Säuling Skibefahrung

Säuling Skibefahrung - ein spezielles Erlebnis hoch über dem Ostallgäu.

Nach einigen schneearmen Wintern schien mir am 25. März 2018 die richtige Zeit und die richtigen Bedingungen gekommen, um meinen Hausberg, dem Säuling, einen Besuch mit Skiern abzustatten.

Die tiefverschneite Gamswiese, vom ganzen Ostallgäuer Alpenvorland zu sehen, lud mich schon oft gedanklich ein, mit den Skiern ein paar Schwünge zu ziehen.

Gedacht, getan. Startpunkt war der Parkplatz an den Königsschlössern und nach einigen Metern zu Fuß konnte ich schon die Ski anziehen. Die ersten paar hundert Höhenmeter über den Forstweg stelllten sich entspannt und angenehm dar.

Erst als sich der Forstweg in den kleinen Steig verliert, wird es mit den Tourenski etwas mühsam, trotzdem noch gut zu bewältigen. So konnte ich mit einigen Spitzkehren und Querungen und mit ein wenig Orientierungsvermögen auch nach ca. 1.5 h den Einstieg zum Steig durch die Norflanke erreichen.

Ab hier hieß es dann, die Ski auf den Rucksack zu nehmen, die Steigeisen anzulegen und sich mühsam durch die sehr steile Flanke mit zum Teil guten Trittschnee, zum Teil aber auch hüfttiefen Pulver zu kämpfen. Nach einer kraftraubenden Stunde war ich dann am Beginn der Gamswiese und konnte die restlichen Meter zum Gipfel wieder entspannt mit Tourenski gehen.

Am Gipfel angekommen, habe ich die obligatorische Aussicht genossen, um dann endlich den Traum wahr werden zu lassen. Ein schönes Gefühl auf das grüne Vorland und Schloss Neuschwanstein zuzufahren!

Die Gamswiese selbst bietet einige schöne Schwünge mit wunderbaren Gefälle, bevor sich die Nordflanke sehr aufsteilt und die Wegfindung nicht ganz einfach ist. Nach den ersten 250 hm der Abfahrt war mein ursprünglicher Plan durch eine Rinne abzufahren. Wie sich aber vor Ort herausstellte, war seit meiner Besichtigungstour (am Tegelberg) einige Wochen zuvor eine Lawine abgegangen und hat den Schnee aus der Rinne genommen. So musste ich nochmal kurz auf meine Aufstiegsspur ausweichen um dann erst weiter unten wieder in die Rinne hineinzuqueren. Von dort aus ging es dann mehr oder weniger hindernislos bergab, bis die Rinne direkt an einem Feldweg endet.

Diesem bergab folgend, kommt man zurück auf den Weg zu den Schlössern. Ich konnte mehr oder weniger bis zum Parkplatz abfahren, wo mich der Trubel internationaler Touristenscharen in Empfang nahm. Ein skurriles Ende einer sehr interessanten Tour, die sowohl im Aufstieg als auch (vor allem) in der Abfahrt nicht ganz leicht ist.

Mein Fazit:

Eine Tour die man als enthusiastischer "Steilwandskifahrer" mal machen kann, aber nicht muss. Die Abfahrtsfreuden stehen nicht wirklich im Verhältnis zu den Mühen des Aufstiegs. Darüber hinaus sind überaus sichere Verhältnisse erforderlich, da die Nordflanke regelrecht schwanger vom Triebschnee der Gamswiese ist.

Vielleicht ist die Tour noch später im Jahr, auch mit MTB Unterstützung, empfehlenswerter.  Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass dann die Abfahrt durch die Rinne möglicherweise nicht mehr gut machbar ist (Lawinenknollen).

Ein Aufstieg über das Säulinghaus könnte ebenfalls eine kraftsparendere Alternative sein, jedoch fehlt dem Aspiranten dann der Einblick in die Abfahrtsroute während des Aufstiegs.

Die Bilder geben leider nur bruchstückhaft die Tour wieder, für einen kleinen Eindruck sollte es aber reichen.

Ich werfe hier mal in den Raum, dass die Nordflanke des Säulings bisher nur sehr selten (vll. gar nicht?) mit Skiern befahren wurde. Ich freue mich, wenn ich hier Infos von anderen Skifahren bekommen kann.