Pico Sur 3103m und Pico Viejo 3129m


Publiziert von Sputnik Pro , 3. Februar 2018 um 14:13. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Spanien » Kanarische Inseln
Tour Datum:23 Januar 2018
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: E 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Strecke:Zirka 11 km (total)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Die nächste Busstation ist Boca Tauce welche an der Abzweigung zur TF-38 liegt, zum Ausgangspunkt „Mirador de las Narices del Teide“ sind 3km entlang der TF-38 Strasse zu gehen. Fahrpläne vom Bus unter www.titsa.com .
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Analog Zufahrt zum Ausgangspunkt
Unterkunftmöglichkeiten:Keine Unterkunft an der Route; das nächste Hotel ist das „Parador de Cañadas del Teide“, es ist 11km entfernt an der Kraterstrasse TF-21.
Kartennummer:CNIG 1:25000: Las Nieves (1096-II / 1097-I) und La Montañeta (1091-IV)

ZUM GIGANTISCHEN KRATER AUF DEM ZWEITHÖCHTEN BERG TENERIFFAS.

Dach unseren ersten beiden Eingangstouren sollte es heute höher hinaus gehen. Das Ziel hiess Pico Viejo mit seinem mächtigen Krater. Dafür sind über 1000m Aufstieg nötig, doch ein eindrucksvoller und abwechslungsreicher Aufstieg erwartet den Vulkanbergsteiger. Belohnt wird diese sobald man am Kraterrand ankommt und vom Blick über den riesigen Krate überwältigt wird - viele Berggänger behaupten sogar, der Pico Viejo sein viel schöner als der benachbarte höhere Pico del Teide. Mir haben beide Vulkane bestens gefallen und ich möchte nicht entscheiden müssen, welcher nun der schönere ist.

Informationen zum Pico Sur (3102m) und Pico Viejo (3129m):

Der Kraterrand mit einem Durchmesser von 800 Meter und einer Tiefe von 220 Meter enthält zwei markante Gipfelpunkte, den Hauptgipfel (Pico Viejo) im Nordosten und Pico Sur im Süden. Der Schichtvulkan wird manchmal auch Chahorra genannt. Nach dem Pico del Teide (3718m) ist der der zweithöchste Gipfel Teneriffas und der Kanarischen Inseln. Gelegen ist er an der Südwestflanke des Teides und mit ihm durch ein durch Vulkanasche bedecktes Plateau verbunden. Die eigentliche Schartenhöhe zum Teide beträgt nur 53 Meter, die vom Pico Sur gegenüber dem Hauptgipfel gar nur läppische 25 Meter. Die Vulkane zusammen bilden so den Teide-Pico-Viejo-Komplex. Dessen Geschichte konnte lange Zeit nicht im Detail rekonstruiert werden. Dies änderte sich jedoch nach den neuesten Altersdatierungen vom Jahre 2007. Demnach handelt es sich beim Pico Viejo um einen späteren „parasitären“ Stratovulkan, der sich erst zu bilden begann, nachdem sich der benachbarte Teide vor etwa 32 Millionen Jahren bereits auf dessen Höhe vor seinem Ausbruch von 1150±140 aufgetürmt hat. Die jüngsten Gesteine des Pico Viejo datieren sich auf zirka. 27 Millionen Jahren. Die Gesamthöhe liegt nur etwa bei 600 Meter, da dessen Basis ungefähr bereits auf 2500m auf der Westflanke des Teide liegt. Der mächtige Krater wird beeinflusst durch die Bildung eines Lavasee, dessen Westflanke danach brauch und ausfloss. Reste dieses Lavasees bilden heute die horizontalen Schichten vom Pico Sur Plateau. Später führte eine explosive Eruption zur kleineren Eintiefung im westlichen Bereich des Kraters sowie auf dem Pico Sur Plateau zur Ablagerung der Deckschicht aus grauen pyroklastischen Bimssteinen.

Der letzte Ausbruch am Pico Viejo fand an seiner Südwestflanke vom 9.6 bis zum 14.9.1798 statt.  Die Eruptionen fanden in einer Höhe von 2550m bis 2800m und es entstanden die heute gut sichtbaren Krater „Narices del Teide“ (Nasenlöcher des Teide). Während des Ausbruchs flossen in Lavaströme die Berghänge hinunter und bedeckten in der Hochebene Cañadas eine Fläche von 5km², nebenbei wurden glühende Lavabrocken bis in eine Höhe von einem Kilometer geschleudert. Das Gesamtvolumen an ausgestossenem festem und flüssigem Material betrug dennoch nur 0,012km³.

