Ruine Altrasen 1200m - Der Wald gibt und nimmt

Schon im 12. Jahrhundert erbaut, war die Burg Resina einst ein stattliches Anwesen mit grandiosem Blick ins Antholzer Tal. Die damals großzügig abgeholzten Wälder haben sich schon lange wieder erholt, von der Ruine ist zwischen den hohen Bäumen kaum noch etwas zu sehen. Nur wer genau hinschaut, erahnt die alten Mauern über Niederrasen und selbst die Einheimischen nehmen kaum Notiz von ihnen.
Nach einer abgebrochenen Exkursion mit Skiern bleibt mir Zeit für den kleinen Ausflug über Niederrasen, der Steig müsste schon begehbar sein!? In knapp 20 Minuten ist die Burgruine erreicht, nur eine Eisgalle verzögert kurz den Schritt. Unvermittelt tauchen die alten Mauern zwischen den Bäumen auf, sie strahlen eine mystische Atmosphäre aus, ich bin überrascht von den Ausmaßen der Anlage.
Die hohen Bäume und die umherziehenden Schleierwolken verhindern leider großartige Ausblicke, so schweife ich zwischen und um die alten Mauern auf der Suche nach Fotomotiven. Sattgesehen zieht es mich wieder zurück in bewohnte Gebiete, vorsichtig quere ich die eisigen Stellen und am Friedhof Niederrasen steige ich in den Wagen.
Von hier ist die Ruine nicht mehr zu sehen, erst am Gegenhang spitzen die Mauerreste durch den Wald. Dank hartnäckiger Waldbesitzer ist die Burg Altrasen kein touristisches Ausflugsziel, sondern ein verstecktes romantisches Plätzchen geworden. Der Wald nimmt ihr zwar die Aussicht, gibt ihr aber einen ganz eigenen Flair und schenkt dem geneigten Besucher einen Ort der Ruhe und Kontemplation.