Großer Arber 1456 m und Kleiner Arber 1384, Skitour - da Woid is sche!!


Publiziert von jagawirtha , 22. März 2018 um 18:37.

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge » Bayerischer Wald
Tour Datum:20 März 2018
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 710 m
Abstieg: 700 m
Strecke:13,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Arberskigebiet, in Brennes Richtung Lohberg und kurz danach links abbiegen Richtung Mooshütte (nicht geteerter Forstweg)
Unterkunftmöglichkeiten:Arberschutzhaus, Mooshütte, Chamer Hütte vorher tel. abklären

Mit den Tourenskiern war ich in diesem Winter noch wenig unterwegs, deshalb war für das verlängerte Wochendende Tourengehen angesagt. Am Sonntag hatte ich schon eine kleine Tour auf den Dreisessel bei eisigem Wind und Nebel im oberen Bereich gestartet. Heute hatte ich die Wahl zwischen Alpen und Bayerwald. Wegen der besseren Wettervorhersagen fiel meine Wahl auf den Großen Arber. Schon am Morgen zeigte die Webcam Sonnenschein, in der Nacht hatte es lt. der Wetterstation durchgehen leichten Schneefall bzw. Schneegriesel. Ich träumte schon von einer Neuschneedecke von über 10 cm, was so eine Tour bei frostigen Minusgraden natürlich nochmal aufwerten würde.

Es sollte eine Tour mit möglichst vielen Höhenmetern, aber ohne wenig An- und Abfellen, werden. Ich wählte deshalb den Start bei der Mooshütte, etwa 3 km von Brennes entfernt. Die geträumte Schneeauflage konnte man aber nicht sehen, es war hier unten auf 900 hm nur etwas überzuckert. Dennoch kann man am Waldrand auf einer Wiese bis zum Ende der Wiese abfahren. Hier unten beginnt der Wanderweg zum Kl. Arbersee. Leider musste ich die ersten etwa 300 Meter die Ski tragen, weil hier der letzte Frühlingseinbruch schon ganze Arbeit geleistet hatte. Danach zog ich die Felle auf und es ging auf einer guten Schneedecke weiter. Erst beim Kl. Arbersee war der Schnee wieder aufgebraucht, aber es bot sich eine gute Alternative über den zugefrorenen See an. Es war auch eine frische Spur vorhanden. Bereits nach wenigen Metern zeigte sich ein großer Riß im Eis und es krachte gewaltig unter mir. Ich wollte kein Risiko eingehen und drehte wieder um, schnallte die Skier ab und ging die Ecke bis zur Seehütte zu Fuß.

Um die Seehütte lag wieder richtig gut Schnee und so folgte ich der Spur und Beschilderung zum Kl. Arber. Nach etwa 250 m treffe ich auf den Forstweg, der in leichter Steigung und drei großen Serpentinen nach oben führt. In der letzten Kehre und kurz danach führen im Sommer die Abkürzungen zur Chamer Hütte. Im Winter ist dieser Bereich als Rückzugsgebiet für die Auerhühner gesperrt!! Natürlich bieten die Nordhänge des Kleinen Arber schöne Abfahrtsflächen für Skitourengeher, aber da muss man hart bleiben. Ich gehe den Forstweg weiter zur Kammhöhe zwischen Kl. Arber und Enzian und werde dafür mit einer Traumwinterlandschaft belohnt. Auch die Aussicht in den Chamer Winkel mit Lohberg und dem Großen und Kleinem Osser ist wunderbar. Kurz überlege ich ob ich den Enzian mit seinen 1288 m noch besuchen soll, finde aber keinen Wegweiser mit Zeitangaben. Ich drehe um und steige von Westen her zum Kleinen Arber auf.

