Entlang der Ammer von Rottenbuch nach Weilheim


Publiziert von klemi74 , 17. August 2018 um 01:48.

Region: Welt » Deutschland » Alpenvorland
Tour Datum:16 August 2018
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 100 m
Abstieg: 300 m
Strecke:31.5km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Vom Weilheimer Bahnhof mit dem Bus nach Rottenbuch, geeignete Abfahrzeiten wären 08:05 und 10:15h
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit dem Auto zum Bahnhof Weilheim
Unterkunftmöglichkeiten:ggf. in Peißenberg oder im Naturfreundehaus Weilheim - nur Letzteres in Streckennähe

Das Auto muss in die Werkstatt. In Weilheim. Am freien Tag. Was nun? Ab zum Bahnhof und in den nächsten Bus nach Rottenbuch steigen... Die hier vorgestellte Wanderung hatte ich mir schließlich schon länger mal vorgenommen aber doch immer wieder verschoben.

Nach der Busfahrt stehe ich also mitten in Rottenbuch im Gelände des ehemaligen Klosters. Dort besuche ich erst einmal eine Bäckerei mit Kaffeeausgabe und im Anschluss die sehenswerte Kirche, kaum weniger spektakulär als bekanntere Kirchen in der Nähe, aber touristisch kaum beachtet. Jetzt erst beginnt die eigentliche Wanderung.
Danach folge ich zunächst der Markierung des König-Ludwig-Weges, der nordwärts den Klosterhof und somit auch das Dorf verlässt. Der Weg führt am Waldrand auf kleinem Pfad nach Norden, nach einem Bauernhof wechselt man auf einen breiteren Weg, der hinab zum Wald leitet. Der hier ansetzende Steig bringt mich steil hinab zur Einmündung eines Grabens in die Ammer, danach geht es auf halber Höhe der Ammerleite in ständigem Auf und Ab dahin. Wegen nasser Stellen liegen wiederholt Holzklötze und Eisenplatten auf dem Weg, bei Nässe rutschig in unerwartet abschüssigem Gelände. Schließlich senkt sich der Steig doch und vorbei an interessanten Sinterformationen geht es hinab zum Kalkofensteg.
Ich ignoriere den Steg und bleibe auf der linken Talseite, wo der Weg bald wieder breiter wird. Nach der Schnalzhütte geht er in eine Forststraße über, der ich bis zu den Häusern rund ums Ammerstüberl, einer längst geschlossenen Gaststätte, folge. Kurz danach, bevor die Straße in den Wald eintritt, halte ich mich rechts und komme schließlich an der 'Böbinger Brücke' also an der Straße Peißenberg - Böbing, raus.

