Winterwanderung auf den Brocken


Publiziert von passiun_ch , 25. Februar 2018 um 11:12.

Region: Welt » Deutschland » Westliche Mittelgebirge » Harz
Tour Datum: 8 Februar 2018
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 386 m
Abstieg: 386 m
Strecke:Oderbrück - Kaiserweg - Dreieckiger Pfahl - Goetheweg - Brocken und retour
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Hannover - Braunschweig - Bad Harzburg - Torfhaus - Oderbrück
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Oderbrück - Torfhaus - Bad Harzburg - Braunschweig - Hannover
Unterkunftmöglichkeiten:im Oberharz z. B. in Braunlage

Nach gut zwei Monaten fast ohne Sonnenschein, erblickte man den Feuerball in den letzten Tagen nun endlich häufiger, so hoffte ich das auch mal eine Hikr würdige Tour herausspringen würde. Die "Frederike" hatte im Osten von Nordrhein-Westfalen doch kräftige Schäden hinterlassen und da die Wälder noch immer stellenweise gesperrt sind und davon abgeraten wird sie zu betreten, wählte ich eine Wanderung im Harz.
Mal wieder auf den Brocken, eine Premiere denn im Winter war ich noch nie auf dem mit 1141 m. höchsten Berg Norddeutschlands. Während andere Region sich mit 300 Sonnentage rühmen können und damit werben, glänzt der Brocken mit dem krassen Gegenteil, er soll statistisch gesehen gut 300 Nebeltage im Jahr auf seinem Konto haben. Also ein kleines Lotteriespiel, so auch heute mal wieder. Während das Harzer Vorland mit einem wolkenlosen Himmel glänzt, war der Harz mit einer hochnebelartigen Wolkendecke ausgerüstet und der Brocken verschwand gar ganz im Nebelgrau.
Die Wetterprognosen wurden also auf den Kopf gestellt, doch aufgrund der längeren Anfahrt von gut 2 Stunden entschloss ich mich die Wanderung trotz der trüben Aussichten zu beginnen.
Der Weg vom Torfhaus über den Goetheweg ist ein beliebter Wanderweg im Harz, dementsprechend frequentiert ist er auch. Ich wählte ein paar Kilometer südlich bei Oderbrück meinen Ausgangspunkt. Von dort ist es etwas kürzer und ideal für mein lädiertes Bein. Durch den zweiten Eingriff an meinem Schienbein im letzten Winter, war dies also heute meine ersten Winterwanderung nach dem komplizierten Beinbruch, entsprechend vorsichtig bewegte ich mich auf der fest getretenen Schneedecke.
Auf dem sogenannten Kaiserweg geht es zunächst an der plätschernden kleinen Oder im Wald leicht aufwärts. Der Weg ist breit und wird links und rechts von einer Loipe gesäumt. Nach ein paar Kilometern erreicht man den "Dreieckigen Pfahl" und gelangt über den ehemaligen Todesstreifen der innerdeutschen Grenze zum Eckersprung. Hier mündet der Goetheweg vom Torfhaus ein und führt weiter hinauf zum Brocken. Etwas steiler bergauf erreicht man die Geleise der Brockenbahn beim Haltepunkt Goetheweg.
Von hier bietet sich heute nur ein kleiner Überblick über die Harzer Berghöhen, aber immerhin mehr als auf dem eingenebelten Brocken.
Der Haltepunkt Goetheweg ist keine Zustiegsmöglichkeit für die Brockenbahn, sondern lediglich eine "Ausweichstelle" für den talwärts fahrenden Zug, damit der bergwärts fahrende vorbei fahren kann (siehe Videoclip). Sobald der Zug durchgefahren ist, fährt der talwärts fahrende rückwärts aus der "Sackgasse" heraus und setzt seine Fahrt fort.
Weiter nun immer leicht aufwärts entlang der Bahngleise rückt der Brocken nun näher, wenn man ihn denn heute sehen würde. Aufgrund der Skiferien in den neuen Bundesländern und dem versprochenen Sonnenschein waren doch reichlich "Gipfelstürmer" unterwegs. Auf einer Höhe von gut 1050 m. erreicht man dann den Fahrweg der von Schierke zum Brocken führt und die Zahl der Wanderer nochmals deutlich erhöht wird.
Der Brocken war Jahrzehnte lang Sperrgebiet und erfreut sich nach der Wiedervereinigung großer Beliebtheit. Auf den letzten Höhenmeter zur Brockenkuppe tauchten dann alle in die graue Nebelsuppe ein. Statt der Panoramasicht erblickte man heute nur zahlreiche "Baumskulpturen" die vom Winter umhüllt waren. Ein anderer Blick als sonst aber nicht weniger schön und eindrucksvoll. Es hat sich also doch gelohnt hinaufzugehen, auch wenn die vielen Menschen das Bild trüben. Beim Brockenwirt mit seiner bekannten Erbsensuppe standen sie Schlange, dafür konnte man die Menschen auf dem Rundweg der Brockenkuppe dann wieder zählen.
Für den Abstieg wählte ich den gleichen Weg und kurz vor dem Ziel kam für einen Moment sogar noch kurz die Sonne zum Vorschein. Das Fazit der Tour : es hat sich trotz des grauen Wetters gelohnt, durch die tief verschneiten Wälder zu laufen und mit den strengen Wintereindrücken vom Brocken, einfach mal was anderes als im Sommer. Lediglich mein Bein spürte ich zum Ende der Tour (16 km.) aufgrund der unebenen Schneeunterlagen doch schon heftig. Für das Bein mal wieder eine Herausforderung, die ich aber nur in Angriff genommen hatte weil ich den Weg und die Länge schon gut kannte und nicht zum ersten Mal dort war. Die nächste Herausforderung wird dann wohl meine erste Schneeschuhtour seit langer Zeit mal wieder Ende Februar in der Schweiz.

Ein paar sonnigere Bilder vom Brocken gibt es in dem aktuellen Bericht von Ali zum Beispiel hier oder dort.

Tourengänger: passiun_ch


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Kommentare (2)


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Runner hat gesagt: Schöne Tour...
Gesendet am 28. Februar 2018 um 06:44
...Flugwetter für die Hexen herrschte wohl nicht, dafür fuhr die Dampfeisenbahn - auch sehr schön! Ich wünsche Dir weiterhin gute Besserung und weiter schöne Trainingstouen :-)

Gruss
Runner

passiun_ch hat gesagt: Vielen Dank
Gesendet am 2. März 2018 um 13:03
... auch wenn das Wetter einen Streich gespielt hat, war die eisige Winterlandschaft recht eindrucksvoll.
Gruß Michael


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