Hier oben liegen etwa 5 cm Neuschnee auf einer durchgefrorenen Altschneedecke, deshalb ist der Aufstieg in direkter Linie nicht möglich. Nach ein Paar Kehren tauche ich in den Wald ein, der den Gipfel umhüllt und finde eine alte Spur. Dieser folge ich und komme direkt beim Gipfelkreuz raus. Hier sehe ich die ersten Mitmenschen auf der Tour, zwei Schneeschuhgänger aus Österreich, die von Bodenmais aus gestartet sind. Der Kl. Arber bietet eine hervorragende Aussicht in südlicher Richtung, bei gutem Wetter auch bis zu den Alpen, aber da war heute noch Schneefall angesagt. Nach ein Paar Fotos ging es gleich weiter Richtung Osten, zur Chamer Hütte, wo ich meine Mittagspause einlegte. Der Osthang des Kl. Arber, wie auch der Westhang, bieten einige tollen Schwünge in der Abfahrt und fast freiem Gelände.

Nach der ausgiebigen Pause in der urigen Chamer Hütte, die gut besucht war, geht´s mit Ski weiter Richtung Großer Arber, der von der Hütte aus schon im Osten "aufragt". Hier bewegt man sich linksseitig zur Langlaufloipe, die in diesem Bereich von allen benutzt wird, Kurz nach der Senke halte ich mich weiter links um in einer Lichtung an den aufsteilenden Westrücken des Arbers zu gelangen. Die Lichtung endet und man taucht in den steilen Waldgürtel ein, den es in einigen Kehrer zu überwinden gilt. Durch den tauenende Schnee auf den Bäumen ist der Schnee am Boden mit Tauwasser getränkt und es stollt unangenehm auf. Beim Verlassen des dichten Waldes gelangt man wieder auf die Langlauftrasse, der man nach links folgt und nach wenigen Metern bereits das weite Plateau des Arbergipfels erahnen kann. Nach wenigen Höhenmetern erreiche ich den höchsten Punkt mit seinem Gipfelkreuz. Bei strahlendem Sonnenschein habe ich eine super Rundumsicht, nur die beiden Radartürme stören etwas.

Meine Abfahrt zum Parkplatz gestalte ich so, daß ich nicht über die Bergstation der Gondelbahn und Arberschutzhaus abfahre, sondern in der Aufstiegsspur zurück fahre und gleich unterhalb des letzten Radarturmes rechts auf die Piste des Arbernordhanges einfahre. Von dort habe ich einen guten Blick auf die Piste und den weiteren flachen Verlauf Richtung Bergwachthütte und zum Gasthaus Sonnenfelsen, denn zwischen Bergwachthütte und GH Sonnenfelsen zweigt später der Wanderweg links ab zur Mooshütte. Wichtig ist nur, daß man vom letzten steileren Stück des Nordhanges genügend Schwung für das flachere Stück vorbei an der Bergwachthütte, mitnimmt. Nach der Bergwachthütte aufpassen, dass man das Hinweisschild für den Wanderweg nicht übersieht. Auf einer zwei bis drei Meter breiten Trasse fahre ich jetzt hinab bis zu dem Wanderweg, den ich im Aufstieg schon zum Kleinen Arbersee genutzt habe. Eine Abfahrt durch den Wald wäre bei genügend Ortskenntnis sicher auch möglich.

Zum Schluß fahre ich noch ein Paar Meter zu weit ab, was sich aber als Vorteil herausstellt. Ich lande auf einem kleinen Parkplatz bei P. 888, denn von hier aus kann man meine Tour ohne Skitragen direkt starten, was natürlich auch Zeit spart. Der Parkplatz reicht im Winter für etwa 5 bis 6 PKW. Die Ski trage ich jetzt zurück zum Auto, etwa 800 m, könnte aber auch auf die Wiese neben dem Wald ausweichen, die ich beim Start genutzt habe. Das nächste Mal fahre ich aber gleich zum Parkplatz im Wald und starte bei P. 888.

Anhang:

Ich schätze dass diese Tour heuer bis Anfang April noch gut machbar ist, den es gibt noch genügend Schnee auf der gesamten Tour, die hauptsächlich nordseitig ausgeführt wird. Nach Ostern muss man jedoch auf die Öffnungszeiten der Hütten achten!


Tourengänger: jagawirtha


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