SDM - Le Super Parcour de la Montagne - die wahrscheinlich härteste Bergtour im europäischen Flachla


Publiziert von hikemania , 1. Mai 2018 um 14:19.

Region: Welt » Frankreich » Île-de-France » Trois Pignons
Tour Datum:24 April 2018
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: VII (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:via Achéres-la-Forêt und Paris Forêt zum östlichsten Parkplatz in Trois Pignons (Rocher Cailleau)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dto.
Unterkunftmöglichkeiten:Gites in Arbonne-la-Forêt
Kartennummer:IGN 2417 OT

Prolog

Seit meinen ersten Besuch in Fontainebleau dachte ich immer wieder an die kurze Beschreibung des "Super Parcour de la Montagne" im Bleau en Bloc.
Der ursprünglich in den 50ern grün markierte Alpintrainingsparcour diente den Parisern lange Zeit als Training für Bergtouren und wurde damals mit technischer Hilfe und Bergschuhen begangen. Wohl auch durch diesen Parcour wurde der Spruch geprägt: "Bleau ist sicher ein gutes Training fürs Bergsteigen, aber Bergsteigen ist überhaupt kein gutes Training für Bleau."

Im Netz finden sich nur sehr spärlich Informationen über diesen seeeeehr langen Parcour. In Zeiten dicker Crashpads und Spotter passt ein Parcour, der so lang ist, dass die Mitnahme eines Crashpads den Durchstieg an einem Tag sehr unwahrscheinlich macht, nicht mehr so recht zum  Zeitgeist.

Zudem sind sehr viele Abstiege nötig und der Parcour nicht immer ganz einfach zu finden.

Von Bleau-Kennern konnte ich zumindest in Erfahrung bringen, dass der Parcour mittlerweile weit über 200 Boulder bietet, über 2.000 hm im Aufstieg bietet und zumindest der zweite Teil 2016 neu markiert wurde.

Beschreibung des Super Parcour de la Montagne (SDM)

Der SDM setzt sich aus vier separat markierten Parcours zusammen:

1. Orange AD+ in J.A. Martin - 64 Boulder (+14 Varianten und zig nicht markierte Boulder, die überklettert werden müssen) - Zwischenzeitlich neu markiert, das Ende ist bei Boulder No. 61 erreicht

Vom Parkplatz nordwestwärts über eine Sandfläche beginnt der Parcour an ein paar bohlenbewärten Stufen und führt stets nach N/NO. 

Einige, gerade leichtere Boulder bieten gruseliges Sturzgelände, aber alles in allem ist der parcour gerade deshalb gut machbar, weil er einigermaßen gut geputzt ist und zumindest eine Teil der Probleme häufiger geklettert wird. Den größten Teil des Parcours konnte ich mit Zustiegsschuhen klettern. Leichte Bergstiefel wären aber definitiv die bessere Wahl gewesen.

2. Orange AD+ in Rocher de la Cathedrale - 55 Boulder + 21 Varianten - neu markiert in 2016 weicht der aktuelle Verlauf deutlich von der Version aus 2014 ab.

Vom Ende des ersten Teils weist ein Richtungspfeil durch eine Senke direkt zum Beginn dieses Parcours.
Leider waren die Blöcke mit Pollenschichten, Flechten und nadeln belegt, sodass die Kletterei deutlich abenteuerlicher als im 1. Teil war. In diesem Parcour wird technisch so ziemlich die gesamte Bandbreite der Kletterei abverlängt, einzig Kriechbänder fehlten.

Da ich ab Boulder 50 die Folgeboulder einfach nicht mehr fand, gab ich nach ca. 4 Stunden und in Summe über 150 überkletterten Blöcken auf, fand aber nach einer Pause im nordöstlichsten Teil von Rocher Potala die Boulder No. 55-58 dieses Parcours.

Hier noch zur Info die Teile, welche ich nicht mehr gegangen bin:

3. Orange AD+ in Rocher du Potala - 55 Boulder + 12 Varianten - neu markiert 2015
4. Orange D- Grande Montagne - 70 Boulder + 1 Variante - die Anzahl der Boulder stimmt noch mit der Darstellung im Bleau a Bloc überein.



Zwischenfazit nach 1,75 Parcours des SDM

Wer gern alpine Touren geht, klettert oder bouldert, kann hier Technik, Beweglichkeit, Kraft und Vorstiegsmoral schulen. Nahezu alle Klettertechniken werden abverlangt, das Orientierungsvermögen ständig abgefragt. Das ganze in einer wunderschönen Umgebung, die normalerweise auch über den Winter schneefrei ist.

Deshalb hat dieser aus meiner Sicht technischste Talweg in Europa deutlich mehr Begehungen verdient.
Mehr Begehungen würden die Blöcke sauberer halten (wenn alle eine Bürste und ein Tuch mitnehmen und auch verwenden). Außerdem macht die Sache richtig Spaß und ich habe das Gefühl, dass mir der Tag im Superparcour insgesamt mehr gebracht hat, als die anderen 5 Tage Bouldern in Bleau.

Meine Vorstiegsmoral ist seitdem deutlich besser, Mantleausstiege gehen locker von der Hand und fragiles Stehen in Verschneidungen und Rissen klappt seitdem auch in Bergschuhen sehr gut.

Wenn ihr also mal eine richtig große Tour im Tal gehen wollt, ab nach Bleau in den SDM!


 

Tourengänger: hikemania


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Geodaten
 39915.gpx 1. Teil Superparcour J.-A. Martin
 39916.gpx 2. Teil Superparcour Rocher de la Cathedrale

Galerie


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