Vom Baumwipfelpfad über den Geiersberg (442 m) nach Handthal

Seit 2016 ist der Steigerwald um eine Attraktion reicher: Nahe Ebrach erhebt sich der "Baumwipfelpfad Steigerwald" über die Baumkronen. Bereits im ersten halben Jahr zog dieser 250.000 Besucher an und das nicht ohne Grund - mit 1150 Metern Länge, 26 Metern Pfadhöhe und 42 Metern Aussichtsturmhöhe bietet er einen anders kaum zugänglichen, äußerst eindrucksvollen Einblick in den Stamm- und Kronenbereich. Wir hatten uns nun nach einigen Überlegungen endlich auch dazu entschlossen, den Baumwipfelpfad einmal zu besichtigen. Da uns allein der Pfad für eine Wanderung allerdings zu kurz war, hängten wir schließlich noch eine schöne Tour über den Geiersberg nach Handthal und durch den Handthaler Graben wieder zurück an.

Der Baumwipfelpfad besitzt - wie die meisten bekannten Sehenswürdigkeiten - einen riesigen Parkplatz, dieser dient uns als Startpunkt für die Tour. Verlaufen kann man sich auf den ersten Metern kaum, alle Schilder weisen zum Baumwipfelpfad hin. Nach ein paar Minuten ist dessen Eingang schon erreicht und wir steigen über den vorwiegend aus Holzplanken bestehenden, breiten Weg auf gut 20 Meter hinauf. Die Einblicke in die Kronen und auf den Waldboden sind wirklich außergewöhnlich, immer wieder gibt es neue Eindrücke, auch trotz des fehlenden Laubs im März. Der Höhepunkt des gesamten Pfades ist wohl der Aussichtsturm, wo sich der Weg um eine einzelne Buche herum bis hoch über das Blätterdach windet und den Blick über weite Teile des Steigerwalds und nach Mainfranken freigibt. Nach dem Turm geht es noch ein wenig durch den Wald weiter, bis wir am Ausgang des Baumwipfelpfads angekommen sind.

Während die meisten Besucher jetzt schon den Rückweg anstreben, folgen wir dem Steigerwald-Panoramaweg in Richtung Handthal und schon nach wenigen Metern kehrt wieder die übliche Ruhe des Waldes ein. So wandern wir nun für eine knappe Stunde auf dem Kamm des 442 Meter hohen Geiersbergs entlang, bis der Weg schließlich zu den Weinlagen unterhalb des Geiersbergs hinunterführt. Dabei kommt man an einem interessanten Graben (vermutlich von einer Wallanlage) vorbei, über den zahlreiche umgestürzte Bäume natürliche Brücken bilden, die nicht nur schön und wild aussehen, sondern für Balancierfreudige auch begehbar sind. Bald darauf verlassen wir den Wald und gelangen in die Weinberge bei der Vierzehn-Nothelfer-Kapelle. Hier biegt der Steigerwald-Panoramaweg scharf nach Norden ab und leitet uns etwas unterhalb der Waldhänge des Geiersbergs bergab nach Handthal. Jenes beschauliche Örtchen haben wir vor ca. einem Jahr schon einmal besucht und stellt die wohl beste Einkehrmöglichkeit auf der Tour dar, was wir natürlich auch ausnutzen.

Nachdem wir unsere Mittagspause beendet haben, statten wir zunächst noch dem informativen Steigerwaldzentrum einen Besuch ab, bevor wir den Rückweg antreten. Dieser erfolgt auf dem Keltenerlebnisweg und führt uns wiederum in den Wald, wo wir nun an einer schnurgeraden Forststraße für einige Zeit entlangwandern, bis wir den Handthaler Graben erreichen. In diesem Tälchen befanden sich einst die Fischteiche des Klosters Ebrach, die jedoch inzwischen verwildert und zu Naturschutzgebiet geworden sind. Viele umgenagte Bäume fallen sofort auf und zeigen, dass sich hier der Biber wohlfühlt. Kurz vor dem Waldrand endet das Naturschutzgebiet und wir wenden uns nach rechts dem Weg "E6" zu (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Fernwanderweg), der uns schnell bergauf führt, sodass wir in kurzer Zeit schließlich wieder am vertrauten Baumwipfelpfad ankommen.

Schwierigkeiten:
T1

Fazit:
Der Baumwipfelpfad ist zu jeder Jahreszeit ein lohnenswerte Ziel, das zusammen mit der hier vorgestellten Wanderung einen sehr schönen Ausflug in die Wälder des Steigerwalds ergibt.

Webseite des Baumwipfelpfads: www.baumwipfelpfadsteigerwald.de