesagt: Lese ich etwas aus und über Norwegen,
Gesendet am 13. Mai 2018 um 14:06
bin ich erinnerungsmässig sofort sur place: hier z. B. mit diesen Doks... allerdings nur norwegisch....A und B!

Henrik hat gesagt: ... was für Material hattest du denn
Gesendet am 13. Mai 2018 um 14:14
dabei mit der MAMMUT-Testgemeinde....

> Genauso (im letzteren Sinne) „überstehe“ ich die Nacht, bei meist ~ 4° komme ich nicht richtig auf angenehme Betriebstemperatur; der meist vorherrschende Wind trägt auch nichts zur Erhöhung der gefühlten Temperatur bei …

Felix hat gesagt: RE: ... was für Material hattest du denn
Gesendet am 13. Mai 2018 um 14:25
Zelt, Regenjacke und Trekkinghose von Mammut - super;
eigene Matte und Schlafsack optimierbar ...


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