Der Pico Viejo liegt im „Parque nacional del Teide“ und darf nur über offizielle Bergwege bestiegen werden. Drei Wege beginnen an der Strasse TF-38 Im Südwesten ab, sie vereinigen sich zu einer Route auf 2700m. Ein weiterer Weg führt aus Süden von den Roques de Garcia zum Gipfel. Vom Pico Viejo führt auch ein Weg weiter hinauf zum Pico del Teide. Sämltiche Routen haben einen Schweirigkeitsgrad von T2 bis T3.

Unsere Tour:

Heute liessen wir uns Zeit und starteten erst nach dem Frühstück um 9 Uhr langsam in Richtung Teide-Nationalpark. Unterwegs kauften wir uns noch Proviant und vor allem genügend zum Trinken für unsere erste Urlaubsbergtour über 3000m ein. Vom Ausgangspunkt siehr der mächtige Vulkankegel richtig spannend aus, klar dass jeder Wergwanderer bei dessen Anblick dort hinauf möchte. Doch interessanterweise hat es an diesem Berg gar nicht so viele Leute - vielleicht weil mehr als 1000 Höhenmeter zu gegen sind? Wenig nach elf Uhr konnten wir vom Parkplatz „Mirador de las Narices del Teide“ loslaufen. Auf dem ersten Kilometer war die Wegfindung nicht ganz einfach da kaum Wegspuren am Boden zu sehen sind. Immerhin weisen Steinmännchen den Weg und Davis hatte noch ein GPS dabei. Nach nicht einmal einer halben Stunden durchquerten wir den pechschwarzen Lavastrom welcher vom Aufbruch im Jahr 1798 stammt. Danach war die Wegfindung absolut kein Problem mehr, ab hier war auch durchwegs ein gut begebares Bergweglein vorhanden.

Der Vulkanhang wurde nun bald etas steiler und der Weg schlängelte sich im Zickzack hinauf. Als wir das pechschwarze Lavagestein westlich der ersten grossen Kegels der Narices del Teide erreichten waren wir schon 1½ Stunden unterwegs und befanden uns in zirka 2550m Höhe. Bei eienm grossen Stein tasteten wir nun und genossen die hervoragende Aussicht. Nach der Pause folgte die schönste Zwischenetappe des Aufstiegs als wir die eindücklichen Krater des jüngsten Viejo ausbruch passierten. Alles sah friedlich aus, doch im Sommer 1798 war es hier angenehm, als flüssige Lava aus dem Vulkaninnern in den Himmel geschleudert wurde. Oberhalb der Narices del Teide wurde der Hang nun nochmals etwas steiler und wir befanden uns plötzlich wieder in einem Hang mit Pflanzenbewuchs. Der weg erreichte schliesslich bei etwa 2950m eine Kante auf der wir nun weglos direkt zum Pico Sur aufstiegen. Dies ging dank festem Lavagestein überaschnd gut. Wenig unterhalb vom Pico Sur standen wir auf einem grossen Aschefeld und sahen nun auch gleich den gigantischen Kegel vom Pico del Teide.

Zum höchsten Punkt des Pico Sur war es jetzt ein Katzensprung. Hier blieben aber nicht lange dort und wanderten über das Aschefeld gleich zum Rand des riesigen Kraters. Die Szene war überwältigend, unter und lag das 220m tiefe und 800m breite Loch, rehcts davon ragte zudem der Pico del Teide in den Himmel - was Dimensionen und wie klein der Mensch ist! Wir gingen dem Kraterrand entlang weiter und erreichten wieder den Bergwanderweg. Auf ihm bestiegen wir den höchsten Punkt des Pico Viejo. Nun gabs die wohlverdiente Gipfelrast und sogar ein Gipfelbuch war vorhanden. Abgestiegen vom wunderschönen Vulkan waren wir auf der Aufstiegsroute über den Wanderweg. Der Abstieg war wegen den Lichtverhälnissen der nun tiefer stehenden Nachmittagssonne fast noch schöner wie der Aufstieg. Nur einen Nachteil hatte die Nachmittagstour: Ich musste auf ein Bad im Meer verzichten, denn als wir wieder im Hostel zurück waren, war es schon Nacht geworden.

Genaue Route: Siehe beigelegte Karte.

Tourengänger: Sputnik, dabuesse


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