Nun ist es eigentlich egal, auf welcher Flussseite man geht. Ich bleibe links, das ist etwas kürzer, besonders spannend sind aber beide Seiten nicht. Das ändert sich nach der nächsten Brücke, an der ich auf die rechte Seite wechsele. Die ersten paar hundert Meter zwischen Fluss und Umgehungsstraße sind nicht wirklich attraktiv, nach Unterquerung der Umgehung wird sich das aber bald ändern:
Kurz bleibe ich auf der breiten Schotterpiste, bis diese direkt nach dem Waldrand zu einem Reiterhof abbiegt. Ich bleibe immer in der Nähe des Ufers, wo ein ständig schmaler werdender Pfad in den Auwald führt. Teilweise wirkt die Umgebung wie ein Dschungel, Goldruten und Springkraut überwuchern an lichten Stellen den Pfad. An einer Stelle ist die richtige Abzweigung leicht zu übersehen: steht man auf einem Schotterweg, der eine Furt durch die Eyach aufweist, muss man etwa 150 Meter zurückgehen. Eyach und Ach werden auf netten Eisenstegen des Wasserwirtschaftsamtes überquert, auch danach bleibt der Pfad rustikal.
Auf Höhe des Weilers Thalhausen weist ein Schild darauf hin, dass der weitere Weg entlang des Flusses aufgrund eines fehlenden Steges nicht begehbar ist. Und jetzt gibt es drei Möglichkeiten: es auf einen Versuch ankommen lassen, durch Thalhausen gehen und auf der Bundesstraße marschieren oder durch die Ammer waten. Ich wähle Variante drei und bin von der starken Strömung im hier nur knietiefen Wasser zwar überrascht, komme aber ohne Sturz ans jenseitige Ufer. Auf der dortigen Kiesbank fallen Rucksack und Klamotten und ich gehe kurz Baden. Auf dem Weiterweg am linken Ufer (breiter Schotterweg) stört die nasse Unterhose kaum, die aufgeweichten Füße werfen aber leider bald ein paar Blasen.
Nach der Brücke ist es ziemlich wurst, welche Seite der Ammer man verfolgt. Ich bleibe links, nach der Ammerbrücke bei Oderding ist das eh sinnvoll, weil man das Gewerbegebiet im Weilheimer Süden vermeiden kann. Erst bei der Eisenbahnbrücke gehe ich wieder nach rechts, biege ich aber gleich wieder auf den Ammerdamm ab. Nur wenige Meter diesmal, es bietet sich nämlich an, nicht auf dem eher langweiligen Damm zu bleiben, sondern die parkartige Weilheimer Au zu durchqueren.
Nach dem Park rechts in den Badeweg, links in die Lohgasse, rechts in die Schützenstraße, links in den Schießstattweg und rechts in die Straße 'Am Öferl', und schon bin ich wieder am Weilheimer Bahnhof.

Fazit:
Recht lange, aber überwiegend brettebene Wanderung. Nicht alle Abschnitte sind interessant, insgesamt handelt es sich aber definitiv um eine lohnende und aufgrund der guten Verbindungen auch von München aus gut machbare Tour. Die Strecke bis zur Böbinger Brücke ist gut beschildert, danach muss man vor allem im Auwald a bissl aufpassen, wo es langgeht.

Gehzeiten:
Zur Böbinger Brücke 2h45
Zur Rosslaichbrücke 1h45 incl. Verhauern, aber ohne das Bad
Zum Bahnhof Weilheim 1h30, bei nun langsamem Tempo

Infos für Nachahmer:
Die entgegengesetzte Richtung ist interessanter weil die schönsten Abschnitte gegen Ende kommen - man sollte dann aber den dünnen Busfahrplan in Rottenbuch beachten!
Bei Nässe ist die Tour nicht ideal, da der Steig in der Ammerleite auch nach zwei warmen und trockenen Tagen schmierig war, zudem dürfte die Passage nach Peißenberg dann morastig sein - vom Wasser an den unzähligen Pflanzen mal ganz abgesehen.
Wenn die Ammer keine Badetemperatur hat, bleibt man nach Peißenberg besser am linken Ufer oder nimmt den Umweg durch Thalhausen in Kauf.

Tourengänger: klemi74
Communities: Flusswanderungen


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Kommentare (2)


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Nic hat gesagt:
Gesendet am 17. August 2018 um 08:20
Das mit dem Auto kommt mir bekannt vor. War gestern in den Miemingern. Aufm Rückweg plötzlich keine Leistung mehr. So muss ich den heutigen schönen Tag wieder mal opfern wegen einer Reperatur. Hatte ich schon öfter...

Gruß Nico

klemi74 hat gesagt: RE:
Gesendet am 17. August 2018 um 20:41
Mei, letztendlich bin ich ja gerne im Flachland unterwegs - nur das Wetter gestern hätte halt echt viel mehr hergegeben als diese Wanderung.
Den Termin hatte ich übrigens schon länger, eine Panne auf der Rückfahrt wäre jetzt so ungefähr das allerletzte, was ich nach einer Tour brauche.

Gruß,
Karsten


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